Fermacell Innendämmung Diffusion Tauwasser

Diskutiere Fermacell Innendämmung Diffusion Tauwasser im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo Fachwerker! Thema: Fermacell ohne Dämmung zum Schutz vor dem Beißen der kalten Außenwand. Kann mir jemand von seinen Erfahrungen zur...
Innendämmung

"...und (auch für die Industrie) Naturgesetze keine Rolle mehr spielen müssen"...
Ich weiß nicht wo Sie diese Wahrheit herhaben, sie zeugt jedenfalls von völligem Unverständnis a) dieser Naturgesetze und b) der rechtlichen Grundlagen und Abläufe bei der Produkt- und Verfahrensentwicklung.

Zugegebenermaßen ist die Problematik Innendämmung in den letzten Jahren was die wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen betrifft erheblich gewachsen. Diese neue Erkenntnislage zeigt sich auch in der Menge an neuen Regeln der Technik die es mittlerweile dazu gibt.
Für viele Anwender ist das ohne ständige Weiterbildung kaum noch überschaubar, erst recht für Laien wie Sie einer sind.
Da greift man gern mal zur einfachen Verschwörungstheorie.
Böse Industrie.

Gerade die Menge sowohl an neuen Erkenntnissen als auch an neuen spezialisierteren Materialien und Verfahren lässt aber die Anwendung von Innendämmungen immer effektiver und sicherer werden, wenn man mal von Anwendungsfehlern absieht die aus der Unkenntnis der Verarbeiter- Laien wie Handwerker- entstehen.
Solche Fehler entstehen bereits in der Planung- genau bei dem Thema wo wir uns befinden.
Genaue Aufbauanleitungen und Materialangaben können Sie ohnehin erst mal vergessen, dazu ist die Erkenntnislage zu Ihrem Gebäude viel zu dürftig.
Was aber geht ist das auszugrenzen was NICHT geht oder nicht angewendet werden sollte weil es zu riskant ist.
Meckern ist halt leichter als es besser zu machen.
Es ist nun mal so das bei der Planung von Innendämmungen in vielen Fällen ohne intensive Detailarbeit an den kritischen Stellen u.a. mittels Simulationsprogrammen nichts mehr geht. Damit meine ich übrigens nicht die U- Wertrechnung nach Glaser.

Was ich schade finde das unser Schulsystem eigentlich genau das u.a. vermitteln sollte oder hat um das es hier vom Grundsatz her geht: ein paar physikalische Gesetze aus der Thermodynamik (z.B. die drei Gasgesetze) mit deren Hilfe sich eigentlich jeder ältere Schüler zurechtfinden kann.
Damit sind nicht Sie gemeint,Patrik, das ist eine allgemeine Tatsache mit der ich schon oft konfrontiert wurde.
Ratespiele mit Ankreuzen oder dressierte Äffchen (sprich Schüler) führen zwar zu bestandenen Prüfungen aber ob sie auch fürs Leben reichen?
 
Fakten statt pauscheler Vorwürfe

Hallo Herr Böttcher, ich wollte meiner Verunsicherung Ausdruck verleihen. Diese ist sicher nicht allein durch meine Ignoranz, Unwissenheit und meinem Drang zu Verschwörungstheorien zu begründen. Wie Sie sicher wissen, wurde der Begriff der Verschwörungstheorie durch den amer. Geheimdienst CIA ins Leben gerufen um Kritiker an der offiziellen (Verschwörungs-)theorie des Mordes an JFK mit der Unseriösität zu behaften und der Lächerlichkeit preiszugeben. Dass Sie mir dies hier vorwerfen, ist bezeichnend. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter auf das Thema eingehen, da wir uns in einem Fachwerkforum und keinem Propagandaforum befinden. Nur noch eines: Auch zum Geldsystem und der damit zusammenhängenden Machtkonzentration (Sichwort Industrie) sollte unser Schulsystem einen Beitrag leisten.

Lassen Sie uns bitte sachlich bleiben.

Die Vorsatzschale mit Fermacell habe ich mir dank der hilfreichen Beiträge dieses Forums aus dem Kopf geschlagen.
 
Hohlraum

Ich frage mich ja worauf die Diskussion hinauslaufen soll. Das Problem ist weniger das Material der Vorsatzschale, sondern der Hohlraum in den unkontrolliert Feuchtigkeit kommen kann. Ob jetzt Bims, Fermacell oder sonst etwas vorgemauert wird, ist weniger wichtig. Das ist auch etwas was in den Fachpublikationen immer wieder betont wird.

Luftdichtheit würde das Problem lösen, aber das wird überall versucht und ist extrem schwer zu garantieren. Wenn also der Luftraum vermieden wird und kapillaraktive Dämmstoffe zum Einsatz kommen, wird das Problem vermindert. Eventuelle Feuchtigkeit im Winter wird im Sommer wieder abtrocknen können. Die Studien dazu gibt es und sie werden auch in Versuchen an Objekten immer wieder dem Praxistest unterzogen. Man kann sich da durch ellenlange Berichte kämpfen. Als Einstieg sei das Frauenhofer Institut in Holzkirchen oder die Fachhochschule Rosenheim mal genannt.
 
