Fachwerk ausmauern mit alten Ziegelsteinen

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MaMue

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Hallo zusammen,
ich möchte in meinem Garten eine überdachte Outdoor-Küche mit Holbackofen errichten, die von zwei Seiten mit einer Fachwerkmauer eingefasst ist.
Die Holzkonstruktion habe ich gebraucht gekauft (war eine alte Scheune), etwas an meine Bedürfnisse angepasst und erweitert und inzwischen steht alles an Ort und Stelle.

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Der nächste Schritt wäre jetzt das ausmauern der Gefache.
Ich habe noch mehrere Paletten mit alten Ziegelsteinen im Reichsformat. Die habe ich aus einem alten Haus ausgebaut und gesäubert und sie dürften ca. 80 Jahre alt sein. Diese Ziegel würde ich gerne zum ausmauern der Gefache nehmen.
Auf dem Bild links liegen schon einige davon im unteren Teil. Die liegen aber nur "trocken" drin.

Ich bin kein Maurer, habe aber im privaten Bereich zu Hause schon einiges gemauert.
Aber eben noch nie ein Fachwerk und deshalb hätte ich vorab ein paar Fragen.

Kann ich die vorhanden Ziegelsteine verwenden?
Welchen Mörtel nehme ich dazu am besten? (--> Ich vermute mal etwas auf Lehmbasis.)
Muss ich zwingend Dreiecksleisten verwenden oder könnte ich das auch ohne diese Leisten ausmauern?
Wenn Dreiecksleisten unbedingt sein müssen, könnte ich die auch aus Restholz (Fichte) selber herstellen oder müssen die zwingend aus Hartholz sein?

Ich würde mich über ein paar Tipps und Tricks von Fachleuten freuen und bitte aber zu bedenken, dass das kein umbauter Raum wird und ich auch keine DIN-sonstwas einhalten muss.
Es soll lediglich eine dekorative Wand für meinen Grillplatz bzw. meine Outdoor-Küche werden, die gleichzeitig Sicht- und Wetterschutz bietet.

Vielen Dank vorab für alle Antworten und liebe Grüße
 
Das sieh ja schon gut aus.

Den Betonsockel hättest du mit dünnen Sandsteinplatten bekleben Könen, dann hätten auch das Fundament gut ausgesehen. Fachwerk steht normal auf einem Schwellholz, das fehlt hier.

Fachwerk steht auf dem Fundament außen bündig oder sogar 2cm nach außen, hier scheint es zu weit nach innen zu stehen.

Zum ausmauern mischt du ein Kalk- Sandgemisch und gibst eine Schüppe HK80 dazu, dann ist es geschmeidiger und lässt sich gut vermauern.

Habe bisher immer V2A- Mauerverbinder halbiert, umgeknickt und mit Pappstifte ans Fachwerk genagelt. Bisher sind alle Gefache dringeblieben.

Die Fugen kannst du nach dem Antrocknen mit einem kurzen Schlauch geradereiben. Musst aber sauber mauern wenn du beide Seiten sichtbar bleiben.
 
Schonmal vielen Dank für die Antworten!!

Gegen die alten Ziegelsteine spricht ja anscheinend nichts, oder?
Die Mauerverbinder oder 100er Nägel kommen dann quasi in die Mörtelschicht immer nach jeder 2. Steinlage. Richtig?
Die unterste Steinreihe in jedem Gefach setz ich dann direkt mit Mörtel auf die Holzbalken bzw. ganz unten direkt auf die Mauer?

Für ein Schwellholz hat mir leider das Material nicht gereicht. Da hätte ich nur deutlich schlankere Kanthölzer gehabt und das hätte m.E. blöd ausgesehen.
Das mit dem "Fachwerk zum Fundament außen bündig" wusste ich leider nicht.
Hab die Pfostenträger einfach beim erstellen der Grundmauer mittig mit einbetoniert.
Den Sockel wollte ich später mal noch verputzen.
 
