Wärmedämmung enttäuschend, Haus kalt und hoher Verbrauch

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Tyr777

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Hallo,
ich möchte hier mal kurz den aktuellen enegietechnischen Stand unseres Hauses bekanntgeben, ich muß sagen, dass ich von den Dämmmaßnahmen doch enttäuscht bin:

-Haus um 1900, Eg Sandsteinwand, 50cm
-1 Og. Bimssteinwand 40cm (sollte eigentlich relativ guten
U-Wert haben)
-2 Og/Dg Innendämmung/Dachdämmung mit 8/10 cm Steiwolle
an den Wänden und 20/24 cm
Dachschräge+Spitzboden+feuchtevariable Dampfbremse,
Luftdicht verklebt

Im November hatten wir einen Gasverbrauch, der um nichtmal 10% geringer war, als im Vorjahr. Ich habe dieses Jahr im Dachgeschoß die Dämmung vervollständigt und die Dampfbremse gewissenhaft eingebaut. Das Material nur für Dämmung+Dampfbremse waren >1000€ und noch dazu sehr viel Arbeit. Ich bin ehrlich gesagt sehr enttäuscht, da wir scheinbar kaum etwas eingespart haben und frage mich so langsam, ob sich das gelohnt hat. Im Dachgeschoß merkt man zwar, das es keine Luftzug mehr gibt und es scheint deutlich wärmer zu sein, obwohl die Heizung dort nicht in Betrieb ist, aber der Gasverbrauch ist ja leider nicht viel weniger geworden. Es waren diesem November 211m³ für Heizung und Warmwasser bei rund 120 m² Fläche (inklusive Dachgeschoß). Die Räume sind auf ca. 19° temperiert, das Dg ist garnicht beheitzt momentan. Also wir gehen meiner Meinung nach sparsam mit Energie um, trotzdem der hoehe Verbrauch. Wie sind eure Erfahrungen in einigermaßen vergleichbaren Häusern mit dem Verbrauch ?(Haus steht in der Voderpfalz an der Weinstraße, typisches altes Winzerhaus).

Gruß
 
Wieviel darf man denn erwarten,

wenn 2/3 der Wohnfläche unverändert ungedämmt bleibt?
Was ist mit den Fenstern, der Heizungsanlage etc?
Man kann der Frage entnehmen, dass die Dämmung im DG auch nur vervollständigt wurde, also im letzten November teilweise auch schon da war.

Wenn im DG 1/3 der Heizleistung flöten geht, und es gelingt diesen Verlust zu halbieren, was schon ziemlich gut wäre, würde die Einsparung doch ohnehin nur bei 16 % liegen.

Den Wärmeverlust über das DG (das ja nicht geheizt ist?!) hätte man durch Schließen oder Einbau einer Tür doch ebenso vermindern können.

Irgendwo habe ich kürzlich gelesen, dass Dämmung eines Hauses (also nicht nur einer Etage) im Duchschnitt etwa 15% Einsparung ergibt.
Alles andere ist Schönrechnerei.
So gesehen war die Maßnahme wohl recht erfolgreich.

Gruß

Götz
 
15%

Das ist die tatsächliche durchschnittliche Einsparung durch Außenwand-/Dachdämmung. Zwischen älteren Isolierglasfenstern und denen der neuesten Generation liegen noch einmal sagenhafte 4% (Quelle: NDR). Mehr Einsparpotential liegt evtl. beim Heizbrenner, wobei damit weniger ein Austausch um jeden Preis, als vielmehr eine Optimierung der Einstellungen gemeint ist. Wie sieht es mit dem Heizverhalten aus, bzw. was für ein System ist installiert? Ein Grad weniger Raumtemperatur soll angeblich bereits 5% weniger Heizkosten bedeuten (Quelle: Werbeblatt der Bausparkasse).
Räume wie in diesem Fall das DG über andere Räume lediglich "mitzuheizen" ist allerdings kontraproduktiv. Besser die Türen dicht halten (dazu logicherweise erst mal eine Tür einbauen) und in diesen Räumen auf niedrigerem Level heizen.
Viele Hausbesitzer warten aus falscher Sparsamkeit zu Beginn der Heizperiode mit dem Heizen so lange, bis das ganze Haus komplett ausgekühlt ist und es wirklich nicht mehr anders geht. Ab dann läuft die Heizung nur noch auf Vollgas und schlimmstenfalls bekommt man das Haus den ganzen Winter nicht mehr richtig warm. Besser und sparsamer wäre es evtl. gewesen, rechtzeitig mit dem Heizen zu beginnen und somit ein Temperaturlevel der Hausmasse zu halten, das im weiteren Verlauf des Winters mit relativ gesehen weniger Heizaufwand aufrechterhalten werden kann.
Das gilt insbesondere für die dicke Sandsteinwand.
 
Es war einmal......

....vor garnicht langer Zeit, da kam die Dämmfee über unsere Heimat geflogen und brachte Worte voller Hoffnung: "10%", "15%", "20%", "25%" "Heizkostenersparnis", "bezahlt sich von selbst" etc... und alle Menschen entdeckten ihr grünes Herz, dämmten wie blöd und wenn sie nicht gestorben sind, dann blechen sie noch heute.

Der Trick geht so: Man nehme eine grottenschlechte Hütte aus den 70ern mit entsprechend alter Heizung, die also 4500 Liter Heizöl rausballert = 100%, derzeit ca. 4000€/Jahr.

