Wofür ist ein Denkmalamt eigentlich da?

Diskutiere Wofür ist ein Denkmalamt eigentlich da? im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Hallo, ich kaufte Anfang Jahr ein Schloss, irgendwo im Osten deutschlands, 20 Jahre Leerstand, holzwurmzerfressen, hausschwammbefallen, unter...
Was soll eigentlich der OSSI --- WESSI Mist hier?

Wer nach dieser langen Zeit immer noch nicht zur Vernunft gefunden hat, der tut mir Leid!
Ich sags mal so, es ist einfach von AT aus über die Zustände in Deutschland mit Asbach uralten Parolen zu wettern!
Und sich dann als bekennender "OSSI" hinzustellen, schlimmer geht es nicht!
Leider sind so diverse Informationen, die aus dieser Richtung kommen nicht nur sehr verstaubt, sondern auch von sehr einseitiger und nicht kompetenter Sichtweise, tut mir Leid. Aber mit Sack und Pack zu verschwinden und dann noch alles besser zu wissen als diejenigen die geblieben sind, ärgert mich sehr!
Auch ich bin bekennender "OSSI" aber einer der geblieben ist und sich bemüht hat und auch weiterhin bemüht die deutsch-deutsche Vereinigung erfolgreich zu gestalten und zwar von deutschland aus und nicht von AT aus.

Grüsse OSSI

P.S. Der Fragesteller ist hier keinesfalls arrogant herübergekommen, wir sollten froh sein dass es noch wenige gibt, die sich aus nichtkommerziellen Gründen solcehr Bauten annehmen.
 
Veranschlagte Kosten…

… nach Tabelle und qm, so wie es leider Praxis der Experten ist, die man eher Handaufhalter oder noch besser Bau-Zuhälter nennen sollte, ist schlicht und einfach UNSERIÖS! Genau diese Praxis führt dazu, dass kaum noch engagierte Privatleute, sondern nur noch die auch hier geschmähten Konsortien mit spekulativer Absicht größere Bauprojekte angehen. Genau das hat zur Verödung und zum Zerfall unserer historischen Innenstädte geführt und genau das wird jetzt auf den Dörfern weitergeführt.

Irgendwann kommt ein Investor, der ins Objekt mit ein paar Millionen fürs Wellness-Golf-Hotel einsteigt, womöglich noch ordentlich aufgestockt durch öffentliche Strukturfördermittel, plötzlich zählt der Denkmalschutz nichts mehr, es werden ein paar historisierende Barock-Versatzstücke demonstraiv herausgekehrt, es werden zwischen tausend Folien und Kunststoffen ein paar Öko-Baustoffe eingesetzt und vor allem haben wieder viele Handaufhalter dran verdient.

Warum geht der TE nicht mit einem seriösen Planer/Architekten hin und checkt am Gebäude Gewerke für Gewerke mit realistischer Kosteneinschätzung und koordiniert diese Planung mit dem Denkmalschutz.
Sollte der sich noch immer querstellen, evtl. eine Entwidmung beantragen (das Gebäude scheint ja ansonsten sowieso nicht mehr zu retten zu sein und wird mit ziemlicher Sicherheit der denkmalgerechten Selbstkompostierung anheimfallen).

Was den Schnäppchenkaufpreis (?) angeht, so wundert mich dieser Praxis, denn wo wird schon dermaßen abweichend vom ortsüblichen Grundpreis minus Abrisskosten kalkuliert?
Da Abriss wg. Denkmalschutz nicht geht, was war dann der Grund? Oder sind die genannten Preise von 50-60€ am Ort für Baugrundstücke fiktive Phantasiepreise, weil dort sowieso niemand bauen will?
 
Von welcher Denkmalbehörde sprechen wir eigentlich?

Von der unteren oder von der oberen Denkmalschutzbehörde?
Oder von beiden?
Wer hat das Gutachten denn erstellt? das Denkmalamt selbst?

Das Vorgehen hier sieht nach Schema F vom DA aus. Leitfaden raus und Punkt für Punkt abarbeiten, anders lässt sich die Anmerkung nach einem Holzschutzgutachten über die im Keller liegenden Balken nicht erklären.
Manchmal ist die vorgehensweise des DA äußerst Schleierhaft.

Ich denke mal, dass eine Bestandsaufnahme der aktuellen Situation schon viele Hürden aus dem Weg räumen würde.
Vorallem werden dann so manche vonm DA geforderteten Gutachacht dann hinfällig.

