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Christian17

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Hallo,

ich habe schon sehr viel mitgelesen und gelernt - wir haben jetzt ein denkmalgeschütztes 140qm Fachwerkhaus Baujahr 1900 gekauft und wollen anfangen zu sanieren&modernisieren. Aktuell sind nur 4 Öfen/Kamine verbaut. Einer der ersten Schritte ist der Einbau einer Heizung.

Zum Haus selbst, die Südseite Obergeschoss hat Sichtfachwerk nach außen, ansonsten sieht man dem Haus das Fachwerk nicht an. Gibt es das oder erwartet mich im Rest des Hauses auch Fachwerk?

Derzeit präferiere ich eine Pelletheizung ggf. in Kombination mit Holzscheiten. (genug Lagerfläche ist vorhanden) Unten würde ich normale Heizkörper und im Bereich vom Fachwerk entweder eine Wand oder Sockelheizung nehmen - es sei denn ihr habt andere Ideen oder Vorschläge.

Nächster Schritt wäre dann eine Innendämmung, Wandstärke sind etwa 27cm. Als Material hatte ich mir Holzfaserweichplatten oder Hanfplatten vorgestellt, ich habe aber auch schon von einer Konstruktion mit Gipsfaserplatten gehört - oft wird aber von Gipskarton abgeraten ??

Grüße
Christian
 
Wenn Ihr die Heizung sowieso erneuert,

würde ich im Erdgeschoß möglichst ebenfalls auf normale Konvektoren verzichten.

Strahlungswärme ist trumpf! Unabhängig von Fachwerk oder nicht Fachwerk. Denkt an Eure Gesundheit und die des Hauses. Warme Raumluft a la Konvektor schadet Eurer Gesundheit und häufig unter Umständen dem Haus.

Viele Grüße
Achim
 
Kostenfrage

Das wäre dann eine Kostenfrage, da ich lieber in einen Kombikessel investieren würde. Kann mir jemand einen guten Strahlungsheizkörper nennen, ich habe da noch nicht das richtige gefunden bzw. meist sind die dann elektrisch.
 
In Verbindung...

...mit einer Holzweichfaserdämmung ist eine darauf montierte Wandheizung (Heizrohr) in Lehm eingeputzt optimal. Der Vorlauf wäre dann in Niedertemperatur zu betreiben.

Grüße

Thomas
 
Wandheizung...

Da die Wandheizung an einer Aussenwand montiert ist bin ich nicht sicher ob das wirklich reicht, im Endeffekt heize ich doch eher die Umwelt?!?

Gibt es auch Fachwerkhäuser bei denen wirklich nur eine Seite Fachwerk ist? Wenn nein, was mache ich mit verputzten Seite?
 
Fachwerk

Hallo Christian

Die Frage muß nicht heißen: Gibt es auch Fachwerkhäuser bei denen wirklich nur eine Seite Fachwerk ist? sondern: Gibt es auch Fachwerkhäuser bei denen wirklich nur NOCH eine Seite Fachwerk ist? Die Antwort ist : ja, Du hast solch ein kaputtsaniertes Teil. Allerdigs zweifle ich dann, daß Dein Haus noch unter Denkmalschutz steht.
Wenn ja, schön leise sein, sonst kommt der Denkmalschutz noch auf die Idee, die Modernisierungen rückgängig machen zu lassen...von Dir.

Auf Deinem Foto sieht man richtig, wann der Maurer gegen den Zimmermann beim Poker gewonnen hat...



Andreas
 
Mhmm...

Meine Befürchtung ist ja das unter dem Putz noch Fachwerk vorhanden ist, laut Eigentümern muss es schon seit über 25 Jahren so sein das nur die Front Sichtfachwerk ist. Meine nächste Befürchtung wäre das das EG ebenfalls "umgebautes" Fachwerk ist, aber ich glaube gelesen zu haben das es auch Gemischte Häuser gibt, also EG Massiv und ab da Fachwerk !?
 
