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Hallo die Herren,
das hier so eine Grundsatzdiskusion inkl. verbalem Steinewerfen entsteht, find ich etwas befremdlich.
Es wär sicher der Sache dienlich, wenn man sich hier aufs wesentl. begrenzt, sowas hat in Foren m.E. nichts zu suchen.
Noch mal kurz zu mir, ich habe Holztechnik studiert meine Diplomarbeit befaßte sich mit Sanierungsstatik im Holzbau. Ich bin also durchaus in der Lage ein statisches System zu erkennen vor dem ich stehe. Ebenso kann man mich mit Fachbegriffen nicht einschüchtern.
Hier kurz die Beschreibung. Es geht um ein Bauernhaus in der Oberlausitz. Das EG bis auf den Scheunenteil ist massiv aus Mischmauerwerk. Der Scheunenteil (Grundfläche nur ca. 3 x 7 m) ist komplett in Fachwerk errichtet (Geschoßbau) und bildet den Nordgiebel des Hauses. Es gibt und gab hier nie ein Schwellholz, die Ständer stehen stumpf auf und die Ausfachung geht bis auf die Granitschwellen.
Die Konstruktion ist kurz gesagt Murks, war sie aber auch schon immer. Zumindest konnte ich keine Hinweise auf ein früheres Schwellholz finden.
Nur aus diesem Grund, also weil die Konstruktion nicht gerade dem entspricht was normal ist / im Lehrbuch steht. Bin ich auf die Idee des Ausmauerns gekommen und wollte mich hier nach Erfahrungen und Hinweisen erkundigen. Ich habe auch nicht geschrieben ich wollte den Lastabtrag über die Riegel gewähleisten. Nur für den Zeitraum "Ständer-einkürzen-Ausmauern-Abbinden" (ca. 2Tage), dannach sollen die Ständer ihre Funktion wieder übernehmen.
Prinzipiell finde ich dan Gedanken eines Ringankers nicht schlecht. Ich bezweifle zwar das sich eine Fachwerkständer um 20cm versetzen läßt (da müßten ja alle Zapfen fehlen), aber Bewegungen bis 5-6cm sind durchaus denkbar.
Die Sache mit dem Ring ist nur die. Für mich macht der nur richtig sinn, wenn er voll durchläuft und mit dem Mauerwerk des Wohnteils verbunden ist. Es befindet sich aber jeweils eine Tür zwischen massivem Haus und Fachwerkscheune. Ich könnte daher höchstens ein U gießen, der lange mittlere Schenkel (7m) wäre unter dem Giebel, die zwei Seiten wären nur etwa 1m bzw. 2m, dann kommen die Türen. Das ergibt einfach keinen Ring, auch die Verbindung zum Mauerwerk wird so nix. Stückweises gießen birgt immer die Gafahr von Rissen, hier könnte man sich mit entspr. Bewährung behelfen....
Insgesammt scheint mir aber der Aufwand für den nachträglch wirkenden "Teilring" übertrieben, denn theoretisch könnte sich auch der verschieben (er hat ja keine Verbindung zu anderem Mauerwerk, Gründung u.ä.) , wenn auch allein des Gewichtes wegen eher unwahrscheinlich.
Andere Idee:
Wie wäre denn die Idee die Ausmauerung als Stützwand auszuführen? Ich könnte ja an den Ecken (evtl.1 x 1 m) und dem Giebel innenseitig neue Fundamente gießen 0,8-1m tief, das Ganze ca. 25 cm breit und bis zur Höhe der Granitschwellen. Das Ganze wird dann im Verband mit Ziegelmauerwerk übermauert (neues+altes Fundament), sollte min. eine 36er Wand ergeben. Ansonsten würde ich wie urspr. angedacht vorgehen, im Bereich der Ständer könnte ich Flacheisen, Winkel o.ä. in die Fugen einlegen die dann mit den Ständern verspillt werden.
Das ist in meinen Augen die praktikabellste und stabilste Lösung. Hatte ich auch zuvor schon einmal so erdacht.
Aber evtl. ist das auch übertrieben?
Man sieht ja häufiger Ausmauerungen von Fachwerk gerade im erdnahen Bereich. Ich hab nur noch nie gesehen, dass das derartig massiv gemacht wurde. Da sind sogar meist nur einfache (12er) Wände zu finden.
Daher frag ich mich ob es sinnvoll und nötig ist. Ich hatte wegen des besseren Verbandes an eine 24er Wand gedacht.
Mir wären eigene Erfahrungen oder Beobachtungen hier die liebsten, Antworten. Im theoretsches Steineklopfen bin ich auch nicht der schlechteste, nur davon Rückt die Baustelle kein Stück vorran.