MUSS vs. KANN
@Pope:
Das denke ich mir schon, dass an der Horizontalsperre (HS) unter der Schwelle nichts mehr geändert/nachgebessert werden soll.
Damit wären aber alle Spatzen gefangen.
Denn wenn diese HS um die eine Ziegellage, die jetzt gerade noch über der Sauberkeitsschicht raus schaut, tiefer gelegt würde, könnte sie sauber und korrekt an die HS auf dem Rohboden angeschlossen werden UND die Schwelle läge "im Trockenen".
Wobei Letzteres m. E. wesentlich kritischer zu betrachten ist, als die Frage ob die Boden-HS an die Mauer-HS angeschlossen werden muss, oder nicht. Dazu später mehr.
Natürlich hat Pope recht, wenn die beiden ineinander übergehen, ist die Feuchte komplett abgesperrt.
Einen wirklich dichten Anschluss kriegt man in dem Fall aber nur hin, wenn die Fuge unter der Balken-HS so weit und tief ausgeräumt wird, dass die Boden-HS da rein geschoben werden kann und die beiden überlappend miteinander verklebt werden können.
Ob dieser Aufwand bei einer 4 - 5 cm hohen "Feuchtezone" unbedingt notwendig ist, würde ich von der tatsächlich anstehenden Feuchtigkeit abhängig machen. Solange die Austrocknung nach innen hin durch Kapillarität und Diffusion höher ist als der Feuchteeintrag von außen, ist doch alles gut.
Von hier aus gesehen und anhand der paar wenigen Bilder wäre mein Vorschlag eine flach liegende HS auf dem Boden, diese sauber und exakt bis an die Wände ran geführt, die Wände bis auf die HS mit Lehmputz verputzt, dabei die Wände gleich so eben verputzt, dass man Innendämmplatten vollflächig (nur so werden sie kapillaraktiv) ankleben kann, die Dämmplatten ankleben (und verdübeln), die XPS-Platten bis gegen die Wanddämmung legen und gut ist.
Als Wanddämmung bis OK FFB würde ich Kalziumsilikat-Platten verwenden, über OK FFB HWF-Platten.
Anschließend gleich die FBH und den Estrich rein legen, dabei an den unverputzten Wänden einen Randdämmstreifen von 2 cm Dicke verwenden, damit der Putz nachher nicht auf dem Estrich steht.
So hat man einen sauberen Boden um alle Wände und Decken in der Trocknungszeit des Estrichs verputzen zu können.
Plus den Vorteil einer laufenden FBH die die Trocknung der Lehmputze beschleunigt.
D. h., in Summe viel Wartezeit (=Trocknungszeit) gespart.
Nochmal zurück zu Dachpappe unter der Schwelle und dem Foto von außen:
Pope beschreibt es schon:
Der Putzstreifen auf der Ziegelreihe unter der Schwelle ist entweder bündig mit der Vorderkante Schwelle, oder steht stellenweise sogar vor. Das sollte unbedingt geändert werden !!!
Wenn die Fassade beregnet wird, läuft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den Riss unter der Schwelle Wasser rein.
Das dann über die Dachpappe auch noch schnell und direkt ins Wandinnere laufen und sich somit auch noch unter der Schwelle schnell ausbreiten kann, bis es vom Holz aufgesaugt wird. Eine annähernd unsichtbare, großflächige Verrrottung der Schwelle von unten/innen ist so vorprogrammiert.
Der Putz muss dringend bis unter die Schwelle zurück gesetzt werden.
Und zwar so weit, dass auch kein Wasser durch Risse, Absplitterungen an/in der Schwellenkante dahinter laufen kann. Zur Not die Kante mit einem Stechbeitel "modellieren".
Bei der Gelegenheit sollten auch die waagrechten Stellen/Flächen des Sandsteinvorsprungsunter der Ziegelreihe etwas nach vorn abgeschrägt werden, um zu verhindern dass von da Wasser eindringt.
Wenn dann noch die Farbe auf den Sandsteinen entfernt wird, kann der Sockel von ganz unten her optimal nach außen ausdünsten und die 4-5cm-Feuchtezone (innen) wird/bleibt so trocken als unter den gegebenen Umständen möglich.