Innendämmung Historische Vertäfelung Holzdecke entlacken

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benn1984

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Hallo zusammen,

wir haben ein Fachwerkhaus von 1773 gekauft. Es steht soweit gut gepflegt da. Es ist im Innenraum schon einiges in den 70ern zeitgemäß renoviert worden. Aber zum Glück gibt es noch zwei Räume in 1.OG die weitgehend original erhalten sind und mir als Blaupause für die Re-Renovierung und Sanierung dienen sollen.

Wie ihr auf den Angefügten Bildern hoffentlich erkennen könnt, gibt es in einem alten Zimmer historische Holzvertäfelungen. Unten, umlaufend im Raum eine mintgrüne Vertäfelung. Darüber, zumindest an der Außenwand (Südseite) mit Fenstern eine hinter Zeitung/Tapete verstecke Vertäfelung mit Rahmenfüllungen. Die ist auf den Fotos nur schlecht zu erkennen.

Die möchte ich gerne nach der Innendämmung gerne soweit möglich wieder sichtbar haben. Ich will sie also vorsichtig entfernen, einlagern, dämmen - inklusive Wandheizung - und danach, zumindest da wo keine Wandheizung sein wird, wieder anbringen.

Dazu gleich die erste Frage: Hat jemand eine Wandheizung HINTER einer Holzvertäfelung verbaut? Macht das aus eurer irgendwie Sinn, trotz der Dämmwirkung des Holzes?

Und wenn ich die Vertäfelung nicht wieder anbringen (kann), was mache ich dann damit?

Nächste Frage: Wie kann ich möglichst effizient den Lack von der Decke bekommen? Abstrahlen finde ich zu invasiv, aber ist nicht ausgeschlossen. Schafft man sowas ohne wahnsinnig zu werden mit einem Heißluftfön? Oder kann ich das abbeizen .

Es wird wahrscheinlich Nadelholz sein. Wir sind im süddeutschen Raum. Boden und Wände sind mit Nadelholz verkleidet.

Der Denkmalschutz beschränkt sich auf zwei Fassaden.


Danke für Eure Antworten.
 

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Die Deckenverkleidung könntest Du doch drauf lassen - oder? und dann von oben dämmen?

Die Wandverkleidungen würde ich demontieren und mit dem normalen Innendämmungsaufbau weiterfahren - also 4 - 8 cm Holzweichfaser auf Lehmausgleichsputz und dann dick Lehmputz drauf - am schönsten in der Kombi mit Wandheizung

beste Grüße
 
Die möchte ich gerne nach der Innendämmung gerne soweit möglich wieder sichtbar haben. Ich will sie also vorsichtig entfernen, einlagern, dämmen - inklusive Wandheizung - und danach, zumindest da wo keine Wandheizung sein wird, wieder anbringen.
löblich und ich stelle mir das schön vor. habe selbst so eine alte Lambrie, sehr einfach, da ein bauernhaus und werde die auch erhalten.
Dazu gleich die erste Frage: Hat jemand eine Wandheizung HINTER einer Holzvertäfelung verbaut? Macht das aus eurer irgendwie Sinn, trotz der Dämmwirkung des Holzes?
habe ich nicht. doch warum sollte das nicht gehen? geht ja auch FBH unter Dielen. die wandheizung hält dann ja den fuß der wand und die Lambrie trocken, was sicher von vorteil ist.
Und wenn ich die Vertäfelung nicht wieder anbringen (kann), was mache ich dann damit?
an anderer stelle verbauen. weitergeben. kleinanzeigen, hier, händler von hist. baustoffen
Nächste Frage: Wie kann ich möglichst effizient den Lack von der Decke bekommen?
ich würde alles, was demontierbar ist (Wand und decke) und wo der lack ab muß in eine ablaugerei geben.
alle nicht demontierbaren flächen ohne profil da wäre evtl die Lackfräse von Metabo sinnvoll. ich habe noch nicht damit gearbeitet, habe aber nach einiger recherche beschlossen, mir die für meine treppe zuzulegen. kannst ja selbst mal recherchieren. laugen und fräsen ergeben eine andere oberfläche - auch in der farbe - klar. wenn Du wieder lackierst ist das egal. da muß auch nicht jede kleinste ritze ausgereinigt werden.
falls es natur bleiben soll, kannst Du die gefrästen teile hinterher laugen.

hier ist ein praxisbericht mit hilfreichen tips zur Lackfräse

fang bitte gar nicht erst mit schleifen an bei weichholz. ziehklingen brauchst Du. schleifen, nur wenn gar nichts anderes mehr geht, z.B. in fugen.
bei leisten mit relief lohnt es sich möglicherweise, ein entsprechendes werkzeug anzufertigen.

wenn Du mit leinölfarbe arbeiten wirst, erfolgt der feinschliff erst nach der grundierung mit leinöl. da bekommst Du eine glatte oberfläche, sogar wenn das holz schon etwas faserig war.

viel erfolg, bitte arbeitsfortschritte hier teilen :)
gruß Amelia
 
Schafft man sowas ohne wahnsinnig zu werden mit einem Heißluftfön?
Das schaffst du evtl. dann, wenn du nicht vorher schon vergiftet umgefallen bist.
Vom Ablacken mit Fön ist schon grundsätzlich in Innenräumen abzuraten.
Geschweige über Kopf und unter der Decke.
Alte Lacke beinhalten eine Menge an Schadstoffen und überdies auch noch Blei.
Wie schon von @Amelia1834 empfohlen zunächst mal abbauen.
Die Leisten sind es nicht wert zu erhalten oder gar abzulacken.
In den Sondermüll und Neue fräsen oder fertig kaufen.
Die Bretter (könnten geschrubbte sein, wenn wirklich älter) kannst du sorgsam zurückbauen und einfach umdrehen.
Da sparst du dir die ganze Ablackerei.
 
