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MarcomitZeh
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Meine beiden Ziegelscheunen um 1832 stehen auf flach gemauerten Fundamenten ca. 70 cm tief, diese stehen auf einer Lage gestampfter Ziegelbrocken in sehr lehmigem Untergrund. Die Sockel sind abschnittsweise unterschiedlich stark geschädigt: Im Extremfall sind die Fugen bis 1/2 Stein tief ausgewaschen und mit Humus verfüllt, die längsliegenden Ziegel (d.h. die mit der Schmalseite nach vorne stehen) sind oft auf halber Länge gerissen, so dass die gesamte Wand 1/2 Stein tief herausgenommen werden kann. An anderen Stellen muss ich lediglich aufgelöste und mit Humus gefüllte Fugen wenige cm tief ausleeren und neu verfüllen, die Steine selbst waren noch fest.
Ich habe im Sommer 2017 mit der Sanierung angefangen und will jetzt eigentlich weitermachen, mache mir aber zwischenzeitlich Gedanken, ob ich bisher richtig vorgegangen bin (und jetzt so weitermachen soll):
- Abschnittsweise aufgraben bis in ca. 50-60 cm Tiefe.
- Loses Material entnehmen: Wie gesagt teilweise die ganze Wand 1/2 Stein tief, siehe Beispielfoto, nach unten hin habe ich soweit Steine herausgenommen, bis ich auf eine einigermaßen stabile Schicht aus intakten Steinen gestoßen bin. Teilweise bin ich dann tatsächlich unten bei der gestoßenen Ziegelschicht angelangt; an diesen zwei oder drei Stellen habe ich erstmal einen kleinen Betonbalken gelegt, um eine Unterlage zum Aufmauern zu haben. Größtenteils habe ich mich als Grundlage mit einigermaßen gerade liegenden, intakten Steinen zufriedengegeben, auch wenn die Vermörtelung schon lose war und sich die Steine beim ganz vorsichtigen Anfassen etwas bewegt haben. Überlegung: Ich möchte die Gründung nicht mit Betonfundamenten verstärken, sondern eigentlich auf der vorhandenen Gründung aufbauen, auch wenn die relativ lose ist: Entscheidend ist ja nur die Druckableitung nach unten, und alles was sich setzen wollte, hat sich in den letzten 150 Jahren bereits gesetzt. Also sind auch wacklige Steine, sofern sie nicht seitlich auswandern können, eine ausreichende Gründung.
- Alles mit Druckluft sauber ausblasen (die Überlegung dabei: Was noch so fest ist, dass es mit Druckluft nicht herausfliegt, kann auch bleiben).
- Neu aufmauern und verfüllen
Meine Fragen:
1. Ist das mit der ausreichenden Gründung richtig überlegt?
2. Zum Aufmauern/Verfugen habe ich folgenden Mörtel benutzt: a.) bis ca. 30 cm über Gelände aus 4 Teilen ungewaschenem Sand 0-2, 1 Teil selbst abgelöschtem Sumpfkalk, 1/2 Teil Zement, Wasser, b.) alles darüber wie a.) nur ohne Zement. Auf den Zementzuschlag im Erdbereich und kurz darüber habe ich mich auf diverse Empfehlungen hin eingelassen; ich mache mir aber mittlerweile Sorgen, ob ich mir damit nicht auf längere Sicht zwangsläufig Frostabplatzungen im Grenzbereich Boden/Luft eingehandelt habe. Original ist alles mit Kalkmörtel gemauert, auch im Erdbereich.
3. An einigen Stellen aus dem letzten Jahr bemerke ich kleinere Salzausblühungen. Gibt es dafür eine klare Ursache, insb. den Zement? Die Steine stammen aus abgerissenen Innenwänden in meinen Ställen; passend zum Bestand habe ich hier alles durcheinander vermauert, von hartgebrannten Klinkern bis zu relativ weichen Ziegeln. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Steine mit Urin belastet sind.
4. Ich mache mich jetzt an meine Große Scheune, dort ist die Nordwand stark veralgt (bis vor zwei Jahren standen hier Brennesseln und Holunder), die Steine sind dort im Fundament und mindestens noch 1,5 m hoch mit einem sehr harten Mörtel vermauert, die Konsistenz erinnert stellenweise an alten Kaugummi. Ist das Lehmmörtel? Über der Erde gibt es bis ca. 1 m Höhe starke Frostabplatzungen, unter der Erde sind die Steine aber extrem gut erhalten und es gibt auch keine nennenswerten Auswaschungen beim Fugenmörtel. Ich überlege nun, im Erdbereich und bis kurz darüber auf Zement zu verzichten und stattdessen meinem Kalkmörtel Lehm beizumischen. Macht das Sinn?
