und wieder einmal Innendämmung

Diskutiere und wieder einmal Innendämmung im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Halli Hallo in die Runde, ich stehe gerade vor dem "Problem" Innendämmung. Meine Idee ist, auf der Innenseite ca.2-3 Lagen Schilfmatten...
Konservativ

Sehr geehrter Herr Teich,

8cm Zellulosedämmung ist keine konservative Angabe. Die Dämmwerte bei einer angenommenen Wärmeleitgruppe 045 für Zellulose im Spitzverfahren liefert Dämmwerte weit jenseits der WTA-Empfehlungen.
Bei einer schlagregenbeanspruchten Nordfassade aus Fachwerk können sie schon in den ersten 10 Jahren mit Schäden in den Anschlußbereichen rechnen.
Das Ganze noch mit einer variablen Dampfbremse feuchtetechnisch von Innen gesund zu rechnen klappt in den meisten Fehlen nicht, weil baupraktisch gerade bei einbindenden Deckenfüllungen, anschließenden Innenwänden und aufliegenden Unterzüge Anschlußproblme an den empfindlichsten/neuralgischen Stellen auftreten.
 
Zellulosedämmung

allerdings hatte ich vorher schon geschrieben, daß Schlagregensicherheit und Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit gegeben sein muß.

Ich würde die 8 cm auf das übliche Verfahren trocken einblasen mit 0,040
W/mK beziehen.
Ich kann mir in diesem Fall keinen Schadensfall vorstellen

Oder würden ihre Berechnungen etwas anderes ergeben ?
mit welcher Software?
Welche Dämmstärke wäre denn in diesem Fall nach ihrer Berechnung maximal möglich?

Die Berücksichtigung von Dampfbremsen würde ich jetzt nicht als 'gesund rechnen' betrachten.
Ohne diese wäre ein Großteil aller verwendeten Dämmsystemen nicht möglich und korrekte Verarbeitung setze ich natürlich immer voraus.

Es wäre sicher sinnvoll zumindest für bestimmte Fälle mögliche Dämmstoffstärken und die jeweiligen Voraussetzungen anzugeben.
Besser als dass überdimensioniert wird- allerdings wäre es ebenso ungünstig, aufgrund geringer Dämmung jahrzehntelang Umweltschäden und Geldverschwendung zu verursachen und dann weniger freie Mittel für den Erhalt von Bauwerken zu haben.

Vieles an Bausubstanz geht leider auch verloren, weil alleine die Heizkosten das Bewohnen unwirtschaftlich machen.

Andreas Teich
 
Dauerhaftigkeit + Energiesparen

Hallo Herr Teich,
ich fände es schade, wenn durch übertriebenes, unsachgemäßes Dämmen und daraus resultierenden Schäden historische Bausubstanz unwiderbringlich zerstört wird.
Eine rechnerische Betrachtung eines Regelbauteilaufbaus in der Fläche mit einem Simulationsprogramm, egal ob Wufi/Cond/Dolphin/etc. ist nicht zielführend. Durch das Einbringen einer Dampfbremse kann ich rechnerisch gigantische Innendämmungen realisieren - aber das ist nicht weit genug gedacht.
Die Anschlußbereiche und Randbedingungen, die sie idealisieren (kein Schlagregen/keine Feuchte von unten) oder auf die Sie gar nicht eingehen, geben den Rahmen des Möglichen vor.
Ich empfehle Ihnen die aufmerksame Lektüre der WTA-Merkblätter. Auch das Fraunhofer-Institut hat einiges an Forschungsberichten und Veröffentlichungen z.B. zu einbindenden Deckenbalken bei Innendämmungen zu bieten.
Wir sind hauptsächlich als Tragwerksplaner in der Denkmalpflege tätig und führen auch selbst instationäre Feuchtesimulationsberechnungen durch, lassen uns aber auch gerne bei speziellen Problemstellungen von qualifizierteren Bauphysikern helfen.
 
Thema: und wieder einmal Innendämmung
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