Grüsse Thomas
 
Warum geht der

Eigentümer nicht mit einem Planer...

Also bisher habe ich gelernt, dass ich immer in den Mist greife, egal was ich anfasse. (Damit meine ich das Gebäude)

Letzte Woche haben wir im Flur die Decke runtergeholt.
Also nein! Das muss ich anders ausformulieren.
An der Decke war in einer Ecke ein Schimmelfleck, 10x10cm gross.
Ich dachte mir, ich schaue mal vorsichtig drunter, denn die Decke sollte nicht rausgerissen werden.
Gefunden haben wir da drunter eine Fläche von 3x2 Metern Schwammbefall mit angegriffenen Balken. Die Dielen des 1.OG waren bereits vollkommen durch, was man aber von oben nicht sehen konnte, weil da irgendwann mal einer ein Badezimmer eingebaut und den Boden dick mit Estrich aufgefüllt hat.
Somit kam die Decke dann doch komplett runter.

Sowas kann mir auch kein Planer weiss sagen und solche Dinge passieren fortlaufend.
Siehe den o.g. HWR, wo plötzlich Wasser auf dem Boden steht und niemand weiss, wo das her kommt.

Jedoch habe ich eingehende Bestandsaufnahmen und Dokumentationen selbst angefertigt und beim DA eingereicht.
Seinerzeit lobte man mich - eine so gute Doku hätte man nicht oft. Seinerzeit dachte ich noch, ich kann mit dem DA zusammen das Projekt durchziehen.

Kontakt habe ich zum unteren und oberen DA, wobei das obere (Landesamt) schon recht umgänglich war aber dort reagiert man auf meine Schreiben nicht.

Das Gutachten wurde vom DA selbst erstellt.

Der Kaufpreis...ja...der Kaufpreis.
Ich sehe das von einer anderen Seite.
Ich habe jahrelang Immobilien für Nüsse gekauft in Zwangsversteigerungen im 3.,4.,5. Termin.
Ich habe 50/60qm Wohnungen im Innenstadtbereich schon für 5.000€ gekauft oder Einfamilienhäuser für 12.000€
Genau sowas habe ich jetzt ohne spekulativen Hintergrund gesucht und zahlreich gefunden.
Alleine in Brandenburg finden sich aktuell über 500 freistehende Häuser über 100qm zum Preis von unter 30.000€
in mehr oder weniger gutem Zustand.
Warum sollte ich mir im Vorfeld Gedanken machen?
Das benötigte Geld fürs Schloss habe ich mit genau solchen maroden Immobilien verdient.
Wäre das Schloss fertig saniert, würde es gut und gern bei ner Million liegen.
Hätten sie es dann für 700.000 angeboten, dann wäre ich hellhörig geworden.
Aber eine Ruine mit ein bisschen Garten drum herum für Grundstückswert abzüglich Abrisskosten abzüglich Grunddienstbarkeit - das war in Ordnung.
Denn es konnte nichts passieren. Kann es immer noch nicht.
Denn der Grundstückswert deckt nach wie vor die bisherigen Kosten und einen eventuellen Abriss.
Aber wir (also Frau und ich) wollen das Haus nicht abreissen, wir wollen es sanieren und zwar so, dass es das ist, wie es genannt wird: Schloss
Genau das ist meine beständige Aussage gegenüber DA.
 
Klaus

ich selber kann Dir bei Deinen Problemen mit dem DS nicht helfen (hatte bisher wenig mit denen zu tun und wenn, dann schienen die keine Ahnung zu haben :-(, aber ich wünsche Dir trotzdem viel Erfolg bei Deiner Sanierung. Hut ab vor Deinem Mut und Elan. Wenn Du das dazu notwendige Geld so verdient hast - dann ist es so, schließlich kann es doch jeder selbst versuchen. Und ob Du aus den NBL kommst oder erst seit 1990 wie ich zur BRD gehöre - das interessirt mich nicht - leider war die Wortgruppe "irgendwo im Osten deutschland" etwas unglücklich, denn das Thema kommt - leider !! - immer mal wieder hoch. Ich bin froh, dass ich hier im schönen Sachsen leben darf und meine Heimat "behalten" durfte.
 
Sauer aufstoßend...

