@Iris
Die Rauchgaszüge im Wärmetauscher werden mit der Zeit immer weniger durchlässig, weil sich an den Wänden Ruß niederschlägt. Wenn der Ofen gut zieht und die Abgastemperatur ausreicht, bildet sich nur feiner Ruß, der sich abbürsten lässt (staubige Angelegenheit, Staubsaugerdüse direkt daneben halten).
Wir haben einen Kachelofen mit Heizeinsatz "HA 12 WW Vario" von Hark. Der Wärmetauscher heißt Thermax 7,4 (damals Thermax 01) von Stahlbau Mayr.
Aber selbst der Walltherm Holzvergaser muss so aufgestellt werden, dass man rings herum zum reinigen rankommt.
Noch zum Thema Rücklaufanhebung: Das Wasser, welches in den Wärmetauscher des Ofens einströmt, muss auf mind. 55 Grad eingestellt werden. Hierfür wird ein 3-Wege-Ventil z.B. von Esbe verwendet. Allerdings liefert Hark ein 65 Grad Ventil mit. Die wollen auf Nummer sicher gehen, dass der Wärmetauscher nicht versottet oder Glanzruß ansetzt und Kunden reklamieren. Es gibt leider immer noch sehr viele, die bei der ersten Holzladung gleich die Luftzufuhr drosseln. Streng nach dem Motto: "Lieber den Nachbarn einräuchern, als ein bisschen Wärme verschenken". Nachteil der 65 Grad Rücklaufanhebung: Es wird zu wenig warmes Wasser erzeugt, das System funktioniert faktisch nicht richtig.
Ich habe später die Regelung der Rücklaufanhebung ausgetauscht und kann nun bei 55 Grad mehr warmes Wasser rausholen, muss aber aufpassen, dass der Ofen immer ausreichend heiss bleibt. Eine Verkleinerung des Brennraumes durch zusätzliche Schamottesteine hat hierbei geholfen.
Bei uns wurde alles genau berechnet, nach dem Einbau hat aber der Ofen nicht richtig gezogen. Die Fa. Hark hat nach Klageandrohung einen Sachverständigen geschickt, der unseren Ofen ausprobieren wollte. Ob ihr das glaubt oder nicht: Beim ersten Nachlegen von super trockenem Buchenholz ist der Ofen ausgegangen!!! Dann kamen gleich 2 Ofensetzer (die von der Fa. Kago zu Hark gewechselt waren) und haben eine Anheizklappe eingebaut, die das Nachheizregister überbrückt. Ein Wahnsinnsaufwand - der halbe Kachelofen musste auseinandergemeisselt werden und die Anheizklappe hat fast 1.500 Euro gekostet (ohne Einbau).
Fazit: Theoretisch funktioniert es, aber Klimaschwankungen, Wind, Kaminform, Dachform etc. haben großen Einfluss. Also lieber ausreichend Reserven beim Kaminzug einrechnen.
Gruss, Axel