ift: "WK 2-Zertifizierung für einbruchhemmende Tore bietet Wettbewerbsvorteil"

Diskutiere ift: "WK 2-Zertifizierung für einbruchhemmende Tore bietet Wettbewerbsvorteil" im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Der Bedarf an einbruchhemmenden Toren nimmt zu. In den letzten Jahren prüfte das ift Rosenheim ca. 25 Tore in verschiedenen Ausführungen und...
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Der
Bedarf an einbruchhemmenden Toren nimmt zu. In den letzten Jahren prüfte das ift
Rosenheim ca. 25 Tore in verschiedenen Ausführungen und Bauarten. Auch das
Bayerische Landeskriminalamt in München bestätigt den Trend, dass es in den
letzten Jahren vergleichsweise viele Einbrüche über Hallentore gab. In der
Torindustrie wird die Zertifizierung von Garagentoren nach WK 2 kontrovers
diskutiert - siehe exemplarisch auch Beiträge ...



Einerseits wird die Meinung vertreten, dass eine WK
2-Zertifizierung überflüssig sei, andererseits möchten einige Torhersteller
nicht auf eine offizielle Prüfung und Zertifizierung durch unabhängige
Prüfstellen verzichten, um dem Käufer geprüfte Sicherheit zu bieten und auch
Wettbewerbsvorteile zu nutzen, die sich durch eine WK 2-Prüfung/<wbr>Zertifizierung
und den damit verbundenen Eintrag in die Liste der "Kommission Polizeiliche
Kriminalprävention" (KPK-Liste), ergeben. Zu diesem Thema
gibt der Prüfstellenleiter des ift Zentrums Türen, Tore Sicherheit, Christian Kehrer, Auskunft auf die wichtigsten Fragen.



Warum ist Ihrer Meinung nach die Zertifizierung nach der Einbruch-Widerstandsklasse 2 von
Bedeutung?




In Deutschland wird statistisch gesehen alle 2 Minuten ein Einbruch verübt,
hauptsächlich von Gelegenheitstätern. Im Privatbereich bietet ein nach WK 2
geprüftes Bauelement in 90% aller Fälle ausreichende Sicherheit. Nach unseren
Informationen wird im Rahmen der kriminalpolizeilichen Beratung auf geprüfte und zertifizierte Produkte hingewiesen, wobei nach wie vor ein hoher Bedarf besteht.
Dies gilt insbesondere auch für Garagentore.



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<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2007/i/1503-ift.jpg" vspace="2" alt="Kommission Polizeiliche Kriminalprävention, WK 2-Zertifizierung, DIN V ENV 1627, einbruchhemmende Garagentore, KPK-Liste, einbruchhemmendes Hallentor, Hallentore, Garagentor, Torindustrie" width="400" height="277">

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In einer Garage werden oft hohe
Sachwerte wie Fahrräder, Sportgeräte, Werkzeuge und natürlich die Autos selbst
aufbewahrt, die entsprechend geschützt werden müssen. Auch darf man nicht
vergessen, dass durch die Garage oft ein direkter und damit ungeschützter Zugang
zum Haus besteht. Vom Bayerischen Landeskriminalamt in München ist bekannt, dass
es in den letzten Jahren verhältnismäßig viele Einbrüche über Hallentore zu
Autowerkstätten gab und dort sehr teure Werkzeuge (z.B. Diagnosegeräte)
entwendet wurden. Man sieht also, dass der Bedarf an einbruchhemmenden Toren
gegeben ist. Eine WK 2-Prüfung und Zertifizierung bietet momentan einen
besonderen Wettbewerbsvorteil für die Hersteller. Auch wenn man einen Blick über
die Landesgrenzen wirft, wird man feststellen, dass ein hoher Bedarf an zertifizierten Toren vorhanden ist. So sind beispielsweise in Holland ca. 15
Tore bzw. Torhersteller zertifiziert.



Wie wird die Zertifizierung nach der Einbruch-Widerstandsklasse 2 erreicht?