Danke für eure Antworten.
Ich antworte meinerseits mal von hinten nach vorne...
@Ruhestand
Tatsächlich ist mir der Gedanke mit gefährlichem Funkenflug durch den Fön zwischenzeitlich auch in den Sinn gekommen.
... an Blei etc. in der alten Farbe hatte ich aber, obwohl ich das schon oft gelesen habe nicht mehr dran gedacht. So oder so arbeite ich aber mit einer Spritzmaske und Anzug, wenn ich da im Haus anfange zu schleifen oder ähnliches.

Mit Leisten meinst du die Profile der Täfer nehme ich an. Die zu erneuern wäre eine Option. Aber ich denk die Täfer werde ich am Stück in der Scheune mit Fön, Ziehklingen und Schabern entlacken.

Und die Bretter: Die zwischen den Deckenbalken eingelegten meinst Du? Ich kenne mich mit dem Deckenaufbau noch nicht so gut aus, aber liegen auf den Brettern nicht evtl. Lehmwickel oder anderes Material als Schwingungsdämpfung auf?

Und wie entlacke ich die Deckenbalken selbst? Für eine Ziehklinge sind die ja zu uneben - den Aufwand mal aussen vor gelassen.
 
Profile der Täfer nehme ich an
Wenn du mit "Täfer" die Wandverkleidung meinst, auf die nehme ich keinen Bezug.
Die sind natürlich am besten (wie hier schon geraten) komplett zu demontieren und dann aufzuarbeiten.
Mit Ziehklinge ist das aber eine Sisyphusarbeit. Da zöge ich eine "von vielen guten Bio-Abbeizpasten" vor.
meine ich: Siehe Pfeil im Foto!
die Bretter: Die zwischen den Deckenbalken
Sehr unwahrscheinlich, dass das bereits Einschubbodenbretter sind.
Altersspezifisch dürfte es sich um eine Lehmwickeldecke handeln, die gewöhnlich mit einem Plafondputz versehen wurde.
Ich vermute, die Untersicht aus Holz stammt aus neuerer Zeit, wo man den evtl. maroden Plavondputz kaschieren wollte.
Dafür spricht auch, dass die Bretter (Oberfläche vermutlich nur mit dem Schrupphobel geglättet, was m.E. einen besonderen Charme hat) mittig zwischen den Deckenbalken (rote Kreise) genagelt sind.
Sieht so aus, als hätte man jeweils seitlich der Deckenbalken und in der Feldmitte eine Lattung und auf diese dann die Brettuntersicht genagelt.
Du wirst nicht umhin kommen ein Feld zu öffnen um die Sachlage zu eruieren.
Evtl. bringt ja schon die Entfernung einer Leiste (Pfeil) weiteren Aufschluss.
die Deckenbalken selbst?
Bio-Abbeizpaste, 24er Fächerschleifscheibe, oft klappt es auch mit einem "scharfen Stechbeitel, den du fast rechtwinkelig zum Balken ansetzen musst und viel händischer Kraft", den Lack abzukratzen.
Mein guter Rat:
Lass das mit dem Heißluftfön zumindest im Innenbereich!
Du kannst da hochgiftige Dämpfe/Gase freisetzen, gegen die herkömmliche Masken absolut nicht schützen!
Da braucht's schon spezielle Schutzkleidung und Gasmasken.
Es geht nicht nur um den Atemschutz, auch unbedingt deine Gesichtshaut musst du entsprechend schützen!
 

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Moin!

Die Warnung vor gesundheitlichen Gefahren ist in jedem Falle absolut richtig und wichtig, für meine Begriffe hier jedoch etwas überzogen. Gibt es dazu irgendwelche aktuellen Untersuchungen, die an mir vorbeigegangen sind? Meines Wissens nach ist die Farbentfernung per Hitze (Fön, Speedheater) auch im professionellen Bereich weiterhin Gang und Gäbe. In praktisch sämtlichen Berichten/Videos zur professionellen Aufarbeitung von Fenstern z.B. ist ein solches Gerät am Start. Auch gibt es durchaus eine große Auswahl an Filtern für die gängigen Masken/Halbmasken. Ebenso ist es wohl so, dass das Abbeizen in den meisten Fällen zumindest in Bezug auf das Werkstück eher suboptimal ist, da ein Einziehen des Abbeizers in das Holz schlicht unvermeidlich ist - mit negativen Auswirkungen auf die Neubeschichtung, von der Schmadderei mal ganz abgesehen.
Grundsätzlich - und das merkt man bei der Arbeit ganz schnell - ist das Belassen eines tragfähigen Untergrundes durchaus eine in Betracht zu ziehende Möglichkeit und schon das saubere Anschleifen solcher Flächen mehr als genug Arbeit.

Gruß, ugly
 
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