Scheunendach und Schwelle

Diskutiere Scheunendach und Schwelle im Forum Dach & Dachraum im Bereich - Liebe Community, ich möchte gerne mein Scheunendach erneuern, da die Lattung sehr wellig ist, die Betondachsteine sehr mit Schmutz zugesetzt sind...
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aileen.vierwaende

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Liebe Community,

ich möchte gerne mein Scheunendach erneuern, da die Lattung sehr wellig ist, die Betondachsteine sehr mit Schmutz zugesetzt sind und keine Dachrinne vorhanden ist. Ich möchte dabei eigentlich auf alles verzichten, was nicht unbedingt nötig ist und auch alte Tonziegeln verwenden (Robert Friedrichs Gothaer, Herstellung um 1900), da ein Teil des Daches noch in Ordnung ist und mit jenen Ziegeln gedeckt ist. Ich finde alte Ziegeln auch viel charmanter, sie würden für mich besser zu der Scheune von 1816 passen. Die Scheune soll nur als Lager dienen.

Könntet Ihr mir vielleicht eine Auskunft geben, ob es sinnvoll ist, die Sparren "nur aufzudoppeln", dann alles neu einzulatten und dann alte/historische Ziegel drauf zu decken? Oder macht das mit den alten Ziegeln keinen Sinn? Kann ich auf die Unterspannbahn verzichten? Ich bin kein großer Fan von Folien..

Des Weiteren hat eine Firma begonnen, die Schwellen der Scheune zu erneuern. Der letzte Teil (also der Teil, der auf dem Bild zu sehen ist) war leider eher eine Hau-Ruck-Aktion, die mit einem sehr krummen Schwellenbalken einher ging (welcher mittlerweile etwas angepasst wurde, weshalb auch noch immer eine leichte IMG_20240406_172141_306.jpg Welle zu sehen ist auf der linken Seite) und die mir auch keine Zeit ließ darüber nachzudenken, ob ich das Tor geschlossen haben möchte oder nicht. Ich benötige es eigentlich nicht, die Scheune ist eine Grenzbebauung und der auf dem Bild zu sehende Teil ist quasi der hintere Teil meines Grundstückes. (Ich fotografiere quasi von meinem Nachbargrundstück aus.)

Könntet Ihr mir vielleicht etwas empfehlen, wie man nun mit dem Tor umgehen könnte. Ich würde eigentlich gerne die Torriegel und das Rähm des Tores ausbauen und dann neues Fachwerk einsetzen lassen. Auf dem Rähm befindet sich noch ein alter Schriftzug, welchen ich nicht beschädigen möchte und ich glaube, dass ich es für ästhetisch schöner hielte nicht mehr sehen zu können, dass da mal ein Tor war. Eventuell kann man die ausgebauten Tor-Balken ja dann auch nochmal verwenden, auf der gegenüber liegenden Seite befindet sich noch ein Tor dieser Größe, welches ich auch nutze.
Was haltet Ihr davon? Wie würdet Ihr vorgehen? Würdet Ihr den linken Teil der Schwelle eventuell auch noch einmal erneuern? Es soll noch ein Rollschicht aus Mauersteinen drunter, die würde dann ja dann auch irgendwie schief werden.

Ich würde mich sehr freuen über Anregungen, eigene Erfahrungen, Tipps.

In jedem Fall auch Euch viel Schaffenskraft für all Eure Projekte :)

Liebe Grüße
Aileen
 
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Könntet Ihr mir vielleicht eine Auskunft geben,
Anhand eines "Panoramafotos" aus weiter Ferne nicht. Man sieht nur eine Scheune, die nicht auf eigenen Füßen steht und ein recht welliges Dach hat. Deshalb nur Grundsätzliches.
ob es sinnvoll ist, die Sparren "nur aufzudoppeln", dann alles neu einzulatten und dann alte/historische Ziegel drauf zu decken? Oder macht das mit den alten Ziegeln keinen Sinn?
Je nach Zustand der Sparren kann Aufdoppeln u. U. ausreichen und damit "sinnvoll", weil ressourcen- und kostenschonend sein. Eine neue Lattung ist bei so einer Gelegenheit ebenfalls sinnvoll, weil, die alte sowieso runter muss, wenn die Sparren aufgedoppelt oder ausgetauscht werden. Alte Ziegeln machen dann Sinn, wenn sie noch so in Schuss sind, dass sie noch weitere 30 Jahre halten.
 