Dämmeffekt und Risiken

Hallo Herr Teich, Hallo Fachwerker,

die Süd- und Westseite des Gebäudes stehen frei. Auf der Nord- und Ostseite liegen Waschküche,Gästebad, Vorratsraum sowie ein Anbau mit 50qm der ebenfalls nicht gedämmt werden soll.

Erdgeschoss:
Was sagen Sie zu der Idee , die HBL-Wand von innen mit Poroton vorzumauern. Ich weiß, daß der U-Wert bei einer 16cm Isofloc-Außendämmung niedriger liegt. Gibt es bauphysikalische Bedenken? Ist ein Hohlraum bedenklich?
Der Porotonstein hat bestimmt etwas bessere Dämmeigenschaften als die Mauer des imposanten Gebäudes in Schottland.

Obergeschoß:
Kann man abschätzen inwieweit sich der Dämmwert der 16cm Fachwerkwand (Stakung,Flechtwerk,Strohlehm) durch 60mm Außendämmung mit Holzweichfaser oder Isofloc und alternativ durch 160mm Außendämmung ändert? Da es auf einige andere Umstände ankommt, ist es sicherlich unmöglich auch nur einen ungefähren Heizkostenunterschied zwischen 60mm und 160mm Außendämmung zu errechnen. Im Moment werden die 85qm OG für ungefähr 1.300€ beheizt.Durch die neue Brennwerttherme, die Dämmung der Geschoßdecke und die neuen Fenster wird sich dieser Wert minimieren.

Die Laibung anzuschrägen bedeutet bei weiter außen montierten Fenstern(Kein Schießscharteneffekt), die Fachwerkbalken anzuschrägen.

Vielen Dank!
 
Historia,

das mit der Vorsatzschale habe ich mir aus dem Kopf geschlagen.
Die aktuelle Frage bezieht sich auf das Vormauern einer Porotonwand von innen. Sollte hier beim Mauern ein Spalt gelassen werden wie bei hist. Backsteinhäusern oft geschehen?

Oder kann es hier auch wieder Kondensatprobleme geben?
Schließlich besteht der ganze Porotonstein aus Hohlräumen.

Danke!
 
Mauer

ist genauso eine Vorsatzschale. Ich hatte bei mir auch im Bestand von außen nach Innen. Fachwerkwand ausgemauert, locker 5 cm alukaschierte Glaswolle und Gipskarton. Die alukaschierte Glaswolle war nicht luftdicht angebracht. Also gab es viele Hohlräume und es hat funktioniert ohne Schäden. Randbedingungen waren Südwand, eine großer Dachüberstand und auskragendes Fachwerk. Es hat gut durchgezogen, sowohl innen als auch außen und so konnte die Konstruktion problemlos immer wieder trocknen. Aber in so einem zugigen Raum braucht man große Heizungen und eine hohe Vorlauftemperatur. Bei 9000 l Öltank war für genug Nachschub gesorgt.

Ich würde mich aber darauf nicht verlassen, vor allem wenn dann eine der Schalen dicht sein sollte und die Konstruktion nicht mehr nach beiden Seite abtrocknen kann.
 
Bitte um Ihre Hilfe Herr Böttcher

Das bedeutet die Porotondämmsteine beispielsweise Wienerberger WDF funktionieren nicht bauschadenrisikofrei? Historia, wir sind ja thematisch bei der 24er HBL Wand.
Herr Böttcher, bitte springen Sie für mich in die Bresche (wie passend) und stellen sich vor die Industrie.
Die Frage ist wo der Unterschied zu den hist. Backsteinhäusern und modernen Porotonsteinen mit den vielen Hohlräumen ist.
Das verstehe ich wirklich nicht.
 
Innendämmung

Ich muß mich ausnahmsweise mal selbst zitieren:
"Genaue Aufbauanleitungen und Materialangaben können Sie ohnehin erst mal vergessen, dazu ist die Erkenntnislage zu Ihrem Gebäude viel zu dürftig."
 
Innendämmung

Auch eine Dämmziegelwand ist eine Innendämmung- nur eine mit schlechtem Dämmwert.
Der Hohlraum soll wie bei Kerndämmung ausgefüllt oder gar nicht erst vorgesehen werden.
Nur wozu das Ganze?
Der Dämmwert ist gering, Aufwand und Platzverlust hoch, Feuchteprobleme bleiben und Dämmziegel,
die mehr aus Luft als aus Ton bestehen sind nicht mit einer Vollziegelwand vergleichbar.

Wenn man unbedingt mineralisch bauen will könnte eine Mineralschaumdämmung vollflächig von innen angesetzt werden.

