Hallo Herr Jobmann,
Ihr Profil ließe vermuten, das Sie sich in dieser Frage besser auskennen würden!
Ihre Auffassung kan man im trockenen Innenbereich stehenlassen. Eine vorbeugende Bläuebehandlung ist da tatsächlich überflüssig.
Im Außenbereich gelten Bläuepilze ganz unstrittig als Wegbereiter für andere, holzzerstörende Pilze, ferner wird ihnen nachgesagt, Anstrichsysteme schädigen zu können.
Aus meiner Praxis weiß ich, daß mit Bläue befallener Kiefernsplint wesentlich mehr Wasser bzw. Öl aufnimmt. Er ist in Größenordnungen saugfähiger, weil durch die Bläuepilze offensichtlich die Zellstruktur beeinflusst, gelockert oder eben beschädigt wird. Das mag ein Stück weit statisch unkritisch sein. Im Außenbereich führt die erhöhte Saugfähigkeit mit Sicherheit zu Folgeschäden.
Stellen wir uns dann noch die Eckverbindung eines Fensters vor, wo Wasser konstruktionsbedingt leichter flüssig eindringen und sich im Holz verteilen kann, aber durch den Anstrich nur mehr oder weniger gehemmt abdampfen kann, wird klar, daß Holzschutz auf bläueempfindlichen Hölzern im Außenbereich nicht nur lt. DIN, sondern auch nach dem gesunden Menschenverstand (was ja nicht immer konform gehen muß) unverzichtbar ist.
Auch bei der Kiefer hier fing es mit Bläue an.
Grüße
Thomas