Ok, prima, vielen Dank für Deine Einschätzung. Die Ziegeln hab ich selbst auch noch nicht gesehen, ich hoffe mal, dass der Dachdecker das einschätzen kann. Hättest du noch eine Idee zu dem Tor? Und zu der wellig geratenen Schwelle? Stelle gleich auch noch ein paar weitere Bilder rein.
Liebe Grüße
Aileen
 

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Wie kommst du zum
hintere Teil meines Grundstückes.
wenn das Tor zu gemauert ist?
Ob du das Tor lieber zu gemauert haben willst, oder vielleicht doch irgendwann in ferner Zukunft bei Bedarf als Tor nutzen kannst, musst du für dich selbst entscheiden.

Und zu der wellig geratenen Schwelle?
Die ist vermutlich so geworden weil der Zimmerer die Ständer nicht auf eine Höhe gesägt hat, bevor er die neue einbaute.
Das ist aber statisch/technisch gesehen kein Problem. Der Maurer mauert den Sockel entsprechend drunter, dann liegt die Schwelle auch so voll auf und trägt die Last. Wenn die Wand wieder komplett geschlossen ist, wirds auch optisch kaum noch auffallen.
Im Übrigen ist das eine alte Scheune ---> das gehört so..... ;)

Einige der Sparren sind schon geflickt oder bretter"verstärkt". Das sollte sich der Zimmerer anschauen.
 
Hallo KHH,

danke dir für deine Antworten. Wie bereits beschrieben habe ich noch ein Tor auf der anderen Seite und ich wollte eigentlich gern wissen, wie die Meinungen so sind bezüglich, ob ich die alten Torbalken und das Rähm aus ästhetischen Gründen ausbauen sollte oder nicht und weil ich insbesondere auch das Rähm mit dem Schriftzug ja auch etwas beschädigen würde, wenn da ein neuer Stiel eingebaut werden würde. (Hab ich vielleicht nicht ganz deutlich gemacht). Dass ich es zu mache, ist eigentlich schon beschlossen, sonst würde die Schwelle da auch nicht durchgehend eingebaut worden sein.
Die Schwelle ist wie beschrieben deshalb so schief weil der gesamte Balken (der ging ab der Mitte bis ganz links) richtig krumm war. Sie haben dann den ganz krummen Teil (die letzten 2 Meter links) nochmal durch einen geraderen ersetzt, weshalb da jetzt leider trotzdem noch ein Knick/eine Welle ist und es insgesamt auch 2 Hakenblätter gibt.
Die Rollschicht werde ich selber mauern und es stellt sich mir da die Frage, ob ich mit der Schwelle schief und krumm mitgehe oder ob ich mit Mörtelfuge ausgleiche. Professionell find ich es um ehrlich zu sein nicht, eine neue krumme Schwelle einzubauen. Zumal da ja auch nicht wenig Geld für bezahlt ist. Insgesamt find ich es auch nicht so schlimm, wenn da mal was schief ist, die gesamte Scheune ist sowas von krumm und schief 😅 und auch charmant wie ich finde, aber das mit der NEUEN Schwelle (auch mit dem Fokus auf das Mauern) find ich ziemlich schade. Die Stiele sind jetzt natürlich schon auf die Längen gekürzt, aber ich glaube, dass das mit einem geraden neuen Stück Schwelle (ab der Mitte bis ganz links) trotzdem noch hinhauen würde. 🤔


An alle,
was meint ihr? Den letzten Teil der Schwelle erneuern? Torbalken und Rähm raus oder drinnen lassen?

Lieben Dank schonmal und frohes Gelingen bei allen Projekten ☺️
 
Nun, ich möchte hier jetzt kein Fass aufmachen, möchte aber noch einen Punkt anbringen, der davon "unabhängig" ist, nämlich der Brandschutz. Wenn die Scheune direkt auf der Grenze steht und das direkt angrenzende Gelände nicht dir gehört oder irgendwelche Baulasten eingetragen sind, dann muss dort formal (wahrscheinlich) eine "Wand anstelle einer Brandwand" gebaut werden. Kommt halt auf die genauen Umstände drauf an, welche Anforderungen die Wand hat. Wenn du das Tor drin lässt, dann kannst du ggf. Bestandsschutz haben und alles ist OK. Durch den Abschluss mit der neuen Wand kannst du ggf. den Bestandsschutz "aushebeln", was auch nicht gewollt ist. Mehr kann man aus der Ferne dazu nicht sagen, ist aber ein immer wieder aufkommendes Problem. Es ist deshalb häufig sinnvoller den alten genehmigten Bestand zu lassen als was nachzubessern, was außerhalb der Genehmigung liegt, da man dann eine ungenehmigte Situation schafft. Ob die neue und ungenehmigte Situation jetzt besser ist als die alte genehmigte Situation, interessiert erst mal nicht...
 