...war bei mir der Begriff: Region Ostzone. DA waren wir schon lange nicht mehr.
Olaf, achja und für unserem anonymen OSSI selbstverständlich auch, damit er hier nicht als Doofer sterben muß:


Ich komme aus M/V aus einer Gegend mit 35% Arbeitslosigkeit. Mit 33 hat man mir erklärt, ich bin zu alt zum arbeiten in meinem Beruf (Elektriker). Ich hab 5! Berufe inkl 2 Gesellenbriefe.
Ich bin nicht gegangen, weil ich in AT gebratene Hühner vermutet hab, sondern weil meine Freundin aus Wien war und ein Enkel unterwegs war.

Außerdem hatte ich keinen Bock mehr darauf, in Köln Kalk morgends um 6 zur Arbeit zu fahren und wenn ich abends nach Hause kam, saßen die nicht deutsch sprechenden Mitbürger in der Staße und haben meine Steuergelder verprasst.
Ich hab hier nach 3 Monaten einen Immobilienkredit erhalten, ich hab hier einen SICHEREN JOB BIS ZUR RENTE, ich werde nicht an Altersarmut sterben, wenn ich arbeitslos werde bekomme ich Arbeitslosengeld und keine Almosen, wenn ich zum Arzt gehe muß ich nicht 10 Euro Eintritt bezahlen, ich werde nicht per Gesetz aus Innenstädte verbannt, weil ich kein neues Auto fahre.
Ich wurde verKohlt, verSchrödert, mir wurde mit Bauamt, Nachbarschaftsklagen, Anzeigen, weil ich mit meinem Hund an einer wilden Badestelle gebadet hab, das Leben schwer gemacht.
Als die Wende kam, hat man mein Volk enteignet, gedemütigt und seinen Stolz nehmen wollen. Wo ist denn unser Volkseigentum? Jeder von uns hätte die Wohnung bekommen müssen, in der er gelebt hat. Dafür haben wir gearbeitet.

Meine Heimat hat fast 30% Leerstand, es leben in den Dörfern nur noch Alte Leute und Hartzer. (Übrigends ist Peter Hartz, ja genau der die HartzIV Gesetze erfunden hat, ein rechtskräftig verurteilter VW Manager)...boah, ich brauch meine Pillen


Ossi, ich weiß wvon ich rede, ich bin oft genug in DE, ich hab Freunde und Familie in DE. Und wenn mir Schulkameraden heulend gegenübersitzen und nicht mal mehr die Kohle zur Flucht haben, brauchst DU mir nichts über verstaubte Ansichten und Vorurteile erzählen.
"Aber mit Sack und Pack zu verschwinden und dann noch alles besser zu wissen als diejenigen die geblieben sind, ärgert mich sehr!" Nein, ich bin nicht verschwunden, ich bin nur nicht da... ärgere Dich ruhig weiter...



@ Klaus

Langsam aber sicher wirst Du mir sympatischer. Stell doch mal ein paar Fotos mehr rein. Entweder wächst das Mitleid oder das Entsetzen...


Andreas
 
"...nicht mal mehr die Kohle zur Flucht haben"

@A.Kapitzke

ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du noch mit der einen oder der anderen "Altlast" zu kämpfen hast.

Grüße
Martin
 
Der erste rauchende Schornstein nach 20 Jahren

Andreas, ich kann gut nachvollziehen, wovon Du schreibst.
Die Jobsituation ist grausam dort.
Es wurde ja nach der Wende erstmal alles platt gemacht und dann überlegt, wie es weitergeht.

Fotos kommen sicher nach und nach :)
 
"...nicht mal mehr die Kohle zur Flucht haben"

@ A.Kapiztke

in welchem Jahrhundert lebst Du eigentlich mit verlaub?
ein toller Spruch, der tief blicken lässt, ich rate Dir zur Vergangenheitsbewältigung!
Schwarzmalerei ist wohl Dein liebstes Hobby?
Ich bin mit der Jobsituation in M/V durchaus vertraut.
Frage mich aber trotzdem wie es sein kann, dass ein Mann Deines Kalibers mit 5 Berufen und leider nur 2 Gesellenbriefen keine Arbeit hier in DE mehr finden sollte.
Oder lags eher an der "Arbeitsmoral"? vllt. auch and den deutsch sprechenden Mitbürgern?
("Außerdem hatte ich keinen Bock mehr darauf, in Köln Kalk morgends um 6 zur Arbeit zu fahren und wenn ich abends nach Hause kam, saßen die nicht deutsch sprechenden Mitbürger in der Staße und haben meine Steuergelder verprasst.")