Dann tauscht du z.B. den Heizkessel und dämmst die oberste Geschossdecke in Eigenleistung, kostet sagen wir mal 10 000€ und spart dir 30% = 1333,-€/Jahr.
Die ersten Massnahmen sparen also tatsächlich richtig Geld und rechnen sich auch annähernd in den prophezeiten Zeiträumen.
Alle folgenden Massnahmen sind ungleich teurer und sparen nur noch 10-15% von 2666,- pro Jahr.......

Zum Trost: Ich vermute dein zuhause ist real ein paar Grad wärmer als vorher, d.h. du kannst die Heizkurve an deiner Heizungssteuerung ein wenig abflachen und so noch ein paar Öre sparen.

Hast du schon eine Brennwerttherme?

Gruss, Boris
 
Innendämmung vs. Hüllflächenheizung

Die genannten Eckparameter mit 211 cbm Gas für einen Monat ergeben bei 185 Heiztagen und

ca. 120 qm beheizte Fäche EG/OG/DG ca. 105 KWh/qm und Jahr

da dass Dach nicht beheizt wird ergibt sich bei

ca. 80 qm EG/OG beheizte Fläche ca. 158 KWh/qm und Jahr
Diese überschlägige Annahme ist jenseits von Gut und Böse

Das einzige was Sie mit der Dachdämmung erreicht haben, ist die Reduzierung von Heizenergie (ca. 10 Prozent wie angeben) zum ungeheizten Dachgeschoss. Und dies ist realistisch.

Im weiteren haben Sie mit Ihrer Innendämmung im OG (Steinwolle) sich von der kostenlosen Hüllflächenheizung (Solare Energie Gewinne im Winter) entkoppelt und zugleich die Wärmespeicherfähigkeit Ihrer Umfassungsflächen ausgeschaltet.

Um dies weiter beurteilen zu können, wäre eine Heizlastberechnung hilfreich; wodurch auch die Gebäudehülle über die berechneten U-Werte bzw. U-eff erfasst wird.

Anbei ist ein hydraulischer Abgleich (sofern kein Einrohrsystem) gemacht worden? Dies ermöglicht eine Einsparung von ca. 8 - 15 Prozent der Heizenergie.

Grüße Peter
 
Das Dachgeschoß wird/ist Wohnraumzimmer...

und deshalb ist es auch zum Treppenhaus hin offen. Es war schon früher Wohnraum, aber eben komplett ungedämmt. Ich bau ja jetzt nich für die nächsten 10 Wochen ne Wand+Tür da rein, um sie dann wieder rauszureißen. Heizung ist installiert, nur sind die Heizkörper abgedreht.
Die Fenster im Haus sind doppelt verglast, die meisten von 1991, einige sind von 2007 (ich behaupte mal, dass es nicht wirklich was bringt, die auszutauschen).
Die Heizung ist ein atmosphärischer Gasbrenner von 1992, der laut Schronsteinfeger für das Gerät sehr gute Werte hat. Der Schornsteinfeger st auch Energieberater und selbst der sagte mir, dass ein Austausch auf ein Brennwertgerät nur wirtschaftlich ist, wenn das Gerätz sowieso erneuert werden muß und man dann auch keine Wunder an Einsparung erwarten darf. Einstellung und hydraulischer Abgleich sind soweit möglich mit einfachen mitteln gemacht worden (es nützt mir nix, wenn bei der Berechnung rauskommt, dass die Verrohrung schlecht ausgelegt ist, die kann ich nämlich nicht rausreißen).

Gruß
 
Moin,

ich fass mal zusammen, 20 Jahre alte Heizung ebenso die Fenster, a bisserl was gedämmt und jetzt wird ein
0-Energiehaus erwaret?
 
Wie sieht es denn mittlerweile aus? Was sagt eine Wandfeuchtemessung?

Hallo,

ich habe Ihren Bericht gelesen, da ich mich seit geraumer Zeit mit dem Thema beschäftige und gerade ein altes Bauernhaus umbaue.
Mittlerweile habe ich bei der Plannung meiner Wandtemperierung bemerkt, dass ich die Primär-Literatur "Temperierung" von Herrn Grosseschmidt oder Hr. Schwaan sehr aufmerksam lesen mußte.

Bei dem Thema mit Ihren Lehmwänden fällt mir auf, dass Sie nichts von einem Trockenheizen der Lehmsubstanz geschrieben haben. Denn der Wärmeleitwert/Dämmwert von trockenem mineralischem Material (auch Lehm) ist niedrig/hoch wenn man den Dämmwert betrachtet. Als Beispiel mag Ihnen Sand am Strand im Sommer oder die Wüste dienen. Oberflächentemperatur ca. 80 Grad (Strand) deutlich über 100 in der Wüste und ein paar cm tiefer ist es feucht und bzw. kühl.

In den Anleitungen steht kurz erwähnt, dass die Substanz einmal mit hoher Temperatur getrocknet werden muß bevor der Dämmwert (Wärmestau) da ist und er Energieverbrauch sinkt.
Die Energie sollte natürlich bevorzugt natürlich in der wärmeren Jahreszeit bzw. Übergangszeit zugeführt werden und wenn möglich über Solarkollektoren erzeugt werden (Kosten). Ideal er Zeitpunkt ist Warm aber nicht feucht.

Wie sieht der Feuchtezustand Ihrer Wände aus?

Gruß
 
Thema: Wärmedämmung enttäuschend, Haus kalt und hoher Verbrauch

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