handystrahlen bleiben draußen?!?

Diskutiere handystrahlen bleiben draußen?!? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo mich würde interessieren ob schon jemand erfahrung mit den holzhäusern von erwin thoma hat. ich habe gelesen das bei den zu 100% aus...
Mir hat die Sache keine Ruhe gelassen!

Ich habe mal gesucht und auch ein bisschen was gefunden.

Ein verputzte 36er Hochlochziegelwand ist einer "37cm+17cm" Holzwand von Thorsten etwa gleichwertig bei den Handystrahlen.
Da ist eine mit Metall bedampfte Isolierglasscheibe schon deutlich besser. Somit bleibe ich bei meiner Aussage das Holz kein sinnvolles Isoliermaterial für Handystrahlung ist.
Sonst könnte man ja auch behaupten dass Aluminium ein Dämmstoff zur Wärmeisolierung ist, denn ein bisschen isoliert er ja auch. Man braucht halt nur eine recht hohe Dicke.

Zu deiner Aussage:
"Für viele Leute ist die Tatsache, dass man in einem "abgeschirmten" Raum noch telefonieren oder Radio hören kann der Beweis, dass die "Abschirmung" nicht funktioniert. Dies ist, wie hoffentlich jetzt jedem klar ist, unfug."

Die muss ich für mich etwas relativieren. Es kommt darauf an welchen Zweck die Abschirmung hatte.
Sollte sie die Handystrahlung "abhalten", so ist ein funktionierendes Handy hinter der Abschirmung ein klares Anzeichen dass die Abschirmung nicht funktioniert.
Sollte sie die Handystrahlung nur mindern, dann kann ein Handy ggf. noch funktionieren.

Sicher kann man einwenden, dass 100% Abschirmung kaum möglich ist. Aber jeder Nicht-Spezialist erwartet von einer Abschirmung das praktisch!!! nichts mehr durch kommt. Wenn ein Handy funktioniert, kommt aber etwas verwertbares durch. Es ist halt eine Frage der Definition.

Aber für mich ist z.B. Regenschirm der noch 5% Regen durchlässt keine funktionierende Abschirmung. Den würde ich umtauschen.

Gruß Marko
 
@Marko

Ich hatte ja geschrieben, dass der Begriff "Abschirmung" eigentlich unglücklich gewählt ist und besser von !Dämpfung! gesprochen werden sollte. Aber er hat sich leider eingebürgert und deshalb verwende auch ich ihn, wenn auch in Anführungszeichen. Andererseits erwartet der Laie bei einer Wärmeisolation seltsamer weise auch nicht, dass da nichts mehr durchkommt! Aber da ist halt noch Aufklärungsarbeit notwendig, was ich hiermit versucht habe ;-)

Eine quasi 100%-"Abschirmung" ist eigentlich nur mit einem Faradayschen Käfig möglich. Aber bei einem Wohnhaus möchte man ja auch noch gerne nach draußen schauen können, so dass man halt einen Kompromiss eingehen muss und eben eine ausreichende Dämpfung wählt. Letztendlich spielt auch der Preis einer "Abschirmung" eine Rolle. Auch hier muss man eben einen Kompromiss eingehen.

Die Forderung, hochfrequente elektromagnetische Strahlung abzuhalten, wie Deine Defintion von "Abschirmung" ist, hat (ausserhalb des technischen Bereiches) auch niemand. Eine Reduzierung reicht in quasi allen Fällen vollkommen aus.

Wie weit eine Basisstation entfernt sein muss, damit man in einem "abgeschirmten" Raum nicht mehr mobil telefonieren kann, habe ich bewusst sehr pauschal formuliert. Dies hängt nämlich von vielen Faktoren ab wie z.B. der Empfindlichkeit des Empfangsteils des Mobiltelefons, der Ausrichtung der Antenne, der Antennenkonfiguration der Basisstation, der Sendeleistung der Basisstation usw.. Ob die Dämpfung durch Baumasse ausreichend ist, kann nur vor Ort durch eine Messung geklärt werden.

In vielen Fällen kann die Dämpfung durch eine dicke Holzwand durchaus ausreichend sein und man braucht dann keine zusätzlichen "Abschirm"-Maßnahmen. Dies muss man eben immer im konkreten Fall beurteilen. Insofern ist Deine Aussage, dass "Holz kein sinnvolles Isoliermaterial für Handystrahlung ist", zu relativieren.

Jetzt stellt sich noch die Frage, was denn nun "ausreichend" ist. In der Baubiologie orientiert man sich an bestimmten Richtwerten ("SBM-2008"). Aber auch diese sind im Einzelfall strenger oder weniger streng zu nehmen. Das hängt eben wieder vom konkreten Fall ab.

Wie andere Baustoffe im Vergleich zu Holz liegen, ist auch wieder nur schwer pauschal zu sagen. Der von Dir erwähnte 36er-Hochlochziegel (in meinen Unterlagen allerdings ohne Putz) dämpft einiges schlechter als die von mir erwähnte Holzkonstruktion. Aber auch Putz kann je nach Material da schon wieder viel ausmachen...

Gruß
Thorsten
 
so hatte ich mir die antwort erhofft-danke

an thorsten möchte ich ein großes danke schicken weil er die frage sachlich, kompetent und verständlich erklärt hat.
so soll es sein.
vielen dank und liebe grüße

meisteradam
 
Klappern gehört zum Geschäft.....

wenn ich auf die Frage von meisteradam zurück komme und die folgende Aussage von Thorsten ernst nehme:

"Ich habe gerade die HF-Transmissionsdämpfungswerte (was für ein Wort ;-)) der Thoma-Wände vor mir liegen. Die Aussage, dass die Wände zu 99,999% dämpfen ist sehr pauschal. Es gibt nämlich kein Material, welches über den gesamten Frequenzbereich gleich gut dämpft. Genau genommen trifft die Aussage z.B. bei dem Wandaufbau Fichte-Tanne 37cm+17cm nur für die Frequenzen um 3,5GHz zu. In diesem Bereich werden aber derzeit kaum Funktechnologien genutzt."

... dann nimmt Thoma mit dem 99,999% Abschirmversprechen den Mund ganz schön voll, bzw. werden da wissenschaftliche Untersuchungen zu Gunsten des eigenen Produkts einseitig ausgeschlachtet.

Vielen Dank Thorsten, dass Du das von neutraler Seite her fachlich aufgearbeitet hast.

Wegen den Strahlen muss ich mich jedenfalls nicht für ein Thoma-Haus entscheiden.

Grüße,

Frank
 
Vermutlich...

...bauen nur wenige ein Haus, um darin nicht telefonieren zu können. Eine Dämpfung diverser Strahlungen ist aber sicher meist willkommen. Genau das leistet auch ein Holzhaus. Richtig ist natürlich der Hinweis auf Fenster und Türen, die deutlich weniger dämpfen.

Ich habe in Thomas's Forschungszentrum in Goldegg mobil telefoniert, ohne Probleme mit dem Empfang feststellen zu können.

Grüße

Thomas
 
Das...

war wieder eine Dopplung der Speicherung nach Error - Meldung. Hoffentlich zeiht mich jetzt keiner der "Punktehascherei" :)

Grüße

Thomas
 
Thema: handystrahlen bleiben draußen?!?
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