Lass also bitte die alten Geschichten stecken ist alles Vergangenheit, sei nicht so empfindlich, denn du bist ja nun fast östereichischer Staatsbürger, geht Dich persönlich nichts mehr an, auch wenns schwer fällt.

Viel vernünftiges hast du ja nun wirklich nicht zum Eingangsthema geschrieben, ich hoffe das ändert sich noch, was ich mir allerdings, angesichts Deiner gewählten Berufe zwar nicht vorstellen kann, aber mann soll die Hoffnung nicht aufgeben.

Grüsse Oswald
 
Mündliche Absprachen

Hallo Klaus,
Der Mensch von der Unteren Denkmalschutzbehörde ist ja wahrscheinlich ein "Verwaltungsmensch"-----------hat vom Bau keine Ahnung.
Auch die vom Landesamt sind ja meistens "Kunsthistoriker"------siehe oben.
Denkmalrecht ist reines Verwaltungrecht.
Meist bedient sich die Untere Denkmalschutzbehörde des Bauordnungsamtes (Polizeirecht) um rechtmittelfähige Bescheide zu veranlassen.
Wenn Sie solche Bescheide nicht bekommen haben , ist die ganze Geschichte mit den Auflagen so wie mit den Reissäcken, die in China manchmal umfallen.

Damit Sie wieder "Handelnder" werden können, gebe ich hier folgenden Rat:

1. Stellen Sie einen formlosen Antrag auf die Erteilung einer denkmalschutzrechtlichen Genehmigung:
Beschreiben Sie darin Ihr Vorhaben möglichst genau.
Erwähnen Sie die DIN 68800 Teil 4 (Hausschwamm).
Ziteren Sie die Charta von Venedig (1964)
Das Wort "barock" sollte nicht vorkommen.

2. Stellen Sie einen Antrag auf : Überprüfung der Denkmaleigenschaften.
Hier sollten Sie die Ein----An--- und Umbauten erwähnen.
Wieviel Ba- rock and roll ist dann noch übrig??

Hier meine Kurzinterpretation der Charta von Venedig:
"Was weg ist , ist weg"
Erhaltenswert ist nur die Original- Bausubstanz.
Was neu ist , ist neu und soll auch so aussehen.
Rekonstruktionen sind unerwünscht.
Um- und Einbauten sind zu dulden.
Nur ein genutztes Denkmal ist zukunftsfähig.

Ich wünsche Ihnen noch viel Glück.

viele Grüße
 
Eigentlich wollte ich nichts mehr dazu schreiben,

aber nun tu ich's doch.

Es liegt mir fern, jemandem Kozeptlosigkeit oder Spekulantentum vorzuwerfen. Wenn das so 'rübergekommen ist tut's mir leid.

Das Problem ist aber, dass hier eine offenbar äußerst problematische Immobilie auf jemand mit viel Herzblut und einem ordentlichen Budget getroffen ist, während entscheidende Fragen nicht geklärt sind.

Ich wollte dem Fragesteller nur dringend raten, alle Aspekte diese Projektes zu bedenken und das geht nur mit entsprechender Hilfe, die 'im Osten' sicher auch zu bekommen und auch zu bezahlen ist. Anderenfalls könnte sich für Haus und Käufer eine bedrohliche Situation ergeben.

Gruß von Götz, einem Wessi
 
Altlast?

Martin?

Ich kämpfe nicht mit Altlasten, ich kämpfe im Moment eher damit, daß eine Altlast im Hosenanzug Deutschland ruiniert und die Deutschen sich seelenruhig verkaufen lassen. ESM ist Dir im Detail geläufig?

Ossi


Aber sicher doch bekomme ich in DE Arbeit: Elektriker mit Aufstockung geht immer, Haustechniker für 600 netto kommt auch gut, Als Taxifahrer für einen Hungerlohn zu fahren passt doch auch. Und wenn Du mal was findest wo Du halbwegs verdienst, kannst Du der Kohle nachrennen (Die Szene von meinen Freunden hab ich heute noch vor Augen: Halbes Jahr gearbeitet ohne Geld zu bekommen, der Kühlschrank leer und der Strom weg. Und kündigen geht nicht, dann bekomnt er vom Arbeitsamt auch nix). Ich wollte ihm Arbeit hier in AT verschaffen, als Maurer für 2500 netto. "Ich hab nicht mal das Geld um dort hin zu fahren".) Ossi, noch Fragen?
Man muß sich Arbeit auch leisten können...


