Resümee der Rosenheimer Fenstertage 2005

Diskutiere Resümee der Rosenheimer Fenstertage 2005 im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Das Motto der 33. Rosenheimer Fenstertage "Erfolg durch Qualität und Technik" hatte den Nerv der Branche getroffen und 840 Besucher in das...
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Das
Motto der 33. Rosenheimer Fenstertage "Erfolg durch Qualität und Technik" hatte
den Nerv der Branche getroffen und 840 Besucher in das Kongresszentrum gelockt,
um mit Top-Referenten die zentralen Trends für 2006 zu diskutieren.
Institutsleiter Ulrich Sieberath zog sein Fazit mit Zitaten der Hauptreferenten:



  • "Wir müssen um den Marktanteil im Portemonnaie des Kunden gegen
    Konsumgüter mit Sex Appeal kämpfen" (Andreas Kreuzer).
  • "Ohne Risiko keine Innovation und kein Erfolg", "Qualität muss
    produziert und nicht erprüft werden" (Dr. Hans-Jörg Bullinger).
  • "Wenn du merkst, dass du ein totes Pferd reitest, dann steige
    ab". (Weisheit der Dakota)
Die Plenumsreferenten Andreas Kreutzer, Ulrich Sieberath, Erich
Jasch und Prof. Dr. Hans-Jörg Bullinger skizzierten die wichtigsten äußeren
Rahmenbedingungen, die für die betrieblichen Strategien der <nobr>Fenster-,</nobr> Fassaden-
und Türenbranche entscheidend sind. Der "Trendbogen"
überspannte Themen wie Markt und Marketing, Technik und
Normen sowie Management und Volkswirtschaft. Die 19
Vorträge der Themenblöcke informierten im Detail über
Lösungen zu den unterschiedlichsten operativen
Problemfeldern. Das erstmalig angebotene Dialogforum
Technik und Recht zählte zu den am besten besuchten
Veranstaltungen.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2005/i/1744-ift.jpg" vspace="2" alt="Fenster, Tür, Türen, Fassade, Rosenheimer Fenstertage 2005, Fassaden, Fenster prüfen, Fenstermarkt, Fensterprüfung, Kunststofffenster, Holzfenster, Holz-Alu-Fenster, Fensterglas, Flachglas, Glas, Sicherheitsverglasung, CE-Kennzeichnung, Verglasung">

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Insgesamt waren folgende zentralen Botschaften
erkennbar:



Gesellschaftliche Trends



  • Deutschland ist Wissensgesellschaft geworden und entwickelt sich nun hin
    zu einer "vernetzten Welt". Die Beschleunigung und Innovationsdynamik
    nimmt weiter zu.
  • Die staatlichen und betrieblichen Aufwendungen für Forschung sind im
    globalen Vergleich zu gering.
  • Als Hochlohnland kann Deutschland nur durch Innovationen, Qualität und
    Produktivitätssteigerung seinen Lebensstandard halten.
  • Die Position der Familienunternehmen muss stärker gefördert werden, da
    hier über 70% der Arbeitskräfte beschäftigt sind und mittel- und langfristig
    gedacht und investiert wird.
  • Wachsende Bedeutung von alters- und behindertengerechtem Bauen
  • Die Individualisierung der Angebote wird auch Bauprodukte erreichen.
    Beispielsweise kann die große Bandbreite an thermischer Empfindlichkeit
    nur durch bedarfgerecht geregelte Systeme die Nutzerwünsche erfüllen.
  • Ökologisches Wirtschaften wird zur zentralen Aufgabe der Volks- und
    Weltwirtschaft.
Betriebliche Trends



  • Wissensmanagement ist ein zentraler Produktionsfaktor geworden und lässt
    sich zukünftig nur durch Kompetenznetzwerke erreichen.
  • Wettbewerbsvorteile ergeben sich durch intelligente, kreative und
    kompetente Mitarbeiter und betriebliche Organisationsstrukturen, die über
    Erfolg und Nichterfolg entscheiden.
  • Die betriebliche Organisation der Zukunft ist prozess- und nicht
    funktionsorientiert und gibt den Marktdruck und die Kundenwünsche durch
    das ganze Unternehmen bis an die "Werkbank" weiter.
  • Die betriebliche und personelle Flexibilisierung muss weiter voranschreiten
    (Verfügbarkeit an 24 Stunden und 365 Tagen im Jahr).
  • Auch Produktionsbetriebe müssen wie Dienstleister agieren.
  • Die Einbindung des Qualitätsmanagements in die Unternehmensstrategie
    und deren effiziente Organisation wird zur wichtigen Aufgabe.
Markt und Marketing



