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pelvis
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Ich saniere gerade die Ostwand unseres Hauses, BJ 1892. Es handelt sich um eine Massivwand, gemauert mit weichem Backstein. Als Mörtel wurde Kalkmörtel genutzt. Dieser besteht nach 124 Jahren mehr oder weniger nur noch aus Staub bzw in feuchteren Bereichen aus "Pampe". Die Fugen wurden vor einiger Zeit durch den Vorbesitzer mit Zementmörtel bzw ich vermute sogar eher Beton ( Getreu Opas Rezept: Schippe Zement, drei Schippen Sand) im wahrsten Sinne des Worts zugeschmiert. Das Ergebnis waren eine Vielzahl zerstörter Steine. In den Feuchtbereichen zeigte sich dass besonders internsiv. Hier kam es zu Absprengungen und Flankenabbrüchen. Im Bereich des Sockels wurde der Beton auch als Putz genutzt. Hier kam es zu Schwartenablösungen und noch massiveren Schäden, so dass ich da jetzt ran musste. Ich habe den Sockel so behutsam wie möglich freigelegt (siehe Bild). Zum Aufbau: Ich weiss nicht genau, woraus das Fundament besteht. Ich vermute ein Streifenfundament aus Sandstein, da dieser an anderen Stellen des Hauses vermehrt zu finden ist und damals offensichtlich zu Genüge vorhanden war. Darauf wurde der Sockel aus Back/Feldstein gemauert, ebenfalls mit Kalkmörtel. Über der höchsten Lage des Sockels wurde eine Sperrschicht gelegt (irgendetwas schwarzes, ich weiss nicht was 1892 da genutzt wurde bzw zur Verfügung stand). Diese ist jedoch mittlerweile pulvertisiert bzw, wo feucht, eine feuchte Masse. Darauf wurde die Mauer gemauert. Man erkennt des Verlauf auf dem Bild glaube ich ganz gut an der unterschiedlichen Farbe der Steine. Nun ist es so, dass der Sockel erdfeucht ist. Diese Erdfeuchte setzt sich über den Sockel hinaus noch vier, fünf Steinreihen nach oben fort. Im Innenbereich der ca. 40 cm dicken Mauer kam es bereits zu Feuchteschäden im unteren Bereich, leider wurde die Wand dort mit normalem Zementputz und das mindestens in einer Stärke von 3cm verputzt. Nach abschlagen des dort absandenden/schwartenweise abplatzenden Putzes finden sich wiederrum erdfeuchte Backsteine mit verpampten Fugen. Eine besondere Salzbelastung ist am Mauerwerk im Übrigen nicht ersichtlich, zumindest gibt es keine Ausblühungen oder Verkrustungen. Auch ist die Mauer durch einen entsprechenden Dachvorstand regen-und Spritzwassergeschützt (Schaumburger Mütze, wem das was sagt). Jetzt stellt sich mir die Frage, ob die offensichtlich aufsteigende Erdfeuchte lediglich durch den Betonputz gestaut wurde und somit in die oberen Steinreihen, auch in Richtung Hausinneres, "durchgeleitet" wurde. In diesem Fall würde ich gerne den Sockel, der meiner Vermutung nach bis zur ersten "Betonsanierung" unverputzt war, mit dem geeigneten Fugmörtel sanieren. Da ich bei der übrigen Mauer Luftkalkmörtel genutzt habe, würde ich diesen auch hier wieder nutzten. Sollte der Sockel aber dauerfeucht sein, d.h. auch langfristig nach Betonschwartenentfernung, wäre das aber wohl die falsche Wahl, was sich spätestens im kommenden Winter zeigen würde. Lange Rede, lange Frage - Wie würdet ihr vorgehen? Sockel erstmal austrocknen lassen bzw schauen, ob das überhaupt passiert? Falls er trocknet, mehrere Lagen Luftkalkmörtel? (Aufwendig, teilweise 10cm tiefe Fugen!) oder lieber etwas, was auch unter Feuchtigkeit abbindet...ich habe da noch ein paar Säcke Trasskalkmörtel rumliegen. Ich habe vor, das ganze am Ende zu noch verputzen, da die Sockelsteine doch recht erheblich geschädigt sind und m.E. nach Schutz brauchen. Was würdet ihr hierzu nehmen, auch in Abstimmung mit dem genutzten Fugmörtel?