Aber das ist hier nicht das Thema. nur noch so viel:


"Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf...." Good morning



Klaus

Unsere Planungsprofis hier im Forum haben Dir eigentlich alles wissenswertes und wichtige dargelegt. Speziell Robert Göbel hat das Wichtigste gesagt. Jetzt liegt es an Dir, die Kuh vom Eis zu zerren.

Ich hoffe, Du kannst Deinen Traum vom Schloss erfüllen. wenn man aufhört zu träumen stibt man innerlich.



Ähm, Ossi, Ich bin Deutscher und ich bleib Deutscher, aber ich bin kein Staatsbürger. Du und ich sind Personal der BRD GmbH, Du solltest Dich mal richtig informieren.
Und was meine Arbeitsmoral angeht, vergiß diese Diskusion.

Ende des Themas
 
Jungs

hört auf, euch gegenseitig hochzuheizen ! Das bringt doch nichts außer verärgerte Mitglieder !

Ich fühle mich nicht beleidigt, wenn jemand Ossi zu mir sagt, ich trage den Kosenamen mit Stolz. Und ich achte die Wessis - als Mensch (wenn ich ebenso behandelt werde!).

Politik wird nicht hier gemacht, das entscheiden Andere.
Hier sollte es um vorrangige fachliche Ratschläge gehen, wobei jeder seine ökologischen Ansichten einfließen lassen kann.
Der Hosenanzug kann hier nicht in einen ebenso gelenkten Schlipsträger abgewählt werden ......
 
das unerkannte Schloss

Lieber Klaus,

finde Deinen Enthusiasmus toll, gib nicht auf!. Die hier geschilderten Mondpreise von 1500 Euro/qm sollten dich nicht entmutigen. Ich jedenfalls habe für mein Haus (240 qm)keine 350.000 sondern 120.000 E ausgegeben. Klar, das hängt von vielen Faktoren (Zustand, Eigenanteil, Fremdhilfe) usw. ab, dennoch helfen solche Pauschalpreise oft nicht weiter.
Mich würde interessieren, welches Heizkonzept du für diesen immensen Raum planst? Bei allen negativen Schlagzeilen, die gtl. über die östlichen Regionen verbreitet werden, gibt es auch handfeste Vorteile: man findet für viele Gewerke noch sehr gute "alte" Handwerker, die oft auch deutlich besser improvisieren können.

Meine persönliche Erfahrung mit dem DS: versuche es im Einverständnis. Wenn die Rechtsanwälte anfangen zu sprechen, ist die Sache oft verloren....Stimme den anderen zu: Alles schriftlich fixieren. Nach jedem Gespräch Memo anfertigen.

Zur O-W Diskussion nur so viel: es werden Ansichten vertreten, an allem sei die Politik Schuld und wir wären schon eine GmbH und eine Diktatur...bla bla bla
Bei allem Verständnis und Ärger, aber allein die TAtsache, dass man hier schreiben kann, was man will (ohne gleich Besuch von der Minna zu bekommen) scheint mir ein Grund zu sein, eben nicht alles schlecht zu reden und an demokratische Grundwerte zu glauben.
Übrigens meine Freunde aus AT klagen auch....über so manches. Wer keine Lust hat, mit Geld verprassenden Fremden abends in Köln die Zeit zu vertreiben, sollte sich nicht wundern, wenn ihm oder sienen Enkeln ähnliches in seiner neuen Heimat wiederfährt. Dort nämlich ist man beispielsweise garnicht erfreut, dass die vielen schönen steuerlich geförderten Studienplätze durch Pifkes besetzt werden. Mir gefällt diese eingleisige Argumentationslinie überhaupt nicht, die verrät viel über eine Gesinnung. Aber gut, jeder darf hier seine Meinung äußern...auch wenns schmerzt.
 
In gewisser Hinsicht…

… war es schon die Politik, die bei vielen Betroffenen für Unmut sorgt und das Ost-West-Thema auch nach über 22 Jahren noch am Laufen hält.

Genau wie man keinen Krieg beginnen soll, den man nicht gewinnen kann, hätte Kohl ("Jetzt müssen wir alle unseren Gürtel enger schnallen", 1982) bestimmte Aussprüche von den "Blühenden Landschaften" nicht tätigen sollen, ohne dass ein realistisches Konzept der Realisierung vorliegt.