Richtig bezüglich der Ziegelsteine.
"Empfehlenswert", was die Mauerverbindung anbelangt.
direkt mit Mörtel auf die Holzbalken
Ich würde da jeweils erst eine Sperrbahn auf die Riegelhölzer auflegen.
Die Fachwerkprofis hier wissen das aber besser!
bzw. ganz unten direkt auf die Mauer
Zwingend erst eine Sperrbahn auf den Betonsockel und ziehe die soweit irgend möglich unter die Ständer und Streben bis an die Metallstützenfüsse.
Mit letzteren hast du dir ja leider ein "Dauerschlupfloch" für Nässe geschaffen.
Da der Betonsockel unglücklicherweise übersteht, eine weitere Sperrbahn nach der ersten Steinlage!
Schnne kann sich auf dem Sockelüberstand aufhäufen und dann ins Mauerwerk eindringen.
Sperrbahnen breiter als die Steinlage bemessen, dass auch der spätere Putz getrennt bleibt!
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sperrbahn auf der Grundmauer mach ich auf jeden Fall und ich komme damit auch gut unter das Holz.
Zw. Beton und Balken habe ich etwa 1 cm Luft gelassen, damit Wasser auch wieder abtrocknen kann.
Ich hatte auch schon darüber nachgedacht auf der Außenseite noch ein kleines gekantetes Blech am Sockel anzubringen.
Ich glaube, da könnte ich noch etwas passendes dahaben...
 
Ich würde da jeweils erst eine Sperrbahn auf die Riegelhölzer auflegen.
Braucht man nicht, bringt nix und so eine in jedem Gefach vor stehende Folie würde auch .... aussehen.


Schnne kann sich auf dem Sockelüberstand aufhäufen und dann ins Mauerwerk eindringen.

Du kannst auch die vorstehende Sockelkante einfach bis ca. 1 - 2 cm unter die erste Steinlage nach vorne hin abschrägen.
Dann läuft das von der Fassade runter laufende Wasser ab und nicht in die Wand.
Wenn du den Sockel später verputzt, achte darauf dass der Putz nach vorne abgeschrägt unter, d. h., in der Lagerfuge der ersten Steinlage endet.

Gruß,
KH
 
Braucht man nicht, bringt nix und so eine in jedem Gefach vor stehende Folie würde auch .... aussehen.
Da war ich zu unpräzise, natürlich bezog sich mein Rat zum "Überstand" nur auf den Betonsockel und gegebenenfalls auf die zweite Lage darüber.
Nach fertigem Putz stoße ich die 500er Pappe (mein Favorit) mit einer scharfen Spachtel oberflächenbündig ab.
 
Hab mich wieder mal ein bischen zu flapsig ausgedrückt.
Die genaue Begründung ist: Auf den Riegel eine Sperrbahn zu legen, birgt das Risiko, dass Wasser zwischen Sperrbahn und Holz fliesen kann. Dieses Wasser wird ausschließlich vom Holz aufgenommen, die (hoffentlich kapillar leitfähige) Ausmauerung auf der Sperrbahn kann nix weg saugen und in der Fläche (der Ausmauerung) verteilen. Eben wegen der Sperrbahn. D. h., das Holz wird viel feuchter als ohne sie, die Rücktrockung des Holzes dauert länger. Bedeutet größere Verrottungsgefahr fürs Holz.
 
Kann ich die vorhanden Ziegelsteine verwenden?
je nach dem wo du die Steine ausgebaut hast würde ich diese auf Versalzung prüfen.
Wäre schade wenn sie dann im vermauerten Zustand anfangen auszublühen.
Kommen diese aus einem alten Stall mit ehemaliger Viehhaltung ist eine Nitratbelastung ziemlich sicher.
Kommen sie aus dem Erdgeschoss von Wohnhäusern ist eine Versalzung schon seltener aber eben noch möglich.
Bei Steine aus Obergeschossen ist eine Versalzung eigentlich nicht möglich.
 
Hallo zusammen,
mir wurde vom hiesigen Bauchstoff-Fachhandel nun ein Kalkmörtel "Maxit mur 957 NHL" zum ausmauern der Gefache angeboten.
Ist das ok oder gibt es bessere Alternativen?
Kosten pro 30kg-Sack knapp 10 Euro.

Und lässt sich irgendwie abschätzen, wie viele Säcke ich für das ausmauern brauchen werde?
Gibt es da ne Art Faustformel?

Danke und liebe Grüße!
 
Thema: Fachwerk ausmauern mit alten Ziegelsteinen
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