Doppelt Belüftete Dächer und Dachfenster

Diskutiere Doppelt Belüftete Dächer und Dachfenster im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Liebe Community Ich lese hier seit einem Jahr mit grossem Interesse mit und erlaube mir nun eine eigene Frage zu stellen. Kurz zu meiner Person...
Guten Morgen...

... Herr Bötcher

Erneut besten Dank für die Erklärungen.
Ich hoffe meine Vektoren haben sich über Nacht erholt :)

Wie Sie schon erwähnten lässt die Berichterstattung die für eine Breite Masse ausgelegt sind viele Fragen offen. Mögliche Konstruktionsfehler rücken die Sache aber in ein anderes Licht.
Das diese aber ausgerechnet gerne in Bergregionen auftauchen ist ja doch irgendwie auffällig. Der eine Dachdecker sprach ja von mehreren Schadensfällen. Ob es dann in jedem Fall um Dächer mit geringer Neigung ging...?

Zumindest hat SIKA eine Lösung angeboten wie im dritten Link zu lesen ist. Wie das dann in der Praxis aussehen wird ist natürlich auch eine Frage. Ihre Zweifel bezüglich der Kulanz sind aus meiner Sicht berechtigt.

Was mich als Endabnehmer dennoch verunsichert ist, dass SIKA das Produkt offenbar anpasst und gemäss der Aussage des ehemaligen Mitarbeiters die Fehlerkultur nicht gerade weit entwickelt zu sein scheint. Und der springende Punkt ist, dass eine Fachperson im einer der Berichte ja einen generellen Verweis darauf machte, dass die Technologie hier einfach am Anschlag ist.

Wie bereits mehrfach erwähnt gibt es da Alternativen. Aus der Perspektive des Konsumenten bleiben aber die Zweifel denn auch die Alternativprodukte werden mit dem gleichen Entusiasmus angeboten wie die Folien von SIKA und co. Und wenn ich (zugegebenermassen muss meine Art den Firmenvertreten ganz schön auf den Wecker gehen :) )ich simple Fragen stelle wie z.B. nach der Langzeiterfahrung... dann wird mir ausgewichen.

Das Dach meines Gebäudes ist so "dicht", dass sich tatsächlich Schnee angesammelt hat. Viele Ziegel haben Risse und tatsächlich ist so viel Wasser eingetreten, dass 2 Dachsparren zu einem Drittel vollständig verschwunden sind.

Mein Versuch eine Sache aus verschiedenen Blickwinkel zu betrachten und allem (auch meinen "Ideen") mit einer gesunden Skepsis zu begegnen soll einfach dazu führen das vorliegende Dach möglichst Optimal um zu setzten. Ich will niemandem auf den Schlips treten :)

Freundliche Grüsse

Michael Hauser
 
Dachdämmung

Der eine von den beiden Sparren ist auf dem Foto zu sehen, links am Dachfenster.
Das hat eher was mit fehlerhafter Montage und warmer Innenluft zu tun die sich hier den Weg nach draußen fand.


Was ich immer noch nicht verstehe:
Warum reiten Sie so exzessiv auf Sika herum, ich habe den Eindruck Sie wollen unbedingt diese Folie einsetzen.
Man kann auch ein anderes Produkt nehmen das funktioniert.
Also: Vergessen Sie Sika.
Vergessen Sie endlich "doppelte Belüftung".
Suchen Sie sich einen ordentlichen Dachdecker vor Ort der Ihnen das Dach neu aufbaut und reden Sie ihm nicht in sein Geschäft rein.
Wenn ich meine Rado zur Wartung bringe rede ich dem Uhrmacher auch nicht rein wie er was zu machen hat.
Warum? Weil ich keine Ahnung davon habe.
 
Dachaufbau

Bleibt auf dem Teppich...

Wer sich als Trennung zwischen der Dämmung und der Aussenwelt (Flugschnee, Eisblockaden...) nur auf eine Unterspannbahn verlässt, ist m.E. fahrlässig.

Also:

Ziegel
Dachlatten
Konterlatten
ev. Unterspannbahn als Winddichtung
Unterdachplatten (bei uns z.B. 35 mm Pavatex Isolair)
Sparren, dazwischen Dämmung (bei uns Zellulose)
Dampfbremse (bei uns Pro Clima Intello Plus)
Traglattung, dazwischen Untersparrenfilz
Gipsfaserplatten

Ich denke ihr habt bei diesem schönen Haus noch genug andere Gelegenheit für Eigenleistungen. Wegen der klaren Gewährleistung und Verantwortlichkeiten würde ich das Dach und Spenglerarbeiten machen lassen.

Die Dampfbremse, Traglatttung und raumseitige Verkleidung kann man selber verlegen. Zellulose einblasen würde ich machen lassen, kostet wirklich nicht so viel.
 
@Hr. Böttcher

Das Haus war 25 Jahre leerstehend und wurde nicht gepflegt. Bei Regenfällen liess das Dach an diversen Stellen ein Rinsall hinein. Das kann in der Zeit einigen Schaden anrichten. Ich habe Glück, dass Ziegelmauer und Beton praktisch nix abbekommen haben. Und dass auch der Dachstock nur partiell gelitten hat. Der Dachboden hingegen war praktisch pulverisiert. Weil einige Fenster zerschlagen waren konnte es immer wieder trocknen und es konnte zumindest keinen sichtbaren Pilzbefall ausgemacht werden.

