Lehm gustieren
Das ist nichts ungewöhnliches, ich mache das (wie viele Tief- und Brunnenbauer) auch, um Baugrund zu klassifizieren.
Die Unterscheidung von Schluff und Ton sowie deren Mengenverteilung ist bei bindigen Böden sehr wichtig, um ihre bautechnischen Eigenschaften bestimmen zu können.
Das, was Euch so belustigt ist ein Teil der Feldversuche zur Benennung und Beschreibung von Böden nach DIN 4022.
Es geht um die Unterscheidung von Schluffkorn und Ton. Zusätzlich zu den in der DIN dafür genannten Schüttel-, Reibe- und Schneideversuch kann man ein Stück Bodenprobe zwischen die Zähne nehmen und darauf mit den Zähnen reiben. Das steht zwar so nicht in der DIN, ist aber gängige Paxis. Schluff, dessen Korngröße im 100-tel bis 1000- tel mm Bereich liegt, kann man so von Ton unterscheiden, es knirscht zwischen den Zähnen.
Es ist eine gute Ergänzung zu den anderen genannten Versuchen, um die Korngröße und den Anteil von Schluff und damit die Plastizität der Probe einschätzen zu können.
Mineralboden ist übrigens völlig geschmack- und geruchlos.
Falls er riecht (dafür gibt es den Riechversuch) ist er organisch kontaminiert und nicht als Baugrund oder Baustoff verwendbar.
Viele Grüße