Solche Meldungen wie hier
http://www.welt.de/wirtschaft/artic...ischen-Ost-und-West-wird-wieder-groesser.html
sind leider nicht geeignet, die weitverbreiteten Ressentiments zu zerschlagen und auf die BILD-Standardphrasen von den angeblich faulen, sozialismusverwöhnten Ossi sollte man nach all den Jahren genau so wenig eingehen, wie auf die angeblich faulen Migranten aus dem nichtdeutschen Sprachraum. Genau so wenig möchten aber alle Wessis in einen Topf mit den geldgeilen windigen Typen geworfen werden, die vor allem in den 90er-Jahren in den neuen Bundesländern gehörig absahnten.

Natürlich kann man es wie die berühmten drei Affen halten und sich abgeschottet vom politischen Tagesgeschehen nur noch seiner ganz privaten Fachwerkidylle widmen, aber dann soll man auch nicht ärgern, wenn man plötzlich von der Realität überholt wird.

Heimat ist ein viel zu hohes Gut, als dass sie leichtfertig für ein bisschen mehr Geld aufgibt. Trotzdem sind die Gründe zu respektieren, welche die Menschen trotzdem ins Ausland treiben, das gilt für Aus- wie für Einwanderer.
 
Die Kosten, die Kosten

Frauke, ich orientiere mich niemals an allgemeinen Aussagen wie "Das kostet mindestens...".
Meine Schrottimmobilien werden heute noch belacht.
"Wie kann man nur sowas kaufen? Sowas will doch niemand haben!"
Selbst, nachdem ich einige Objekte für drei- und vierfache Preise meiner Investition wieder verkauft habe, werde ich noch im Freundeskreis belächelt.
Es gibt Leute, die verstehen nicht, wie es geht und das ist auch gut so, denn würde das jeder machen, gäbs ja nichts mehr zu verdienen.

Und daher weiss ich auch, wie ich es anfassen muss, was ich selbst machen kann, wo ich Handwerker brauche und wo ich Firmen brauche.

Als Heizkonzept habe ich eigentlich gar keine Alternative als Holz(pellets).
Daher wird das ehemalige Heizhaus jetzt wieder zum Heizhaus.
Im EG werden dann Fussboden und Wandflächenheizungen installiert, keine Heizkörper.
Im 1. OG dann normale Heizkörper oder, falls da der Putz runter kommen sollte, auch Wandflächenheizungen.
Zusätzlich werden im EG noch Holzöfen stehen. Die Kackelöfen (DDR) sind fast alle dem Abriss zum Opfer gefallen, nachdem ein Ofenbauer dort war und sie sich angesehen hat.
 
erst Bestandsaufnahme---dann Kosten

An Deiner Stelle würde ich so vorgehen wie Herr Göbel es geschrieben hat.
Sinnvoll wäre auf jeden Fall eine Bestandsaufnahme des kompletten Gebäudes, das nicht nur fürs Denkmalamt benutzt werden kann, sondern auch als weitere Planungsgrundlage dient.
Und wenn ich das oben richtig gelesen habe, willst Du die Sanierung ohne finanzielle Mittel vom Denkmalamt realisieren.
Das wird die Sache um einiges erleichtern, was die Vorgaben des Denkmalamtes anbelangt.
Wenn das Vorhaben plausiebel beschrieben wird, lässt das Denkmalamt durchaus mit sich reden.

Die obige Ost West Disskussion liest sich wie ein Artikel aus einem sensationslüsternen Schmierblättchen.
Man sollte immer beide Seiten betrachten und so schlecht ist Deutschland nun auch wieder nicht wie es oben beschrieben wurde. Da wir jede Woche ein bis zweimal in AT sind, kann nur bestätigen, was Frauke geschrieben hat, in AT ist auch nicht alles Gold was glänzt und rumort doch auch einiges und die Piefkes sind auch nicht immer so ultra beliebt.
Es steht jedem zu seine Meinung frei zu äußern, aber man sollte eines immer Bedenken, wir "alle" haben die jetzige Regierung gewählt. Und "alle" die (mit ja oder nein) gewählt haben sind in der Lage mitzureden, aber all diejenigen, die nicht gewählt haben, sollten sich mit ihren Äußerungen etwas zurückhalten, denn wenn Sie bei wählen gewesen wären, hätten wir vllt. eine andere Regierung.

