bruchsteinmauer
Hallo Peter,
vorab, ein Kalkputz macht keine Mauer trocken. Der Kalkputz lässt in diesem Fall die Feuchtigkeit durchwandern (normal) Er ist offenporig, kann aber nur bedingt Feuchtigkeit puffern. Selbst der alkalische Kalkanstrich ist bei dauerhafter Durchfeuchtung nicht vollständig schimmelresistent. Kommt dann noch Staub und Verschattung dazu, sind die Vorzeichen schlecht.
Nun zur Abdichtung: Die sog. aufsteigende Mauerfeuchtigkeit komm in der Regel von unten (Fundament) oder von der Seite (Hangwasser). Also, wenn man an die Ursache rann will, dann sollte man von außen schon mal ausbuddeln. Bei alten Gebäuden am besten seitenweise. Nie das ganze Gebäude. Bei der Trockenlegung gibt es verschiedene Ansätze. Abzuraten ist auf jeden Fall von Mauerinjektionen (unkontrollierte Chemie) und Bitumen. Wieso? Weil beide Varianten wenig bis gar nicht reversibel sind, was grundsätzlich vorallem für alte Gebäude schlecht ist.
Die klassischste Abdichtung ist wahrscheinlich die Trainagenabdichtung mit Noppenfolie und Kiesschüttung. Diese Variante muss jedoch auch gewartet werden (Abfluss) und der verunreinigte Kies ist nach ein paar Jahren herauszunehmen und zu reinigen.
Interessant sind auch die "Abdichtungen" mit Glasschotter und Lehm (z.B. Dernoton).
Bei der letzteren Variante versucht man eine anhaltende Durchfeuchtung und Durchwanderung von löslichen Mauersalzen zu unterbinden, legt jedoch die Mauer nicht trocken. Der Ansatz ist der, dass man davon ausgeht, dass das Fundament von historischen Gebäuden schon bei der Erbauung feucht war und bei zu starker Austrocknung absacken könnte. möglich. Da die meiste Feuchtigkeit nicht durch den Stein, sondern vielmehr durch die Fuge transportiert wird, ist es sicher von Vorteil, den wahrscheinlich eh schon desolaten Fugenmörtel auf der Außenseite zu ersetzen. Ob man dann noch die Fundamentaußenwand mit einer Dichtschlämme einstreichen sollte, ist ansichtssache.
Wenn der Innenputz, nach einer der möglichen Varianten, immer noch feucht und schimmelig ist, würde ich diesen vielleicht doch entfernen (hat bestimmt eh schon Mauersalze aufgenommen). Alternativ wäre dann ein Porenputz, Salzspeicherputz oder eine Mischung aus reinmineralischen Dämmputz und einem NHL Putz aufzubringen. Alles ohne Hydrophobierungsmittel und am besten auch ohne Anstrich (schön verputzen!)
Du kannst auch mal bei Norbert Höpfer (romankalk.web.com) reinschauen. Der hat da eine Rezeptur für einen Feuchtmauerputz. Wichtig ist der Leichtzuschlag Perlit oder ein Luftporenbildner (Chemie).
Diese Puffern die Feuchtigkeit und die Salze.
Hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen.
Schöne Grüße
Daniel