Danke, @Raimund.
Die Enev ist uns auch egal, allenfalls beim Hausverkauf vielleicht von Belang. Aber ob 5 cm ausreichend Behaglichkeit, ohne zuviel Heizbedarf, und insbesondere Hitzeschutz im Sommer brächten, wäre die Frage. Unsere Sparren haben knappe 11 cm, ganz ohne Aufdoppelung käme es, denke ich, wohl nicht hin.
Den Hanf hielte ich in stopfbarer Ausführung für leichter verarbeitbar, das Zuschneiden entfällt, nur dass es eben 2-3 Querlatten je Sparrenfeld bräuchte, damit zwischen Hanf und Ziegeln tatsächlich ein Luftraum entstünde.
Die Frage der Dampfbremse erscheint mir mindestens so wichtig. Einer OSB3-Platte würde ich auch mehr vertrauen als diesen verklebten Pappen oder sonstwelchem Kunstmaterial.
Als wir uns vor zwei Jahren schon einmal mit der Dachdämmung befasst hatten, hat uns die eigene Ratlosigkeit zwischen den Positionen der Fachwelt am Ende Abstand nehmen lassen. Die Fotos der Dämmfolgen des K. Fischer hatten uns vollends entmutigt. Ich neige zwar ungleich mehr zu seiner Skepsis als zu den Sorglos-Versprechen der Dämmstoffindustrie, aus dem reinen Gefühl heraus. Aber sein Ansatz erscheint mir doch sehr radikal, und es fehlt mir, habe es jedenfalls nicht gefunden, seine konkrete Alternative, wenn man sich damit nicht begnügen will:
"4. Wie dämmt man ein Dachgeschoß?
Indem man erst mal prüft, ob angesichts der Verbrauchszahlen oder den Ausbauabsichten eines Kaltdachs eine Dämmung überhaupt Sinn macht oder unabdingbar ist. Und wenn ja: Nur mit sorptionsfähigen Baustoffen, die die zwangsweise anfallende Feuchte durch Kondensat und eventuelle Belastung durch Flugschnee und Regeneintrieb schadensfrei aufnehmen und verkraften. Wichtig ist auch der sommerliche und winterliche Wärmeschutz - einseitige Temperaturerhöhungen sollen nicht ungebremst auf die andere Seite "durchschlagen". Die Begriffe, um die es vorzugsweise geht, heißen "Temperaturamplitudendämpfung" und "Phasenverschiebung". Im Klartext: Hohe einseitige Temperaturen sollen nur als geringe Temperatur auf die andere Seite und - der kritische Sommerfall - erst dann auf der anderen Seite spürbar werden, wenn man sie durch kühle Nachtluft "bekämpfen" kann. Was bleibt da über? Massives Holz und massiver Ziegelstein, und auf keinen Fall irgendwelche Kondensatfallen wie übliche Dämmstoffe und Folien (Dampfsperren, Dampfbremsen).
http://www.konrad-fischer-info.de/7wdvs18.htm."
Also, insofern hat mich Deine Erfahrung, wie gesagt, noch einmal neu in die Überlegungen einsteigen lassen. Der Dachboden ist für die bisherige Nutzung als Rumpelraum einfach zu schön, die Andersartigkeit, die Abgehobenheit, die Himmelsnähe, die Ausblicke. Andererseits hat die Dachkonstruktion das Haus 80 Jahre trocken gehalten, und das wollen wir nicht aufs Spiel setzen.
Gruß Elander