Fußbodenaufbau

Diskutiere Fußbodenaufbau im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Zusammen, Ich habe schon sehr viel zu dem Thema gelesen, da die Gegebenheiten aber doch immer wieder anders sind, hoffe ich hier noch etwas...
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MrPfefferkuchen

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Hallo Zusammen,

Ich habe schon sehr viel zu dem Thema gelesen, da die Gegebenheiten aber doch immer wieder anders sind, hoffe ich hier noch etwas Rat zu meinen speziellen Fragen zu finden. Es geht um die Sanierung des Dachbodens in einer Hamburger Kaffemühle, BJ 1930, Wände doppelt Rotklinker, Walmdach. Wie für diese Bauart typisch, enden die Mauern auf Bodenhöhe des Dachbodens. Dieser hat eine Grundfläche von ca 70qm. Den alten Ausbau habe ich komplett entfernt, das Dach wird demnächst komplett gedämmt und neu eingedeckt. Der Fußboden besteht z.Z. aus 25mm starken Dielen (Nut/Feder), welche leider ziemlich aufgeschoben und unansehnlich sind und bei den größeren Balkenabständen stark Federn. Darunter befindet sich die Balkenlage, ca 5cm Fehlboden und darunter die Decke des 1.OG (Stroh mit Gipsputz). Als neuen Belag möchte ich gerne Klebekork verbauen. Dafür habe ich zwei Ideen zum Aufbau, deren Vor und Nachteile ich gerne diskutieren würde.
Variante 1:
Dielen an den schlimmsten Stellen abhobeln, 4mm Rollkork als Ausgleich verlegen und dann 12mm OSB verschrauben.
Variante 2:
Dielen komplett entfernen, alte Schüttung über dem Fehlboden (Schutt/Schlacke/Geröll, keine Ahnung) entfernen, neue Schüttung einbringen, Balken nivellieren, Schüttung abziehen, Dampfbremse drauf (?) und 25mm OSB schwimmend verlegen.

Wichtig ist noch, dass sich im 1.OG ein Badezimmer befinden, wobei hier eine zusätzliche Holzdecke unter die Strohputzdecke eingezogen ist (Ca 10cm Abstand). Hier wäre es natürlich ungünstig, wenn sich an dem neuen Boden Kondenswasser bildet und den Boden durchfeuchtet.

Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe :)
Mit freundlichen Grüßen
Arne Claaßen
 
Fußbodenaufbau

beide Varianten gehen, Variante 1 ohne Rollkork, Variante 2 ohne Dampfbremse ( weil beide Etagen beheizt sind kann kein Kondensat entstehen)dafür mit Rieselschutz auf dem Einschub, vorausgesetzt der Boden tragfähig. Wie ist das jetzt, federt die Dielung oder schwingt der Boden. Wie groß sind die Achsabstände der Balken und deren Spannweite. Welche du wählst, ist von den Gegebenheiten ( Verstärkung der Balken), Deiner Zeit, Deinen Fähigkeiten und Deinem Geldbeutel abhängig.
 
Variante 1...

...ist in meinen Augen zu fehleranfällig.

Grüße

Thomas
 
Vielen Dank

Für eure Antworten!
Der Balkenabstand beträgt 105cm, bis auf eine Ausnahme (70 + 50cm).
Die Dielen biegen sich durch, die Balken selbst bauen bei normaler Belastung keine Schwingung auf.

Ich habe eben noch einmal den Boden genauer untersucht, leider sind die Höhenunterschiede doch größer als erhofft.

Es mangelt zum Glück weder an Werkzeugen noch am Geschick, Geld ist dafür Leider nicht endlos vorhanden...

Aufgrund der neuen Erkenntnisse wird es wohl Variante 2 ohne Dampfbremse.
Ich habe mir vorgestellt die Nivellierung folgendermaßen durchzuführen: an die Balkenlage bringe ich seitlich dünne Bretter an, welche ich mit einem Rotationslaser alle exakt ausrichte. Danach bringe ich die Schüttung (mit Rieselschutz) ein und ziehe diese über die Bretter ab. Dadurch müsste sich ja für die nachfolgende Lage OSB eine gleichmäßige Lastverteilung ergeben, oder habe ich einen Denkfehler?
 
Schüttung

Ich stelle gerade fest, dass Schüttung gar nicht so günstig ist. Spricht etwas dagegen, die alte Schüttung nach Herstellung des Rieselschutzes wieder einzubringen und nur den Niveauausgleich mit Perlite o.Ä. herzustellen?
 
Einen kleinen Denkfehler

die seitlichen Anlaschungen sollten keine dünne Bretter sondern ordentliche Bohlen, min 40mm stark sein, schließlich mußt Du ja in die Stirnfläche die Platten verschrauben. Bei dann noch kanpp einen Meter Auflagerabstand würde ich 30mm OSB nehmen in N+F verleimt.
Alte Schüttung kannst Du nehmen, wenn sie nicht zu sehr mit Mäusedreck verseucht ist.
 
Bei...

...diesen Balkenabständen ist der jetzige Dielenboden stark unterdimensioniert, darauf kann man nix aufbauen.

Die alte Schüttung kann, wie schon beschrieben, auf Rieselschutz weiter verwendet werden. Und sie kann, Hohlraum vorausgesetzt, mit einer massereichen Schüttung ergänzt werden. Da Du ja den Einschub neu aufbaust, könnte er ja tiefer gelegt werden. Oft werden alte Gehwegplatten auf den Rieselschutz gelegt und mit der Schüttung abgezogen. Da Du ja alle Balken vermittels der Bohlen statisch verstärkst, wird diese zusätzliche Last kein Problem werden können.

Die Platten (30er) müssen in Nut/ Feder gut verklebt werden und sollten mit den Nivellierbohlen verschraubt werden. Eine schwimmende Verlegung mit aufgeklebtem Kork erscheint mir zu kühn. Den Bedarf für die schwimmende Verlegung sehe ich auch nicht: Mit mehr Masse im Balkenzwischenraum erreichst Du eine bessere Schalldämpfung, und der aufgeklebte Kork entkoppelt schon von oben her.

Grüße

Thomas
 
Das klingt logisch

Vielen Dank, das hat mir schon sehr weitergeholfen! Ich kläre heute Abend mit dem Zimmermann ob es statische Bedenken zu dem Aufbau gibt.
Der Schallschutz ist hat nicht die oberste Priorität, dennoch werde ich das Einbringen zusätzlicher Masse mit Gehwegplatten in Erwägung ziehen, auch um evtl Volumen bei der neuen Schüttung zu sparen.

Mit freundlichen Grüßen
Arne Claassen
 
Thema: Fußbodenaufbau
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