Hallo Kai,...
"...Der von Dir genannte und von Gerner als Bespiel verwendete Wandaufbau ist mir bekannt, der Wandaufbau ist jedoch anders, weil in diesem Beispiel wasserdichte Folien verwendet wurden, und offensichtlich auch Wasser von der Außenfassade nach innen gelangt ist, oder durch Kondensation in der falsch gebauten Hinterlüftungsschicht, die in dem Fall ein schlecht belüfteter Hohlraum ist. Diffusionsoffene Unterspannbahnen als Osmoseschicht in dem Sinn waren damals nicht vorhanden..."
Gerner schreibt ausdrücklich von einer Dampfbremse nicht von einer Dampfsperre. In jeder Sichtfachwerkkonstruktion wird bei einem Schlagregen an der Wetterseite Feuchtigkeit eindringen.
"....Bitte sage mir genau wo bei dem von mir genannten Aufbau das Problem liegen soll - also woher soll das Wasser/die Luftfeuchtigkeit kommen, und wie gelangt es in die Dämmung? Allgemeine Hinweise helfen da nicht weiter. Dieses Forum soll den Leuten helfen, also bitte keine unbestimmten Warnungen....."
Das Hauptproblem ist das Regenwasser das auch bei dir eindringen wird...
Zugegeben Ein Fachwerkneubau ist unproblematischer als historisch gewachsene Substanz, aber auch hier gelten im Prinzip die gleichen bauphysikalischen Grundsätze.(Holz arbeitet)
Mit eindringendem Wasser muss immer gerechnet werden. Bei Sichtfachwerk hauptsächlich durch Schlagregen. (Den Gardena-Test willst Du doch nicht wirklich mit einem Unwetterartigen Schlagregen vergleichen, oder?)Des weiteren glaube ich nicht an eine ewig dichte Dampfbremse. Bei einem Neubau ist das vielleicht anfangs gewährleistet, doch auch hier gibt es Bewegungen im Fachwerkgefüge. Beim Altbaufachwerk völlig unkontrollierbar. Und das ist das Problem. Was du an deinem Haus machst ist ja dir überlassen. Aber wenn du diese fachlich sehr umstrittene Fachwerkinnendämmung anderen Fachwerkhausbesitzern als das Gelbe vom Ei vermitteln willst, habe ich ein Problem damit.
Aber wenn wir hier schon deinen Wandaufbau diskutieren
sag doch erstmal die genauen Eckdaten: Aufbau von innen nach außen/Ausfachungsmaterial Welche Balken/Gefachfarbe und vor allem würden mich Bilder deiner Belüftungsöffnungen interessieren.
"...Welches Material nimmst Du für den fugenlosen Kontakt zwischen z.B. einer Steinmauer (im Gefach) und dem Lehm ?..."
Einfach Lehm. Der wird aufgeputzt.
"... Du sprachst von Lehmschalen - wie verbindest Du die "homogen" mit den Steinen des Gefachs ? Lehmschlag kann ich da noch eher verstehen (passt sich zumindest zunächst dem Untergrund an) als eine relativ steife Schalung. Und sobald Du Faserplatten gegen Feuchtigkeit haltbar machst, ist der Atmungseffekt weg - in die Weichfaserplatten darf weder Kondens- noch fließendes Wasser, darüber sind wir uns wohl einig..."
Um mir den Roman zu sparen um dir die Fachwerkverträglichen Dämmmöglichkeiten zu erklären bitte diesen Link kopieren
und bitte wirklich einmal gründlich durchlesen:
(Auch mal wieder für Rene interessant und mit Leseempfehlung von mir...)
http://www.conluto.de/Innenwand-Daemmung.30.0.html
Holzweichfaserplatten haben im übrigen ein sehr hohes Kondensatspeichervermögen und gute kapillare Leitfähigkeit
Wassertransport in (begrenzten) Mengen also kein Problem.
"...Der Gips war als Witz gemeint, Gips und Lehm gibt vermischt oder als Kontaktfläche Stinkputz und geht gar nicht. Also, welchen Stoff für eine homogene Verbindung ?..."
Ganz einfach: Lehm
"...Mit dem von Dir beschriebenen "Zuspachteln" ist den den Leuten ebensowenig geholfen wie mit dem Fachwerkfreilegen um jeden Preis (Expertenmeinung damals) oder dem Abdecken von Fachwerk mit Eternit (Expertenmeinung noch zehn Jahre früher)..."
Mit dem Zuspachteln wollte ich nur zum Ausdruck bringen das dies genauso wie 20cm Innendämmung mit Glas/Steinwolle bei Sichtfachwerk zu den berühmten Fachwerksünden zählt.
Viel Spaß beim Lesen des Links und viele Grüße
Mathias