Poroton – Holräume in Außenwänden / Antwort in eigener Sache
Hallo Herr Mühle, Hallo Herr Greb, vielen Dank erst einmal für Ihre Antworten. Zuerst einmal zu dem eher theoretischen Aspekt der Hohlräume. Ich zitiere aus W. Lenze, Fachwerkhäuser, Fraunhofer IRB Verlag, 2001, Seite 99: „Danach soll der Außenwandaufbau homgen, hoch atmungsaktiv und hohlraumfrei sein. Lochziegel jeder Art und harte Klinker sind deshalb ungeeignet, weil sie diese Bedingungen nicht erfüllen. Sie behindern oder unterbinden die Atmungsfähigkeit der Wand. Geeignet sind dagegen weiche Vollziegelsteine. Sie erfüllen die Bedingungen für den Außenwandaufbau einer Fachwerkwand. Die Ziegel sollten mit einem reinen Weißkalkmörtel (MG I) oder mit einem Lehmmörtel in die Gefache gemauert werden.“ (Zitat Ende).
Persönlich befinde ich mich noch in einer intensiven Informations-Such-und-Sammelphase. Jetzt, wie aber auch später kann und darf ich aber von niemandem erwarten, ferndiagnostisch Ausführungshinweise zu geben. Herr Greb, hier muß ich Ihnen uneingeschränkt und branchenübergreifend Recht geben – da kommt fast immer nur Blödsinn raus. Wir sind uns doch wohl alle einig, daß z.B. zementhaltige Baustoffe am Fachwerk – zumindest in Holznähe, sprich in Ausfachungen – nichts zu suchen haben. Meine Frage läßt sich vor diesem Hintergrund dann auch noch weiter reduzieren auf die Fragen: „1. POROTON – grundsätzlich JA oder NEIN? 2. Falls JA: Welche Einschränkungen gibt es da – also das berühmte JA aber? (Und es gibt mit Sicherheit welche!!!).
Wenn ich als Bauherr eine Entscheidung zu treffen habe, möchte ich auch persönlich und inhaltlich dahinterstehen und nicht nur die externe Entscheidung eines (Vermeintlichen) Experten abnicken. Ich habe in den vergangenen Jahren rund ums Fachwerk eine Menge Blödsinn gehört und viel Pfusch gesehen – auch an meinem eigen Haus. Insofern bin ich erst einmal skeptisch. Ich bin noch nicht lange Mitglied in diesem Forum, habe aber hier das Gefühl bekommen, Dinge ehrlich diskutieren zu können und das Architekten mehr sein können als nur Kistenmacher. Herr Mühle, ich hatte Ihnen bereits an anderer Stelle gesagt, daß ich Ihre Ausführungen bezüglich Lehm voll und ganz verstehe, akzeptiere und grundsätzlich unterstütze. Könnte ich ohne Beachtung irgendwelcher Nebenbedingungen (Kosten, vorhandene Strukturen, Recycling vorhandenen Materials etc.) bauen/ entscheiden – ich würde sofort Lehm nehmen.
Ich kann mir gut vorstellen, daß diese POROTON-Frage auch für andere Bauherren von Interesse sein könnte. Ist es nun erfolgreicher Lobbyismus, wie Herr Mühle schreibt, oder ist dieser Baustoff doch einsetzbar, wie ich – zwischen den Zeilen gelesen – der Antwort von Herrn Greb entnehme. Ich hoffe, die Diskussion geht noch munter weiter. Liebe Grüße aus der Löwenstadt BS.