Fachwerk

@ Christian


Ja, das GANZE Erdgeschoss Mauerwerk und obendrauf ein GANZES Stockwerk Fachwerk
 
Stimmt.

Ich werde einfach mal schauen was sich unter dem Putz befindet. Ich gehe davon aus, das ich den Putz auf der Wand sowieso entfernen muss und darauf die Holzfaserplatten/Hanfplatten kommen? Die Dämmplatten können direkt verputzt werden? Zwangsweise mit Lehm oder geht auch eine günstigere Kalkputzlösung? Und mit Dampfsperre oder ohne, auch da habe ich mehrere Versionen gelesen - bei der Innendämmung scheiden sich auch hier im Forum die Geister...
 
Als Innendämmung...

...werden oft 50mm Holzweichfaserplatte verwendet. In Verbindung mit der geringen Vorlauftemperatur der Wandheizung wird das zumeist als ausreichend angesehen.

Die WH wäre übrigends auch im EG sehr vorteilhaft.

Schöner Nebeneffekt: Du betreibst alles mit einer Vorlauftemperatur.

Grüße

Thomas
 
Da haben...

...sich unsere Postings gekreuzt.

Holzweichfaser mit größerer Rohdichte von 0,25 (z.B. DOSER DHD N50 Stufenfalz wäre m.E. nach vorzuziehen. Die Platten werden ohne Dampfbremse (in Verbindung mit WH kann es kein Kondensat geben) in Lehm an die Wand gesetzt, mit Leisten im Stufenfalz und ggf. zusätzlichen Tellerdübeln gehalten.

Auf den Leisten wird die Kammschiene befestigt, die dann die WH-Rohre aufnimmt. Das Ganze ist direkt mit Lehm beputzbar. Lehm soll für WH geeigneter als Kalk sein, der Einfluss auf das Raumklima ebenfalls besser.

Frag' dazu 'mal Udo Mühle (LehmHandWerk), der hat schon sehr viele Aufbauten dieser Art realisiert.

Grüße

Thomas
 
1900? Denkmalschutz?

Hallo Christian,

ein paar Gedanken zu Deiner Sanierung...

Ich würde vorher auf jeden Fall einiges mehr abklären, bevor Geld in die Sanierung geht.

Vorab würde ich zum Beispiel prüfen was "denkmalgeschützt" bei Eurem Haus genau bedeutet. "Denkmalschutz" kann Nach- aber auch Vorteile bedeuten. Jetzt a la "Augen zu und durch" zu sanieren kann auch sehr schief gehen... ich würds jedenfalls nicht machen, sondern mit den Denkmalpflegern reden.

Bei "1900" stutze ich immer: Wir haben uns mehrere Häuser angeschaut, die laut Eigentümern alle "Baujahr 1900" sind. Mit etwas Nachfragen beim Stadtarchiv stellte sich bei einem heraus, dass es 1756 gebaut wurde. Und auch bei allen anderen wurden die Eigentümer unsicher, als wir nachgefragt haben. Ich glaube für Makler und Eigentümer ist "1900" so etwas wie "42" für IT'ler...

Wir haben auch viel übers Internet "erlesen" - für so wichtige Entscheidungen holen wir uns aber Profis ins Haus. Man kann bei einer Sanierung so viel Geld unnötig "versenken", dass das Geld für einen guten Experten sehr gut angelegt ist.

Und für Euch zu spät: Wir sind bei konkretem Interesse an einem Haus vor dem Kauf mit Architekten durchgegangen und haben solche Fragen zu Dämmung, Heizung und co besprochen. Würde ich immer wieder so machen.

Viele Grüße & alles Gute für Eure Sanierung

Dirk
 
"Teil-Fachwerk" ...

... bedeutet in der Regel, daß das Fachwerk nach aussen 3-seitig ummauert worden ist, z.T. als Wetterschutz oder um ein wertvolleres, weil gemauertes Haus vorzutäuschen.

