Reduzierter Mehrwertsteuersatz könnte eine Million Arbeitsplätze schaffen

Diskutiere Reduzierter Mehrwertsteuersatz könnte eine Million Arbeitsplätze schaffen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Ein reduzierter Mehrwertsteuersatz auf arbeitsintensive Leistungen könnte in Deutschland bis zu einer Million Arbeitsplätze schaffen. Das ist...
F

Fachwerk.de

Beiträge
6.432
Ein
reduzierter Mehrwertsteuersatz auf arbeitsintensive Leistungen könnte in
Deutschland bis zu einer Million Arbeitsplätze schaffen. Das ist das Ergebnis
einer Modellrechnung der Verbände des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes
(VBZH). Auch die öffentlichen Kassen könnten dadurch profitieren: Zwar würden
die Mehrwertsteuer-Einnahmen leicht zurückgehen, dafür würden aber die Einnahmen
bei der Lohnsteuer, der Sozialversicherung und der gesetzlichen
Unfallversicherung umso stärker steigen. Insgesamt geht es um ein Plus im
zweistelligen Milliardenbetrag, so das Ergebnis des Rechenexempels.



Die Europäische Union verlängert demnächst ein Modellprojekt, in
dem die Mitgliedsstaaten den reduzierten Mehrwertsteuersatz für arbeitsintensive
Leistungen wie Hausrenovierungen, Reparaturen und Friseurdienste bis zum Jahr
2010 testen können. Ziel ist es, Arbeitsplätze zu schaffen und die Schwarzarbeit
einzudämmen. Die Bundesregierung müsste Deutschland für das Projekt schon bald
anmelden - Stichtag ist der 31. März.



"Durch einen reduzierten Mehrwertsteuersatz würde die
Schwarzarbeit zurückgehen, weil der Preisunterschied zwischen illegalen und
legalen Handwerksleistungen nicht mehr so groß wäre", sagt
VBZH-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Strauß. Die Betriebe würden wieder mehr
Aufträge bekommen und könnten endlich wieder Arbeitsplätze schaffen. Schätzungen
zufolge hat die Schattenwirtschaft zurzeit ein Volumen von 350 Milliarden Euro
pro Jahr. Rund ein Drittel davon dürfte nach einer Mehrwertsteuerermäßigung
legal werden, schätzt Strauß als Grundlage für seine Modellrechnung. "Allein die
Sozialversicherungen könnten durch die zusätzlichen Stellen jährlich zehn
Milliarden Euro mehr einnehmen," so Strauß.



In den neun EU-Staaten, die das Modellprojekt seit 1999 testen,
sind auf diese Weise bereits hunderttausende neuer Jobs geschaffen worden, in
Frankreich beispielsweise 150.000 Stellen. Umso unverständlicher sei es, dass
sich die Bundesregierung für das Projekt offenbar nicht interessiert, bemängelt
der VBZH-Hauptgeschäftsführer. Nach dem aktuellen Stand werden sich alle
EU-Länder mit Ausnahme von Deutschland und Dänemark an dem Versuch beteiligen.
Strauß fordert: "Die Bundesregierung muss diese letzte Chance nutzen und bis 31.
März den Antrag stellen, damit das deutsche Handwerk wieder in Schwung kommt."



<div align='right'>Siehe auch: ausgewählte weitere Meldungen:
 
Thema: Reduzierter Mehrwertsteuersatz könnte eine Million Arbeitsplätze schaffen
Zurück
Oben