Wasser im Keller
Hallo Boris,
(die anderen brauchen nicht weiterlesen, es wird langweilig)
Genaueres wie Fotos möchte ich ohne die Erlaubnis der Eigentümer hier nicht veröffentlichen, aber ein paar Informationen gehen schon:
1. Zum Rückstau
Das der Druckaufbau im Mischwasserkanal auf der Strasse mit der zusätzlichen Einleitung der neugebauten Flächen zu tun hat, ist offensichtlich.
Er ist aber nicht so hoch, das man von Planungsfehlern sprechen kann. Die 30 cm über Straßenniveau werden nicht erreicht (ich hatte voriges Jahr einen Fall, da waren die Deckel von 3 Haltungen hintereinander druckdicht verschraubt. Der dritte Schacht lag auf dem Grundstück! meines Auftraggebers. 3 mal in einem Jahr lief er über).
Das sieht man an den Schachtabdeckungen mit Entlüftungsschlitzen.
Der Druckaufbau ist aber so groß, das Wasser vom Sammler zurück in den Hausanschluß drückt.
Der Hausanschluß ist anscheinend über ein Sattelstück direkt auf die Leitung gesetzt.
Es gibt hofseitig einen Anschlußschacht, in dem noch zwei andere Grundstücke (die aber nicht in Nutzung sind) einleiten. In dem sind eindeutige Spuren von Rückstauereignissen zu finden.
Im Interesse eventueller weiblicher Leserschaft und anderer Schöngeister verzichte ich auf detailliertere Erläuterungen.
In diesen Schacht mündet eine Zuleitung eines weiteren Schachtes auf dem Hof am Kellereingang.
In den mündet von innen kommend der Schmutzwasseranschluß des Hauses und die eine Hälfte der Dachentwässerung.
Am Fuß der Rohrdurchführung befindet sich innen im Keller ein Pumpenschacht, solide gebaut, mit einer Stahlabdeckung im Winkelprofil dicht abgedeckt (hineinsehen konnte ich nicht), ein Kabel führt hinein, eine fest installierte Leitung aus Stahl heraus in den Schmutzwasserabgang.
Dieser hofseitige Kellerraum zeigt Spuren früherer Flutungen.
Die vorderen, straßenseit8igen Kellerräume sind trocken, hatten aber die bereits beschriebenen Pfützenbildungen in der Größenordung einiger Liter. Das Wasser sickerte temporär über feine Risse im Estrich und am Wandbereich ein, verschwand aber bald wieder. Bei einem ebenen, geraden Estrich machen ein paar Liter in der Mitte eine große Pfütze.
2. Zum Wasser im Keller
Das Wasser stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit von mindestens einer undichten Grundleitung, die unter dem Keller von der Straßenseite zu dem abgedeckten Pumpenschacht führt.
In diese Leitung mündet ein weiteres Fallrohr, das die andere Dachhälfte entwässert sowie der Einlauf einer gepflasterten Stellfläche, ein Stück Fuß- und Radweg und eine asphaltierte Einfahrt, also eine Menge versiegelter Fläche.
Bei Starkregen werden große Mengen Wasser unter dem Kellerfußboden zum Schacht geleitet. Der Schacht ist erforderlich, da die Sohle dieser Zuleitung ca. 0,50 m tiefer als Schmutzwasserabgang durch die Kellerwand liegt.
Der dichte Schachtdeckel führt bei großem Wasseranfall zum Anstau, die beiden kleinen Löcher und die dichte Fuge lassen nur wenig Wasser durch. Die Pumpe ist nutzlos, wenn dabei noch der straßenseitige Rückstau vom Sammler wirkt.
Ob sie immer Strom hatte (das Erdgeschoss und der dazugehörige Keller stehen leer)ist fraglich.
Ergebnis:
Druck in der wahrscheinlich undichten Leitung unter dem Estrich.
Wasseraustritt in dem hofseitigen Keller.
Mein Vorschlag ist, diese Leitung stillzulegen, dafür das straßenseitig anfallende Oberflächenwasser und die Dachentwässerung über eine neu zu legende Leitung außen um das Haus zum hofseitigen Anschlußschacht zu führen.
Der Pumpenschacht wird überflüssig und kann als Störreserve dienen.
Das Gefälle außen herum statt unter dem Keller ist ausreichend.
Der Abgang Schmutz- und Regenwasser wird ohne den Zwischenschacht direkt an den Anschlußschacht geführt.
Da im Keller keine ungesicherten Einläufe vorhanden sind, ist damit Rückstausicherheit geschaffen.
Viele Grüße