Der Vollständigkeit halber (den lehmigen Untergrund habe ich schon erwähnt) noch der Hinweis, dass jahrelang die Regenfallrohre an den Scheunenecken direkt an die Hausecken entwässert haben; die auf den Fotos sichtbare Ableitung wurde erst vor zwei Jahren eingebaut. Dies dürfte zumindest die Schäden an den gemauerten Eckpfeilern erklären; die beschriebenen Schäden (ganze Wand 1/2 Stein tief weg) hatten wir aber auch schon in der Gebäudemitte, nicht nur an den Ecken).
Ich bin gespannt auf Ihre Hinweise!
Besten Dank,
Marco Merten
Ich habe im Sommer 2017 mit der Sanierung angefangen und will jetzt eigentlich weitermachen, mache mir aber zwischenzeitlich Gedanken, ob ich bisher richtig vorgegangen bin (und jetzt so weitermachen soll):
- Abschnittsweise aufgraben bis in ca. 50-60 cm Tiefe.
- Loses Material entnehmen: Wie gesagt teilweise die ganze Wand 1/2 Stein tief, siehe Beispielfoto, nach unten hin habe ich soweit Steine herausgenommen, bis ich auf eine einigermaßen stabile Schicht aus intakten Steinen gestoßen bin. Teilweise bin ich dann tatsächlich unten bei der gestoßenen Ziegelschicht angelangt; an diesen zwei oder drei Stellen habe ich erstmal einen kleinen Betonbalken gelegt, um eine Unterlage zum Aufmauern zu haben. Größtenteils habe ich mich als Grundlage mit einigermaßen gerade liegenden, intakten Steinen zufriedengegeben, auch wenn die Vermörtelung schon lose war und sich die Steine beim ganz vorsichtigen Anfassen etwas bewegt haben. Überlegung: Ich möchte die Gründung nicht mit Betonfundamenten verstärken, sondern eigentlich auf der vorhandenen Gründung aufbauen, auch wenn die relativ lose ist: Entscheidend ist ja nur die Druckableitung nach unten, und alles was sich setzen wollte, hat sich in den letzten 150 Jahren bereits gesetzt. Also sind auch wacklige Steine, sofern sie nicht seitlich auswandern können, eine ausreichende Gründung.
- Alles mit Druckluft sauber ausblasen (die Überlegung dabei: Was noch so fest ist, dass es mit Druckluft nicht herausfliegt, kann auch bleiben).
- Neu aufmauern und verfüllen
Meine Fragen:
1. Ist das mit der ausreichenden Gründung richtig überlegt?
2. Zum Aufmauern/Verfugen habe ich folgenden Mörtel benutzt: a.) bis ca. 30 cm über Gelände aus 4 Teilen ungewaschenem Sand 0-2, 1 Teil selbst abgelöschtem Sumpfkalk, 1/2 Teil Zement, Wasser, b.) alles darüber wie a.) nur ohne Zement. Auf den Zementzuschlag im Erdbereich und kurz darüber habe ich mich auf diverse Empfehlungen hin eingelassen; ich mache mir aber mittlerweile Sorgen, ob ich mir damit nicht auf längere Sicht zwangsläufig Frostabplatzungen im Grenzbereich Boden/Luft eingehandelt habe. Original ist alles mit Kalkmörtel gemauert, auch im Erdbereich.
3. An einigen Stellen aus dem letzten Jahr bemerke ich kleinere Salzausblühungen. Gibt es dafür eine klare Ursache, insb. den Zement? Die Steine stammen aus abgerissenen Innenwänden in meinen Ställen; passend zum Bestand habe ich hier alles durcheinander vermauert, von hartgebrannten Klinkern bis zu relativ weichen Ziegeln. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass die Steine mit Urin belastet sind.
4. Ich mache mich jetzt an meine Große Scheune, dort ist die Nordwand stark veralgt (bis vor zwei Jahren standen hier Brennesseln und Holunder), die Steine sind dort im Fundament und mindestens noch 1,5 m hoch mit einem sehr harten Mörtel vermauert, die Konsistenz erinnert stellenweise an alten Kaugummi. Ist das Lehmmörtel? Über der Erde gibt es bis ca. 1 m Höhe starke Frostabplatzungen, unter der Erde sind die Steine aber extrem gut erhalten und es gibt auch keine nennenswerten Auswaschungen beim Fugenmörtel. Ich überlege nun, im Erdbereich und bis kurz darüber auf Zement zu verzichten und stattdessen meinem Kalkmörtel Lehm beizumischen. Macht das Sinn?
Der Vollständigkeit halber (den lehmigen Untergrund habe ich schon erwähnt) noch der Hinweis, dass jahrelang die Regenfallrohre an den Scheunenecken direkt an die Hausecken entwässert haben; die auf den Fotos sichtbare Ableitung wurde erst vor zwei Jahren eingebaut. Dies dürfte zumindest die Schäden an den gemauerten Eckpfeilern erklären; die beschriebenen Schäden (ganze Wand 1/2 Stein tief weg) hatten wir aber auch schon in der Gebäudemitte, nicht nur an den Ecken).
Ich bin gespannt auf Ihre Hinweise!
Besten Dank,
Marco Merten