@Klaus Schillberg
Hallo Herr Schillberg,
folgendes zu den unterschiedlich harten Mauern: Ich glaube nicht, daß mit bis zur Sinterung hartgebranntem (blaugebranntem)Torfbrand gearbeitet wurde, weil der seit jeher auch besonders teuer war.
Aber nehmen wir es einfach mal an: Dann wird dieser Stein auch kaum Schlagregen aufnehmen, seine Fuge stark wasserabweisend sein, der Klinker selber hoch frostbeständig. Der gesamte Feuchtigkeitsaustausch könnte also mit der Außenwelt stattfinden.
An der Innenseite wäre dieser Ziegel im Winter wegen seiner hohen Rohdichte und guten Wärmeleitfähigkeit kalt und Kondensat würde schon auf als Tauwasser auf der Oberfläche ausfallen.
Bringt man hierauf eine Inendämmung auf, wird die immer funktionieren, egal aus welchem Material und in welcher Stärke. Sie dürfen die sogar in Fliesenkleber verlegen, weil der Diffusionswiderstand der Kleberschicht ähnlich hoch ist wie der der Ziegelwand. Habe ich mich jetzt für eine Holzweichfaser entschieden, ist der Kleber die Kondensatebene, ein Rücktransport findet durch die Platte nach innen statt. Habe ich stattdessen 10 cm Schaumglsplatte, gibt es wegen der dampfsperrenden Wirkung keine Kondensatebene. Zwischen diesen Extremen ist graduell alles möglich.
Wahrscheinlich ist der Ziegel aber relativ weich, ich tippe auf eine 1200er Rohdichte und es muß die innere Verdunstung ermöglicht werden. Dann ist eine vorsichtige Dämmung angesagt, wie gesagt keinesfalls über 5 cm. Flächenheizung kann den Prozeß unterstützen, kostet aber und spart mit Sicherheit keine Energie.
Vorsatz bringt Anschlußprobleme, muß irgendwie hingestellt und lastenmäßig abgetragen werden. Die weiche Ziegelwand ist kälter als je zuvor und schlimmstenfalls dauernaß.
Herr Kurtzke sollte sich beim Denkmalamt für Zwangsfortbildung der dort Beschäftigten einsetzen oder, besser noch, ihnen täglich eine Stunde "fachwerk.de" gönnen.
Grüße vom Niederrhein