Wurzeln in Fundament eingewachsen

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david_t

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Es geht um ein ca. 140 Jahre altes Haus in Oldenburg. (Sogenannte Oldenburger Hundehütte). Das Haus besitzt ein abgetrepptes gemauertes Fundament ohne Horizontalsperre oder sonstige Abdichtungen. Leider wurden Büsche von den Vorbesitzern zu nah am Haus gepflanzt und hier von einer Eibe sind Wurzeln in das Streifenfundament eingedrungen. Siehe Photos.

Reicht es, die eingewachsenen Wurzeln abzuschneiden oder müssen/können diese "ausgebohrt" werden? Wie müssten die beschädigten Fugen sinnvollerweise wieder geschlossen werden? Zementmörtel?

Vielen Dank für Hinweise.
 

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Ja, es reicht wenn du die Wurzeln einfach kappst. Die verbleibenden Reste sterben ab und verrrotten mit der Zeit.
"Ausbohren" wirst du sie eher nicht können. Die Wurzeln sind ja nicht kerzengerade eingewachsen. Inwiefern sind die Fugen beschädigt? Haben die Wurzeln das Mauerwerk gesprengt und einzelne Steine aus dem Verband gelöst/gelockert?
 
Zum Glück sind keine Steine gelockert. Das Fundament sieht gut aus, sofern ich das beurteilen kann. Die Wurzeln sind "sauber" eingewachsen.

Ich hätte oben noch dazuschreiben sollen, dass es in dem Haus Probleme mit aufsteigender Feuchtigkeit gibt, welche wir schon angegangen sind mittels flüssiger Horizontalsperre (Injektionsverfahren). Haben die Wurzellöcher einen relevanten Einfluss auf die Menge an Feuchtigkeit, die im Mauerwerk hochzieht? Deshalb meine Frage, ob es sinnvoll sein könnte, die Löcher zu verschließen. Die eingewachsenen Wurzeln liegen allerdings in einem Mauerbereich, in dem wir kaum Probleme mit Feuchtigkeit haben.
 
Haben die Wurzellöcher einen relevanten Einfluss auf die Menge an Feuchtigkeit, die im Mauerwerk hochzieht?
Nein.
Erst recht nicht, wenn die injizierte Horizontalsperre funktioniert. Einer funktionierenden Sperre ist es egal wie viel Wasser unter ihr steht.

Gruß,
KH
 
Hallo,

wichtig ist natürlich von außen die Wurzeln zu entfernen und nicht nur innen abschneiden.

Bei Wurzeln, die allerdings schon fingerdick oder noch einen größeren Durchmesser erreicht haben, muss natürlich die Stelle wieder sorgfältig von außen abgedichtet werden.

Offtopic: aufsteigende Feuchtigkeit gibt es in den aller seltensten Fällen. Wenn überhaupt, kann diese auch nur einige wenige Zentimeter aufsteigende. Meist liegt eine andere Ursache vor. Hier also noch einmal in Ruhe auch eine Ursachenforschung betreiben.

Lg Holger
 
Von innen kann ich die Wurzeln nicht entfernen, da das Haus an dieser Stelle keinen Keller hat und das Erdgeschoss 1990 mit Betonestrich ausgegossen wurde. Wie sollte ich die Stelle nach entfernen der Wurzel, so weit eine Entfernung möglich ist, wieder abdichten?

Offtopic: Das Ausgießen mit Betonestrich sorgt meiner Meinung dafür, dass die Feuchtigkeit nicht mehr unterhalb des Fußbodens abtrocknet, sondern nun in manchen Bereichen über die Sockelleiste steigt/steigen muss. Auch an manchen innenliegenden Wänden ist dieses Phänomen feststellbar. Also würde ich in diesem Fall schon von aufsteigender Feuchtigkeit ausgehen.
 
