Auch früher gab es viele Wege.....
Eine gute Fuge kann auf verschiedene Art hergestellt werden, wenn sie aber auch noch optisch dem historischen meist hellbeigen Versetz- und Fugenmörtel entsprechen soll, verbietet sich die Verwendung der meist grauen zeitgenössischen und handelsüblichen Baustoffe. Bewährt ist seit 2000 Jahren gelöschter Kalk (CaOH2) und gewaschener Grubensand, 1:3 bis 1:4. Flußsand ist wegen Schiffsrost etc. ungeeignet. Der Sand sollte gut abgestuft sein und wenn er in der Hand zusammengedrückt wird plastisch formbar sein. Auf einem weissen Tuch sollte er keinen Fleck hinterlassen. (Vitruv) Um etwas Härte und ein paar hydraulische Faktoren hinzuzufügen bietet sich Dyckerhoff Weisszement an (wenn die Fuge sehr hell sein soll) oder etwas Trasskalk. Diese Mischung läßt sich mit Oxydfarben einfärben und ist auch als Reparaturmörtel für größere Löcher geeignet. Proben machen und solange Sand zusetzen bis keine Risse mehr auftreten. Seit einigen Jahren erfreuen sich auch wieder die sogenannten NHL Kalke einer steigenden Beliebtheit, z.B.Hessler Kalk oder Otterbein Kalk, welche mit Kalkmergelanteilen gebrannt werden und natürliche hydraulische Faktoren enthalten. Hieraus gibt es auch fertig kofektionierte NHL Mörtel, ebenso von der Fa. Tubag, auf Wunsch auch fertig nach Muster eingefärbt. Wer jedoch richtig viel Mörtel braucht und sorgfältige Arbeiter hat sollte selbst löschen...Wenn ich mir das Bild so ansehe, würde ich einen Fugmörtel in der Farbe des Steines vorschlagen. Die Fugen sollten so tief ausgearbeitet werden wie sie breit sind. Im Frühjahr bei max.20 oC und bedecktem Himmel fugen. Vorher gut vornässen. Wenn die Fuge angesteift ist, mit einem Holzleistchen die Sinterhaut sorgfältig abkratzen. Da der Luftkalkmörtel jahrelang feucht gelagert werden kann, Proben machen bis er die richtige Farbe hat, dann erst Weisszement oder hydraulischen Kalk zugeben und losfugen....