Vielen Dank für deinen Input, daran habe ich tatsächlich noch überhaupt nicht gedacht und das wäre natürlich ein ausschlaggebender Punkt für die Entscheidungsfindung. Das Thema Brandschutzwand hab ich bisher nur in Zusammenhang mit einem direkt angrenzenden Gebäude gebracht. Kannst du mir sagen auf welcher Grundlage das basiert, gibt es das irgendwo nachzulesen? Wen könnte man vielleicht auch mal fragen, Architekten, Bausachverständiger?
Liebe Grüße
Aileen
 
Kannst du mir sagen auf welcher Grundlage das basiert, gibt es das irgendwo nachzulesen?
In der Musterbauordnung ist es §30 (2) Nr. 1:
§ 30
Brandwände
(2) Brandwände sind erforderlich
1. als Gebäudeabschlusswand, ausgenommen von Gebäuden ohne Aufenthaltsräume und ohne Feuerstätten mit nicht mehr als 50 m³ Brutto-
Rauminhalt, wenn diese Abschlusswände an oder mit einem Abstand von weniger als 2,50 m gegenüber der Grundstücksgrenze errichtet werden, es
sei denn, dass ein Abstand von mindestens 5 m zu bestehenden oder nach den baurechtlichen Vorschriften zulässigen künftigen Gebäuden gesichert ist,
dort wird die Grenzbebauung geregelt. Je nachdem wo du herkommst, ist es ein andere § in der Bauordnung. Text ist aber so ziemlich gleich. Alles was im Bereich von 2,5m zur Grenze liegt, braucht Brandwand(ersatz)wand. Und bevor die Nachfrage kommt: Das beim Nachbar nix steht, ist egal. Es muss eine Baulast beim Nachbar eingetragen sein, dann ist es OK. Ohne Baulast, ist es aktuell unklar...
Wen könnte man vielleicht auch mal fragen, Architekten, Bausachverständiger?
Nein, die meisten haben selbst keine Ahnung von baurechtlichen Anforderungen und Bestand und Deckmalschutz und Brandschutz bei Grenzbebauung. Gleich zu einem Brandschutzbüro für baulichen Brandschutz in deiner Nähe gehen, die können dir eher weiterhelfen... Am besten einen Prüfsachverständigen/staatl. anerkannten SV/Prüfingenieur für Brandschutz raussuchen, die haben häufig mit so Sachen zu tun als die "normalen Brandschützer".
 
Alles klar, vielen Dank. Puh, ist ja nicht so, dass ich nichts zu tun hab 😅 Aber das wäre echt richtig ärgerlich, wenn ich dahingehend die falsche Entscheidung treffen würde und dann alles wieder zurück bauen müsste oder womöglich Schlimmeres.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende gewünscht ✌️
 
Guten Morgen,

ich habe gestern mit 3 verschiedenen Brandschutzsachverständigen telefoniert. Alle haben mir mitgeteilt, dass es sowohl möglich ist, das Tor bestehen zu lassen, also offen zu lassen, da das Gebäude so wie es mal gebaut und genehmigt wurde, Bestandsschutz hat, als auch dass es bezüglich des Brandschutzes sogar noch besser wäre eine abgeschlossene Wand (Fachwerk und Lehmgefache sind in Ordnung, auch wegen des Bestandsgebäudes) einzusetzen. Der Brandschutz an sich schreibt eine "öffnungslose Gebäudeabschlusswand" vor um einen möglichst hohen Feuerwiderstand herzustellen.

Stellt sich die Frage, ob ich dann eine Baugenehmigung für das Schließen des Tores bräuchte, oder? Vielleicht weiß da jemand noch etwas dazu?

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende.
 
Thema: Scheunendach und Schwelle

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