Das Ausgießen mit Betonestrich sorgt meiner Meinung dafür, dass die Feuchtigkeit nicht mehr unterhalb des Fußbodens abtrocknet, sondern nun in manchen Bereichen über die Sockelleiste steigt/steigen muss.
Nein, ist ein Märchen. Dort wo es im Boden feucht ist, steigt es einfach nach oben. Dort wo es mit Beton abgedeckt ist, zieht es in den Beton und dünstet dort entweder weg, wenn nix mehr drauf ist, oder es bleibt unter der Abdichtung. Dort wo die Wand ist, steigt es halt in die Wand. Auch ohne Betonestrich steigt es in der Wand hoch. Nur trocknet es gleich unten wieder ab und du siehst es dann nicht groß. Hast du eine Betonplatte, kann es halt erst oberhalb der Platte wegdünsten, dort wo die Luft an den Stein kommt. Die Feuchtigkeit trocknet immer nur an der Stelle ab, an der der Luftübergang vorhanden ist. Immer an der Oberfläche. Einfach einen Eimer mal auf eine nicht abgedichtete Bodenplatte stellen und mal einen Tag warten. Nimmst du den Eimer weg, ist's drunter feucht. Je nach Luft sieht es nach 10 Minuten schon wieder trocken aus.
 
aufsteigende Feuchtigkeit gibt es in den aller seltensten Fällen. Wenn überhaupt, kann diese auch nur einige wenige Zentimeter aufsteigende.
Sorry, Holger, aber das stimmt so nicht. Feuchtigkeit kann durchaus im Fundament eines Gebäudes ins Mauerwerk eindringen und von dort aus IM Mauerwerk mehrere Meter hoch über das Erdniveau aufsteigen, wenn das Mauerwerk so abgedichtet ist, dass sie nicht heraus verdunsten kann.

Gruß,
KH
 
Hallo KH,

das stimmt. Da habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Da, wo entweder das anliegende Erdreich sehr feucht ist oder das Mauerwerk durch Luftumspülung nicht abtrocknen kann, steigt selbstverständlich die Feuchtigkeit mit nach oben.

Wie HausSchmitt es schreibt, erfolgte eine Abtrocknung des Mauerwerks erst an der Oberfläche.

Soweit keine Belastung durch Salze vorliegt, kann ab dieser Stelle dann allerdings die Feuchtigkeit nicht weiter nach oben steigen.

Lg Holger
 
Bei Wurzeln, die allerdings schon fingerdick oder noch einen größeren Durchmesser erreicht haben, muss natürlich die Stelle wieder sorgfältig von außen abgedichtet werden.
Du schreibst, dass die Stelle abgedichtet werden muss. Womit sollte ich die Stelle abdichten, Deiner Meinung nach?
 
von einer Eibe sind Wurzeln in das Streifenfundament eingedrungen.
Die Eibe ist ein Tiefwurzler mit großem Wasserbedarf.
Als Tiefwurzler kann sie gewöhnlich unbedenklich neben Gartensockeln oder auch Fundamenten gepflanzt werden ohne eine Gefahr für diese zu bedeuten.
Wenn sie also Wurzeln durch dein Fundament treibt,
lässt das darauf schließen, dass sie hinter dem Fundament, also im nicht unterkellerten Hausbereich paradoxerweise ein erhöhtes Wasserangebot "gerochen" und dann offensichtlich auch gefunden hat.
Die Natur ist da sehr rational. Sie würde den Baum nicht animieren seine Energie darauf zu verwenden, Wurzeln durch ein Fundament zu treiben, nur um anschließend festzustellen, ups, da ist ja gar kein Wasser!
Die eingewachsenen Wurzeln liegen allerdings in einem Mauerbereich, in dem wir kaum Probleme mit Feuchtigkeit haben.
Mag nach steiler These klingen,
aber ja, das wird sich jetzt bald ändern, wenn dir die Eibe mit ihrem Durst diesen Mauerbereich nicht mehr trockenlegt.

Fallbeispiel aus meiner Baupraxis:
Jugendstilvilla in Hanglage;
3 Geschosse und Souterrainwohnung;
riesige Trauerweide im Vorgarten mit Südlage, ca. 3 m vom Haus entfernt;
in der Jahrzehnte ungenutzten (vermüllten), aber nicht sonderlich muffigen oder feuchten Souterrainwohnung wuchsen Wurzeln durch den Dielenboden (auf Holzlager und Erdreich) in den Raum.
Klar umrissener Auftrag war, lediglich die Dielen und Lager zu erneuern, Wurzeln natürlich vorher roden und die Trauerweide fällen, weil sich die Eigentümerin (alte Dame)
vor den, für sie "gespenstigen Wurzel" in den Räumen gruselte.

Auftrag ausgeführt.
Zwei Jahre später haben wir das gesamte Souterrain horizontal trockengelegt,
weil massive Feuchtigkeitsschäden mit Schimmelbildung an den Wänden aufgetreten waren.
 
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