Meines Wissens nach, ohne nun aktualisiert oder recherchiert zu haben, werden Sie „original Tadelakt“ im hiesigen Land wohl kaum erstehen können, eher weiterentwickelte und den Ansprüchen der hiesigen Baukultur Genüge tragende Produkte. Insofern ist ihre Behauptung hier mache sich niemand daran „übliche Dogmen zu widerlegen“ auch nicht wirklich richtig.
Das Wissen um die Materie ist nicht geheim. Dahinter steht wie bei vielem auch ein Verkaufsprinzip, mit nicht ganz unberechigtem Anspruch, da hier auch in diesem „heiklen“ Anwendungsbereich Qualitätssicherung, Forschung, Normierung und die Entwicklung eines gewährleistungsfähigen Produktes mit im Angebot enthalten sind.
Im arabischen Raum wird für Tadelakt im Grunde ein hydraulischer Kalk (mit speziellen, dem hiesigen Naturvorkommen entsprechenden Additiven, Hydraulen, Puzzolanen etc) als Bindemittel verwendet. Vorab werden bereits durch die handwerkliche Verarbeitung, nämlich Verpressung und Verdichtung wasserabweisende Eigenschaften „erzeugt“.
Den Effekt des eigentlichen Finishs könnten sie auch schon beobachten, wenn sie beispielsweise ihre Duschwanne mal ein paar Wochen nicht reinigen (Guter Vorschlag, gelle ?). Dann werden sich die Reste der Seifenlaugen mit dem im Wasser befindlichen Kalk per chemischer Reaktion zu einer relativ spröden, schwer zu entfernenden und höchst wasserabweisenden Schicht verbinden.
D.h. die Glätteseife (der auch von vorne herein Kalksinterwasser zugesetzt ist,) entwickelt mit der normalerweise unerwünschten Kalksinterschicht (bei noch zu streichenden Aussenfassanden bspsw. unbedingt zu entfernen) eine wasserabweisende Schicht. Wenn sie per Spachtel oder Stein noch geglättet wird, bietet sie auch keine Feinnischen für Schmutzablagerung.
Prinzipiell also leicht zu verstehen, ein Verfahren, dass ohnehin empirisch erarbeitet wurde (bloß über wie viele Generationen?? *g).
Wenn Sie noch ein wenig recherchieren, Folgeschäden selbst verantworten, die Möglichkeit besitzen, das behandelte Bauteil langfristig auf Feuchte zu überprüfen, dann mal viel Spaß beim Experimentieren. Ich denke, dat könnte klappen. Sie können die Ergebnisse ihrer Forschung ja auch hier veröffentlichen. Wäre gespannt. *g
MfG