Photovoltaikmarkt wächst schneller als erwartet

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BSi und UVS widersprechen zugleich einer Veröffentlichung des
Fachmagazins Photon, die für das Jahr 2004 eine Marktgröße von 770 MWp ausweist.
Die Photon-Erhebung sei fehlerhaft und deutlich überhöht. Das Fachmagazin hatte
in seiner Novemberausgabe eine eigene Erhebung der installierten Leistung auf
Basis der Befragung von Netzbetreibern veröffentlicht. Dabei ist Photon zu dem
Schluss gekommen, dass im Jahr 2004 insgesamt 770 MWp Photovoltaikleistung
installiert sein sollen.



Nach Ansicht der Solarverbände sei die von Photon durchgeführte
Befragung der Netzbetreiber zwar prinzipiell dazu geeignet, die tatsächlich
installierte Photovoltaikleistung zu erfassen. In der Praxis sei sie jedoch
bislang wenig belastbar und fehleranfällig aufgrund der geringen Erfahrung der
Netzbetreiber mit der Datenerhebung. Es sei davon auszugehen, dass teilweise
falsche Werte angegeben werden. Weiter sei die Gefahr der Doppelzählungen groß,
da bei einigen Netzbetreibern Photovoltaik-Anlagen sowohl ans eigene Stromnetz
als auch ans Stromnetz nachgelagerter Netzbetreiber angeschlossen sind. Letztere
werden oftmals doppelt gezählt.



Ein wesentlicher Fehler der Photon-Erhebung wurde offensichtlich
in Baden-Württemberg gemacht. Nach veröffentlichten Werten des
Übertragungsnetzbetreibers EnBW Transportnetze AG hat dieser im Jahr 2004 eine
Solarstrommenge von 141 Gigawattstunden (GWh) in die Regelzone eingespeist, was
nach Photon-Rechnung einer Leistung von 201 MWp entspricht. Die EnBW Regional AG
dagegen hat Daten veröffentlicht, dass nur 75 GWh eingespeist wurden anstatt der
von Photon angegebenen Menge von 140 GWh. Da die EnBW Transportnetze AG ganz
Baden-Württemberg abdeckt, enthält diese Zahl praktisch alle in
Baden-Württemberg installierten Photovoltaik-Anlagen. Die gesamt installierte
Photovoltaik-Leistung Ende 2004 würde nach dieser Rechnung nicht 249,3 MWp,
sondern nur 201 MWp betragen.



Ein weiterer Fehler der Photon-Erhebung ist nach Ansicht der
Solarverbände die Bezugsgröße. Photon rechnet die erhobenen Daten auf die
gehandelte Strommenge hoch, die mit 606,5 Terrawattstunden (TWh) wesentlich
größer als die von den Letztverbrauchern tatsächlich abgenommene Strommenge von
487,6 TWh, die vom Verband der Netzbetreiber als Bezugsgröße für die
EEG-Strommengen herangezogen wird. Allein dadurch reduziert sich das Ergebnis um
20 Prozent.



Wie problematisch die Datenerhebung bei den Netzbetreibern ist,
weiß auch das statistische Bundesamt. Dieses ist nach Energiestatistikgesetz
dazu verpflichtet, die installierte Photovoltaikleistung zu erfassen. Zwar
wurden von den statistischen Landesämtern Daten bei den Netzbetreibern über die
Ende 2003 und Ende 2004 angeschlossenen Photovoltaikanlagen erhoben, diese
wurden bislang allerdings nicht veröffentlicht, da sie nach Ansicht des
Bundesamtes noch nicht belastbar sind. Eine aktuelle Erhebung des
Europressedienstes der bei den statistischen Landesämtern vorliegenden Daten
erbrachte eine im Jahr 2004 neu installierte Leistung von ca. 450 MWp. Die Daten
sind noch vorläufig, doch ist bemerkenswert, dass die statistischen Landesämter
bei der Abfrage derselben Datenquelle zu einem wesentlich geringeren Ergebnis
kommen als das Magazin Photon.



Da offensichtlich die Angaben der Netzbetreiber bislang zu
keinen belastbaren Ergebnissen führen, muss die Marktgröße weiterhin auf Basis
anderer Datenquellen ermittelt werden. Die Marktabschätzung von BSi und UVS aus
diesem Frühjahr basierte unter anderem auf den Angaben des Verbands der
Netzbetreiber (VDN). Dieser nimmt die Umwälzung der im EEG vergüteten
Strommengen vor und veröffentlicht die Werte. Im März war der VDN noch von 423
GWh Solarstrom im Jahr 2004 ausgegangen. Nach Diskussion mit der ARGE Statistik
des Bundesumweltministeriums kamen BSi und UVS auf dieser Basis zum Ergebnis,
dass 360 MWp neu installiert worden waren. Nachdem der VDN nun vor kurzem die
eingespeiste Solarstrommenge auf 556 GWh erhöht hat, haben auch die
Solarverbände ihre Markteinschätzung nach oben korrigiert.



Die Solarverbände weisen darauf hin, dass ihre Statistik der
produzierten Photovoltaikleistung in den Bereichen Solarzellen, Solarmodule und
Wechselrichter eine sehr hohe Zuverlässigkeit aufweist. Die erfassten
Marktanteile liegen zwischen 90 und 100 Prozent. Allerdings seien daraus die
installierten Mengen nicht ableitbar, da nicht genau bekannt ist, wie viele
Module aus dem Ausland importiert werden. Um künftig die notwendige statistische
Datensicherheit bezüglich der installierten Leistung zu erhalten, fordern BSi
und UVS die Bundesregierung auf, nun unverzüglich das geplante Register für
Anlagen zu realisieren, die Strom mit erneuerbaren Energien erzeugen. Dieses
wurde bereits Mitte 2004 im Rahmen einer Novelle des
Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) angekündigt.



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