Statt dessen würde ich aber lieber eine Außendämmung mit viel besseren Dämmwerten und ohne jede Feuchteproblematik vorsehen,
vor allem wenn die Außenansicht problemlos verändert werden kann und neue Fenster eingesetzt werden sollen.

Fachwerkbalken können natürlich nicht abgeschrägt werden- können aber unverkleidet bleiben, um Platz zu sparen.

Die unterschiedlichen Dämmwerte lassen sich bei den verschiedenen Varianten genau berechnen
und mögliche Feuchteanreicherung zumindest abschätzen.

Andreas Teich
 
fachwerk-I22884_2018123141939.jpgFassade

Ich sende Euch mal ein Bild von der Südwestseite.
EG 24HBL verputzt, OG Fachwerk,Lattung Sauerkrautplatte,Putz.
Der Putz ist intakt.
Dachstuhl und Fenster werden ausgetauscht.
Wie er seht ist der Trauf recht niedrig und der Dachüberstand recht gering. Wenn ich das OG mit 60mm dämme komme ich nach Entfernung der Lattung und der Sauerkrautplatte auf folgende Auskragung an der Traufseite:

aktuell 30mm
abzgl. 50mmLattung,Sauerkrautplatte,Putz
zzgl. 60mm Dämmung
zzgl. 30mm Hinterlüftung
zzgl. 24mm Schalung
zzgl. 10mm Schiefer
Auskragung 104mm

Die Südseite hat eine 36er Wand im EG, deshalb könnte ich hier auch mit 80 oder 100mm dämmen.

Auf der Nord - und Ostseite entsehen durch die Dämmung des OG aufgrund der Anbauten im EG keine Auskragungen, hier könnte ich auch so stark wie auf der Südseite dämmen.
Der erste cm dämmt aber immer noch stärksten und eine Kantholzkonstruktion gefällt mir -warum auch immer- besser als die Stegplattenvariante, wenn auh nicht so homogen.

Wenn ich also das OG West stärker als 60mm dämme , muß ich erstens das EG von außen dämmen und Faserplatten verputzen. Hält das 50 Jahre?
Außerdem brauche ich etwas mehr Dachüberstand vor Dämmung, um danach den gleichen Dachüberstand zu haben wie jetzt. Da der Trauf sehr tief und fast im Fenster liegt(Rollokästen kommen raus,Fensteroberkante also fast schon unterhalb der Traufrinne) müsste das Dach mindestens in Dämmstärke nach oben gesetzt werden. Das habe ich eigentlich auch geplant, allerdings um die Fenster des OG frei zu bekommen.

Ich hoffe die Problematik hinreichend erklärt zu haben.

Herr Teich, sind diese Mineralschaumplatten ökologisch unbedenklich? Meinen Sie solches Material wie es von Unipor angeboten wird? Mein Ansatz ist ja bei der Inenndämmung einen mittelmäßigen Dämmesffekt zu erzielen und Bauschäden ausschließen zu können. Ansonsten würde ich im EG die in Lehm gelegte Holzweichfaserplatte nehmen und mit Lehmputz versehen.
 
Herr Teich

vielleicht habe ich Sie auch falsch verstanden was die Außendämmung mit Isofloc angeht.
Würden Sie diese auch als vorgehängte Fassade mit Hinterlüftung ausführen?
Oder so:
http://www.lehmbau-dk.com/naturdämmstoffe.html

Über eine Antwort würde ich freuen.
 
fachwerk-I15768_2018126131044.pngAußendämmung mit Stegträgern und Zellulose

Mögliche Ausführung siehe Bild.

Die zwischen den Trägern befindliche Dämmung kann auch aus Hanf, Holzfaserplatten etc bestehen-
Zellulose bzw generell Einblasdämmungen bieten aber den Vorteil, alle Bereiche inkl der Stegzwischenräume hohlraumfrei zu dämmen und sich auch an unebene Untergründe anzulegen.

Außen kann auf die Stegträger entweder Windichtungsfolie mit Sparschalung oder eine Holzfaserunterdachplatte befestigt werden.

Wenn horizontal Rhombusbretter mit Fugen verlegt werden genügt eine minimale Hinterlüftung von 5-7 mm.
Naturschiefer kann auf 12 cm breiten und 24 mm dicker Schalung mit 20
mm Hinterlüftung -partiell bis 5 mm reduziert- verlegt werden.
Achsabstand dabei bis 60 cm.

Die abgebildete Stegträger haben eine minimale Ausladung von 160 mm,
wobei tiefere Träger nur minimal teurer sind.

Es ist aber auch möglich, sich selber eine Holzunterkonstruktion mit geringem Holzanteil zu basteln, um Wärmebrücken zu reduzieren.
Kreuzlattungen sind unnötig- besser zB Sperrholzstreifen mit Winkeln an die Wand Schrauben und vorne seitlich daran zB 40/40 mm Latten zu schrauben.

Andreas Teich
 
Thema: Fermacell Innendämmung Diffusion Tauwasser

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