  • Das Konsumklima wird stark von der Zukunftsvorsorge beeinflusst.
    Steigende Arbeitslosigkeit, Angst- und Renten-Sparen entziehen der
    Volkswirtschaft die Kaufkraft für Konsum- und Investitionsgut.
  • Das Fenster im Renovierungsmarkt ist kein Investitions- sondern ein
    Konsumgut und konkurriert deshalb auch mit anderen hochpreisigen
    Konsumgütern. Güter ohne "Sex-Appeal" verlieren an Marktanteil.
  • Der Renovierungsmarkt hat das größte Potenzial in der Zukunft.
  • Der Preisdruck hält weiter an. Der Grund liegt in der mangelnden
    Preistransparenz, die aufgrund einer undifferenzierten Markenpolitik,
    erklärungsbedürftige Produkte und durch Vertriebsdefizite entsteht.
Branchentrends



  • Der Materialtrend bleibt relativ unverändert. Kunststoff bleibt überlegen,
    Holz oder Holz-Alu wird zur Einstellungs- und Geldfrage und Aluminium
    bleibt ein Nischenprodukt.
  • Die Designtrends werden sehr stark durch den Wunsch nach mehr
    Helligkeit im Wohnraum bestimmt. Von 1078 Befragten wollten 96% eine
    helle Wohnung, so dass auf der Endverbraucherwunschliste große Fenster
    mit hohem Glasanteil stehen. Deshalb werden auch Sonnen- und
    Sichtschutz sowie einbruchhemmende und Sicherheitsverglasung an
    Bedeutung zunehmen.
  • Beim Preis wird sich das Angebot immer stärker in die beiden
    Preissegmente Economy und Premium aufteilen.
  • Neben Produktinnovationen wird der Erfolg verstärkt in der Nutzung und
    Optimierung aller Wertschöpfungssegmente liegen, um Kunden ein
    optimales Rundum-Paket anbieten zu können.
  • Der Markt wird sich weiter europäisieren und globalisieren
  • Zu wenige Hersteller nutzen die Chancen über Nachrüstung auch andere
    Renovierungspotenziale zu erschließen.
  • Die Einsatzmöglichkeiten und Anforderungen an "Natürliche Rauch- und
    Wärmeabzugsgeräte (NRWG)" sind noch weithin unbekannt.
Techniktrends



  • Fortsetzung der energetischen Optimierung
  • steigendes Angebot und Vielfalt an Öffnungsarten, Motorik, Elektronik und
    Lüftungstechnik.
  • Die Integration des Fensters in Haus- und Lüftungstechnik. Neueste
    Ergebnisse zeigen, dass bei gut gedämmten Gebäuden eine kontinuierliche
    Lüftung keine energetischen Nachteile gegenüber der Stoßlüftung hat.
  • Zunehmende Bedeutung von Sonnenschutz und Lichtlenkung durch
    intelligente Verglasung und Verschattung.
  • Steigende Nachfrage nach Einbruchschutz und Sicherheit (Nachrüstung)
  • Die Einsatzmöglichkeiten von Glas und konstruktivem Glasbau werden
    weiter zunehmen.
  • Glasklebungen im Fensterbau bieten hohes Innovationspotenzial, stoßen
    aber auf verhaltenes Interesse in der Branche.
  • Die Produkte müssen in Zukunft verschärften Klimabedingungen,
    beispielsweise Hochwasser oder Tornados standhalten-
  • Anhaltend hohe Schadensfälle durch unsachgemäße Planung und Montage.
Normung und Regelwerke



  • Die Europäische Normung, die Einführung der Produktnormen und damit
    die CE-Kennzeichnung verändern die technischen Anforderungen erheblich
    und führen zu einer geringeren Übersichtlichkeit.
  • Der Ablauf diverser Koexistenzphasen zwingt zum Handeln (Fassaden,
    Verglasung, etc.)
  • Die Kontrolle der ordnungsgemäßen CE-Kennzeichnung erfolgt mehrheitlich
    über die Unternehmen selbst (Wettbewerbskonkurrenz). Eine
    Marktüberwachung wird anders als beim Ü-Zeichen von den EUMitgliedsländern
    gefordert.
  • Die Flut neuer Normen und die Umsetzung der CE-Kennzeichnung
    hinsichtlich Auswahl der Probekörper, Sichtung von Nachweisen und
    werkseigener Produktionskontrolle stellt die Hersteller vor eine Vielzahl
    praktischer Fragen und Problemen.
  • Das Jagen und Sammeln von Nachweisen ist zeitaufwendig und führt zu
    Unübersichtlichkeit und Vertrauensverlust in angegebene Werte.
    Unterstützung und Service von kompetenten Stellen sind gefragt.
  • Nachweise und Zertifikate von anerkannten und renommierten Stellen
    werden an Bedeutung zunehmen. Anzeichen hierfür ist das große Interesse
    nach dem ift-Produktpass, der alle Leistungseigenschaften übersichtlich
    dokumentiert.
  • Die Bedeutung der werkseigenen Produktionskontrolle wird qualitativ und
    quantitativ unterschätzt.
Die Vortragsmanuskripte und <nobr>-präsentationen</nobr> sind als pdf-Dateien auf einer
CD-ROM verfügbar und können unter literatur@ift-rosenheim.de für 75
Euro bezogen werden.



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