Grüsse Thomas
 
Ja klar,

das mache ich so, wie Herr Göbel schrieb - das waren tolle Infos.
Aber es geht ja eigentlich nicht darum, was mir das Amt erlaubt und was nicht. Die Erlaubnis kam für die bisherigen Arbeiten/Vorschläge schon, weil ich im Prinzip das machen möchte, was das Amt gerne sehen würde, aber eben mit der Einschränkung "Sie müssen da vorher ein Gutachten machen lassen"
Zum Beispiel wollen sie in jedem Raum nach alten Farbresten kratzen lassen.
Der Gutachter meinte, er würde pro Raum einen Tag brauchen.
20 Räume = 20 Tage plus Erstellung Gutachten plus die Aussage "aber wenn ich da was finde, dauerts entsprechend länger"
Nun habe ich im Wege der Hausschwammbeseitigung (es wuchsen mitunter fingerdicke Äste vom Boden in die Wände) den Putz im EG in den befallenen Räumen radikal runtergeholt.
Das hat dem DS gar nicht gefallen aber ich habe mit Gebäudesicherungsmassnahmen argumentiert und es durchgezogen.
Dabei fiel auf, dass es mehrere zugemauerte Türdurchgänge gab, die mit DDR Hohlziegeln und Beton gemauert waren. Einige Wände waren stellenweise sogar mit Beton verputzt.
Ich weiss nicht, ob das auf dem Foto aussagekräftig genug ist. Laut DS ist das Treppenhaus sehr schützenswert, weil das mindestens vor 1850 gebaut sein soll.
Inkl. Putz und Farbe.
Die Ziegel unter der Treppe sind solche grossen Ziegel mit vielen kleinen Löchern drin. Also definitiv von nach 1945.
Unter dem Putz im Treppenhaus haben wir Aluminiumstromkabel gefunden aber wir haben nicht den geringsten Anhaltspunkt gefunden, dass die Kabel in Schlitzen eingeputzt wurden.
Der Putz weist durchgehend die gleiche Konsistenz auf und es gibt keine Übergangsstellen.
Das Treppenhaus muss also irgendwann sehr viel später mal komplett neu gemacht worden sein.
Es ist also quasi schon belegt, dass das Treppenhaus sehr viel jünger ist, trotzdem soll ich ein Gutachten für das Treppenhaus nach Angebot für 4.000€ anfertigen lassen.
Abgesehen davon steht ausser Frage, dass im ersten Podest massiver Schwammbefall ist und zwar soweit, dass einzelne Bretter schon kräftig knacken, wenn man drüber geht.
 
Decke mit angeblich alter Wand

Ausserdem diskutierten wir in einem Zimmer über eine Wand.
Laut DS original und garantiert würde man dort alte Farbreste finden.
Ich erklärte, dass diese Wand da gar nicht stehen kann, weil diese Wand dort gar keinen Sinn ergibt und niemals im Originalbau dort hingestellt worden sein kann.
Man konnte es an den Ecken und der Decke erkennen.
Da ging der DS nicht mit und wollte erst ein Farbgutachten haben.
Wieso die Wand trotzdem weg ist, sei dahingestellt. Sie ist irgendwann vermutlich aus versehen umgefallen.
Ich glaube, das Bild spricht Bände.
Und solche Ereignisse sind es, die mich zornig machen.
Man versucht, mich zum Geld ausgeben zu nötigen obwohl zweifelsfrei fest steht, dass das so nicht sein kann, wie es der DS vermutet.
Wenn man wirklich was finden würde und man könnte es erhalten oder restaurieren, bitteschön, dann würde ich in den sauren Apfel beissen aber ich könnte es nachvollziehen. Wenn ich aber erkläre, dass dort keine Wand sein kann oder an anderer Stelle eine Türe sein muss, einfach, weil genau dort bei allen Schlössern eine Tür ist und ich erst einen Gutachter nach alter Farbe kratzen lassen muss, ich aber weiss, dass der Putz sehr viel jünger ist, dann bekomme ich, wie man bei uns so schön sagt, einen Hals.
Ich habe nach der Entschwammungs- und Putzabrissaktion im übrigen bei allen vermuteten Türen recht behalten und wir haben sogar noch zwei weitere gefunden und das Zumauerdatum auf DDR datieren können.
Jeweils ohne erkennbare Übergangsstellen in den angrenzenden Putz.
 
Thema: Wofür ist ein Denkmalamt eigentlich da?

Ähnliche Themen

Zurück
Oben