Wenn die Fachwerkkonstruktion innen auch noch "modern" verkleidet worden ist, besteht die Gefahr, daß die FW-Hölzer mehr oder weniger verrottet sind und ggf. auch keine statische Funktion mehr übernehmen können.

Wenn Ihr Haus wirklich unter Denkmalschutz steht, sollten Sie alle weiteren Maßnahmen mit der unteren Denkmalschutzbehörde abstimmen.

Auf jeden Fall sollten Sie vor Beginn einer jeglichen Sanierungstätigkeit eine umfassende und sorgfältige konstruktive und maßliche Bauaufnahme durchführen (lassen), die eventuellen Schäden kartieren und in Zusammenarbeit mit einem fachkundigen Planer/Architekten einen Sanierungsplan erstellen.
 
in

unsereer Gegend (Sachsen) ist oftmals das defekte Fachwerk im 1. OG seitenweise gegen Massivbau ausgetausch worden. Da wir bei Dir nur die Fachwerkseite sehen, kann ich es hier nur ebenso vermuten. Die linke Gibelseite wird aber ebenso massiv sein, da dort schon die Mauerschwelle nicht mehr vollständig erhalten ist. Bring doch mal Fotos von allen Seiten !
Das EG düfte keinesfalls Fachwerk sein, da solche Häuser mit Stall im EG meist aus Bruchstein ausgführt worden. Außerdem hat da ein Maurer schon mal krüftig Hand angelegt und noch Platz für einen Betonsturz über dem Fenster gelassen. Das wäre bei einem Fachwerk nicht notwendig gewesen.

Foto Bestand meines Hauses um 1927, linke Haushäfte war massiv wegen Stall, rechtes EG war massiv, aber von Bruchstein in Ziegel einmal modernisiert (2 Seiten von 3)
 
Aber

das Fenster im EG hat auch Fensterstöcke aus Holz (gebaut um 1870)
 
Rückseite....

Der Termin mit dem Denkmalamt ist schon gemacht, dort werden wir uns abstimmen welche Auflagen vorhanden sind.

Weiß jemand ob das Denkmalamt etwas gegen Solarkollektoren auf dem Dach hat? Wäre dummerweise auch Südseite mit dem Sichtfachwerk.

Die Rückseite (Nord) hat einen Anbau in den 70ern bekommen, die Eigentümer kennen das Haus auch nur mit einer Seite Sichtfachwerk. Um 2000 rum wurde wohl das Dach erneuert und neu geputzt.
 
Denkmal übers Denkmal nach...

... und beantrage eine Streichung aus der Denkmalliste. Ich frag mich, was da noch schützenswert ist..




Andreas
 
Google

Hallo Christian,

zu "Denkmal Solaranlage" wirft Google viele Treffer aus. Unter anderem vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen (http://www.denkmalpflege-hessen.de/Solaranlagen/body_solaranlagen.html) oder vom Solarenergie-Förderverein Deutschland (http://www.sfv.de/artikel/solaranlagen_auf_denkmalgeschuetzten_haeusern2.htm).

Habt Ihr einen Termin bei der unteren Denkmalschutzbehörde oder vor Ort an Eurem Haus? Wir haben vor Ort einiges leichter (er)klären können als im Büro.

Viele Grüße

Dirk

Ps: Andreas, der war böse - aber ich wundere mich auch...
 
Termin

Der Termin ist vor Ort, ich nehme an der Denkmalschutz betrifft nicht nur das Haus sondern das Gesamtensemble mit der L-förmigen Fachwerk-Scheune
 
Denkmal übers Denkmal nach...

@ Dirk


das war nicht böse sondern gut gemeint. Nicht immer ist der Denkmalschutz vom Vorteil, sondern eher hinderlich und teuer.
 
Thema: Fragen über Fragen...

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