Altes Scheunentor - Scharnier gebrochen

Diskutiere Altes Scheunentor - Scharnier gebrochen im Forum Statik, Aufbau & Konstruktion im Bereich - Ich habe gestern bemerkt, dass von meinem alten Scheunentor das rechte Scharnier gebrochen ist. Zum Glück hält das Tor noch durch den Riegel und...
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Regine

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Ich habe gestern bemerkt, dass von meinem alten Scheunentor das rechte Scharnier gebrochen ist. Zum Glück hält das Tor noch durch den Riegel und die aufliegenden Querbalken. Weiß jemand wie diese Scharniere funktionieren? Sind sie angsetzt oder Teil des Tores. Anbei ein Foto.

Gruß

Regine
 
das

Scharnier könnte nur mit der Spitze wie ein großer Nagel eingeschlagen sein.
 
Olaf, --

-- Du kennst scheinbar nicht den Unterschied zwischen
einem Scharnier und einem Band.
- Es geht bei der Frage nicht um das sichtbare Langband mit dem
konisch geschmiedeten Einschlagkloben mit Widerhaken --
-
Sondern um das nicht sichtbare Zapfenband eines Läufertores, dessen eisernes unteres Flügelteil einen halbkugelförmigen Dorn hat, der in einer entsprechenden halbkugelförmigen Pfanne läuft, die bei derartigen Toren
meist in einem Natursteinquader eingelassen ( eingebleit )
ist und war. -
-
Man sieht es auf den Fotos deutlich, daß der bandseitige hölzerne Ständer unterhalb im Bewitterungsbereich schon seit Jahrzehnten mit dem Wegfaulen beschäftigt ist.
-
Eine Ferntherapie ist nicht möglich - entweder den Ständer
reparieren oder erneuern. - Möglicherweise sind die eisernen Teile wiederverwendbar.
 
Altes Scheunentor - Scharnier gebrochen

-- Du kennst scheinbar nicht den Unterschied zwischen
einem Scharnier und einem Band.--

Da hast Du Recht, ich bin nur übriggebliebene Besitzerin einer großen Hofreite und versuche so gut wie möglich mit meinen Mitteln den Hof zu erhalten.

Ich möchte halt gerne die "Technik" des Tores zu verstehen damit ich weiß, was gemacht werden muss.

Gibt es irgendwo eine Seite im Netz, wo diese Art von Scheunentoren beschrieben werden? Denn so ganz verstehe ich die Beschreibung nicht!..............
 
Ich..

.. kann zwar nicht mit so vielfältigen Fachbegriffen aufwarten, hatte aber das gleiche Problem und wie folgt gelöst:

-Tor anheben und abstützen
-Unteren Teil des Ständers erneuern/anblatten
-eisernen Zapfen an das neue Teil wieder ansetzen
-Lagerstein reinigen
-Tor ablassen, fertig

Die Funktion würde ich Laienhaft mal so beschreiben:
An dem Eisenwinkel wird unten ein Zapfen sein, der in einer mulde im Stein darunter lagert. Darin dreht sich der Torflügel und das Eigengewicht des Tores verhindert, dass der Zapfen auswandert.

Gruß
Michael
 
Danke Michael,

das habe ich ganz gut verstanden. Ich werde unseren Schreiner vor Ort fragen!

Gruß

Regine
 
Wenn Du gleich dabei bist, sorge dafür, dass das dort dauernd trocken ist. Eine Variante ist, den Lagerstein (der mit der Pfanne, jetzt auf Ebene der Pflästerung) erhöht zu stellen und den unteren beweglichen Teil des Torflügels entsprechend auszuschneiden.
Da auf den Stein erhebliche Kräfte in horizontaler Richtung wirken, muss dies sorgfältig ausgeführt werden; ein auswandernder Lagerstein macht erheblichen Ärger.
Falls da Schlagregen hinkommt, die Unterkante des Torflügels als Tropfkante ausbilden.
 
sorry

Andreas, hatte mir die Frage nur durchgelesen und das Band + Kloben auf dem Bild gesehen, denn am Langband sieht man ja die Befestigung durch (Schloss-)Schrauben. Den Unterschied kenne ich jedoch.
 
Es hiess ja auch "Scharnier gebrochen" aber da ist kein Scharnier auf dem Bild zu sehen, weder ganz noch kaputt.
Die Konstruktion ist übrigens in primitiver Weise an jeder Stalltüre in den noch zahlreichen Voralpenhütten hier zu sehen:
Das erste Brett der Türe hat unten und oben einen Zapfen angearbeitet, der untere sitzt in einem Loch des Schwellbalkens oder -Steins, der obere in einem Loch des Sturzes. Weil das obere Loch tiefer gearbeitet ist, kann man die Tür in geöffnetem Zustand anheben und aushängen; in geschlossenem Zustand verhindert dies der Falz in der Zarge. Die Konstruktion kommt ohne Eisen aus und war deshalb für die frühere Selbstversorgungsgesellschaft zweckmässig. Wenn man in den unteren Zapfen mittig eine Grube einarbeitet, kann man einen runden Kieselstein einlegen und die Türe geht erstaunlich leicht. Einfachster Verschluss ist ein schräg gebohrtes Loch in der Zarge auf der Seite, wo die Türangel nicht ist, da wird ein Aststück reingesteckt.
 
Altes Scheunentor - Scharnier gebrochen - Zapfen verfault

Vielen Dank für die super Hinweise!

Ich habe so gut verstanden was zu machen ist. Das Tor senkt sich im Moment noch leicht, aber sitzt zum Glück fest.

Der örtliche Schreiner ist kommende Woche aus dem Urlaub zurück!

Gruß
Regine
 
Falls der Schreiner nicht weiter weiss...

... kann man Dir vielleicht im Hessenpark einen Tipp geben, wer bei uns in der Gegend solche Tore noch reparieren kann.

Und wenn Du jemanden gefunden hast, der Dein Tor erfolgreich repariert hast: Schreibs bitte hier im Forum oder schick' mir eine E-Mail. Unser Scheunentor wurde ewig (10 Jahre? 20? 30?) nicht mehr geöffnet und ich ahne, dass wir auch Hilfe brauchen werden, wenn wir es das erste Mal wieder öffnen...

Viele Grüße

Dirk (mit "Ruinchen" in Butzbach)
 
Eine detaillierte zeitgenössische Darstellung findet sich bei C.T. Grellmann, Lehrbuch der praktischen Zimmermannskunst, Leipzig 1858 (erhältlich bei Reprint-Verlag, Leipzig unter ISBN 3-8262-0712-2) ab Seite 300, und Tafel 23. Hier wird genau erklärt, wo und wie die Läufersteine anzuordnen sind und wie die Tore konstruiert werden müssen.
Damit sollte dann ein Zimmermann klarkommen, der nicht nur CNC-Maschinen programmieren und Schnellbauschrauben irgendwo reinjagen kann.

@Dirk: weil auf ein solches Tor erhebliche Kräfte wirken, kann es besser sein, das alte Tor unter Verwendung der Original-Eisenbeschläge nachzubauen, weil meistens alle als starr angedachten Verbindungen durch das Alter zu Gelenken geworden sind. Oft ist da ja auch noch alte Farbe drauf, die man gerne weg hätte.
 
Thema: Altes Scheunentor - Scharnier gebrochen

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