Erst fragen/denken, dann bauen?
Das Gewerk macht einen ziemlich neuen Eindruck.
Da muß ich Dich oder Du Deinen Zimmermann ernsthaft fragen, warum die Schwelle nicht gleich 30-50 cm höher verbaut wurde. Dann gäbe es das Problem nicht.
Eine Höherlegung der Schwelle ist zwar der ursprünglichen Wandgeometrie/-symmetrie abträglich, aber das wird durch deren um ein vielfaches verlängerte Lebensdauer mehr als kompensiert.
Zumal der Anblick eines Kies- oder Schotterbetts, bei denen die Wirkamkeit als Spritzwasserschutz auch noch fraglich ist, oder gar der Anblick einer mit Gitterrosten abgedeckten Wasserrinne vom Baustoffhändler, für mein subjektives Auge die stilbrechendere Variante ist.
Außerdem muß das Wasser dann auch noch weiter abgeleitet werden, damit es Deinen zugeschütteten Sockel nicht komplett durchfeuchtet.
Sollte ich mich bei der Neuheit des Gewerks irren, ist die Kritik natürlich gegenstandslos.
Die Erhöhung des Strassenniveaus ist ein ärgerliches Dauerdilemma.
Ein ähnlicher Fall:
Neue Schwelle aus alter Eiche, eingebaut gegen `98, Abstand zum asphaltierten Bürgersteig 10-15 cm.
Jetzt wurden Schlupflöcher festgestellt und daraufhin die Wand auch von innen geöffnet:
Rückseite der Sockelbretter in einigen Bereichen angegriffen, Lehm durchfeuchtet, Innendämmung aus Schilfrohrmatten auf einer Höhe von ca. 30 cm verfault und Unter- und Innenseite der Schwelle auf 1-5 cm zerstört, was in der Intensität auch vom innenliegenden Splintholzanteil abhängig war.
Maßnahmen:
Schwelle wurde bis zum gesunden Holzbereich ohne Fraßgänge abgebeilt und teilweise auch von unten aufgebohlt und mit Holzschutzmittel behandelt.
Aktive Anobien wurden nicht gefunden.
Die Schwelle wurde neu unterspeist und es wurde eine Sperrschicht mit Mauerabsperrpappe eingelegt.
Diese war nur partiell vorhanden.
Innen wurde der Wandaufbau entsprechend erneuert.
Da die Bauherr/frauschaft eine Höherlegung der Schwelle aus Kostengründen und verständlicher Bauunlust nach der erst 14 Jahren alten Komplettsanierung ablehnte und auch den möglichen Konflikt mit der Gemeinde/Land/Bund sowie auch hier wieder die Kosten wegen Änderungen am Bürgersteig scheute, haben wir uns letztlich für eine Abdeckung der Schwelle und des Sockelmauerwerks mit individuell angefertigtem Zinkblechen entschieden.
Um die Kontaktfläche zwischen Schwelle und Blech zu minimieren, wurde vorher ein Opferbrett und darauf Dachpappe angebracht.
Das sieht zwar auch nicht toll aus, ist aber wohl besser als in 10 Jahren vor dem gleichen Problem zu stehen.
Damit es funktioiert, ist eine fortlaufende Kontrolle der Anschlußfuge Pflicht.
Mit handwerklichen Grüßen
ollerich