Lustig, dass sie gerade die Allegorie mit der Uhr bringen. Wenn die Dächer heute so gebaut werden wie viele Manufakturen im mittleren und oberen Preissegment ihre Werke konstruieren würden wir alle ziemlich im Nassen hocken. Betroffen sind aber nicht nur die teuren. Auch Rohwerkhersteller sind auf diesem zweifelhaften Zug aufgesprungen. (Die Rede ist nur von mechanischen Uhren)
Im Zuge der "Innovation" (Flache Werke / 100 Zusatzfunktionen / neue Werkstoffe) wurde ausser acht gelassen was es braucht damit eine Uhr auch Jahrzehnte zuverlässig tut. Es wurden "Lösungen" für künstliche Problem erarbeitet. Vor Jahrzehnten wurden schon Uhren gebaut die Locker die härtesten Gangprüfungen (Testen der Genauigkeit und widrigen Umständen) bestanden und die heute noch tun.

Langzeiterfahrung und ausgiebigste Langzeittest! Denn am Anfang ist alles immer schön, gut und hochglänzend.

Viele Kunden haben das mitbekommen oder mussten es ausbaden und ich musste mir einiges an (berechtigten) unangenehmen Fragen gefallen lassen. Das Problem ist bekannt, aber wird vom Nimbus der Schweizer Qualitätsuhr effektiv übertüncht. Ich habe mit viele Person querbeet durch die Branche darüber gesprochen.

Und das wird ihnen kaum ein Uhrenverkäufer freiwillig eingestehen.

Heute könnte ich ihnen höchstens einige konservative Marken im Hochpreissegment empfehlen (Rolex). An der haben auch die Enkel noch Freude. Viele andere Werke (aber nicht alle)werden aufgrund gravierender Konstruktionsfehler über kurz oder lange Dauerservice brauchen.

Und wenn Sie nun eine selbst aufziehende Mechanische Armbanduhr zum zahlbaren Preis möchten? Kaufen sie sich eine gut gepflegte Omega aus den 60ern. Die funktionieren nämlich auch heute prima!

Freundliche Grüsse

Michael Hauser
 
Uhren

Ich habe seit 1991 eine Rado.
Funktioniert auch prima.
Aber lassen wir das.
Wenn Sie nur stückweise und mal so nebenbei mit wichtigen Informationen rausrücken und dann AprilApril sagen weil ich das nicht wusste ist das schon komisch.
Trotzdem bleibe ich bei meiner letzten Empfehlung: Dachdecker Angebote abfragen, machen lassen.
Das mit der Unterdeckplatte halte ich mittlerweile auch für sicherer; alles andere ist technisch kein Problem und lösbar.
Schön das Sie im letzten Beitrag weder "Sika" noch "doppelt belüftet" geschrieben haben.
Das macht Hoffnung.

Übrigens: Zwischen der Außenwelt und der Dämmung ist nicht bloß die Unterspannbahn sondern die Dachdeckung. Deren Aufgabe ist es Regen und Schnee abzuhalten.
 
Hallo Andreas und Hr. Kehle
ich danke für eure hilfreichen und konstruktiven Beiträge.

@Thomas Kehle. Wissen Sie in welchem Bereich des Daches der Eisregen Probleme verursachte? Respektive wie ist dieser eingedrungen?

@Andreas Teich. Danke für das Angebot. Ich melde mich ggf. gerne.

Gruss

Michael Hauser
 
@ Michael

Kurz gesagt:
Der Eisregen hat die Hartbedachung, sprich Dacheindeckung komplett dicht gemacht, die Hinterlüftung wurde auf nahezu null abgesenkt. Die diffundierende Feuchtigkeit schlug sich als Tauwasser auf der unteren Seite der Diffussionsdichten Unterspannbahn nieder und durchfeuchtete die Dämmung. Was wiederum zu Feuchtigkeitansammlung auf der Dampfbremse führte. Die Feuchtigkeit bildete dann oberhalb auf der Dampfbremse zu Wassersäcken, und trat dann an der schwächsten Stelle in den Wohnraum ein. Jeder Dachte zuerst das Dach sei undicht.

Klar haben wir heute bessere Baustoffe, aber das Prinzip ist immer noch das Selbe.
Der von Ihnen angestrebte Aufbau birgt auch heute noch das selbe Schadenspotential, da die Entwässerung an Ihrem Projekt, mit Innendämmung auf den Sparren zu Problemen führen kann, da der Punkt mit der Entwässerung nicht eindeutig geklärt ist.

Die Beiträge von Herr Böttcher sind sehr aufschlussreich und der vorgeschlagene Dachaufbau von Yogumon trifft es ziemlich gut, auch wenn hier vllt. noch der eine oder andere Punkt bezüglich der Dämmung zu diversen Diskussionen führen kann.
Aber die Ansätze sind OK, im Gegensatz zu den geposteten Links der Sendungen.

Die Berichterstattung erscheint mir etwas sehr einseitig und das ausbleiben einer Stellungnahme vor der Kamera, der betroffenen Firma in der Tat etwas sonderbar. Aber das eine sei gesagt, wir sehen nur von aussen hin und nicht hinein. Schlussendlich könnten es auch ja auch gravierende Ausführungsfehler sein. Wer weiss es? Ich denke es kommt immer auf die Sichtweise an.
 
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