Die Zertifizierung von Garagentoren beinhaltet zwei
Aufgabenbereiche. Zunächst erfolgt die dreiteilige Prüfung unter Heranziehung
der

DIN V ENV 1627, die das
Garagentor erfolgreich bestehen muss. Der zweite Bestandteil ist die ständige
Selbstkontrolle im Produktionsprozess, um so für gleichbleibend hohe Qualität zu
sorgen. Darüber hinaus wird die Fertigung zweimal pro Jahr durch eine
unabhängige Stelle kontrolliert und überwacht - beispielsweise durch das ift
Rosenheim. Sind alle geforderten Zertifizierungskriterien erfüllt, wird die
Zertifizierung aufrechterhalten. Ein Zertifikat hat eine maximale
Gültigkeitsdauer von 5 Jahren.



Welche Erfahrungen hat das ift Rosenheim mit der Prüfung und Zertifizierung von
Garagentoren?




In den letzten Jahren haben wir ca. 25 Tore in unterschiedlichen Ausführungen
und Bauarten geprüft. Der Schwerpunkt lag dabei im Bereich Drehflügeltore,
Schiebetore und Garagentore. Nach den Erfahrungen des ift Rosenheim versagen bei
dieser Teilprüfung verhältnismäßig viele Konstruktionen. Bei Garagentoren sind
oft die seitlichen Verriegelungspunkte oder die eingebauten Füllungen bzw.
Verglasungen die Schwachstellen.



Trotzdem wurden die Prüfungen nach DIN V ENV 1627 bereits von Produkten mehrerer
Hersteller bestanden. Bislang hat aber nur ein Unternehmen neben der Prüfung
auch die Zertifizierung begonnen. Die Zertifizierung des Produktes ist aber die
Voraussetzung für die Nennung im Herstellerverzeichnis der Kriminalpolizei. Das
ift Rosenheim führt auch so genannte Entwicklungsprüfungen durch, die die
Hersteller bei der Produktoptimierung unterstützen. Somit können schon an
Prototypen mögliche Schwachstellen erkannt und die Produkte hinsichtlich der
Normanforderungen angepasst werden. Die Entwicklung von neuen Produkten ist
jedoch nicht die Aufgabe des ift Rosenheim, sondern die des Herstellers.



Können Garagentore nach ENV 1627 bewertet werden?



Diese Frage kann eindeutig mit ja beantwortet werden. In

ENV 1627 wird
Einbruchhemmung als Eigenschaft von einem Fenster, einer Tür oder einem
Abschluss beschrieben, der einen definierten Widerstand gegen gewaltsamen
Zutritt zu einem zu schützenden Raum bietet. Dies wird überprüft unter Anwendung
von körperlicher Kraft und unter Zuhilfenahme von definierten Werkzeugen. In
Deutschland herrscht in den von
DIN CERTCO organisierten Prüfstellen eindeutig
die Auffassung, dass Garagentore im Sinne von Abschlüssen in den
Anwendungsbereich der Norm fallen.



Welche Einbruchhemmung bieten "Standard-Garagentore"?



Dies kann man pauschal nicht beantworten, denn dies ist von Tortyp zu Tortyp
unterschiedlich. Oft wird durch den Einsatz eines automatischen Antriebs die
Einbruchhemmung verbessert, da ein Aufschieben aufgrund der mechanischen
Selbsthemmung nicht so leicht möglich ist. Persönlich würde ich den
Aufhebelschutz von am Markt vorhandenen Standard-Garagentoren unter einer Minute
einschätzen. Die geprüften Garagentore in der Widerstandsklasse 2 bieten
hingegen 3 Minuten Widerstand bei Einbruchversuchen.



Wie wird die Prüfung nach WK 2 durchgeführt?



Für alle Widerstandsklassen gilt prinzipiell der gleiche
Prüfablauf. Eine Einbruchprüfung setzt sich immer aus statischen, dynamischen
und manuellen Teilprüfungen zusammen. Um ein Tor einer bestimmten
Widerstandsklasse zuordnen zu können, müssen immer alle Teilprüfungen bestanden
werden. In der statischen Teilprüfung werden definierte Prüflasten mit einem
Druckzylinder an festgelegten kritischen Punkten des Prüfkörpers aufgebracht -
im Fall eines Garagentores beispielsweise an den Verriegelungsstellen. Bei
dieser Prüfung müssen Grenzwerte in Bezug auf die Auslenkung eingehalten werden.
Je nach Torkonstruktion und eingesetztem Verriegelungssystem ist es bei manchen
Tortypen nicht möglich, die in der Norm festgelegten Grenzwerte einzuhalten.
Diese Produkte können aber in Anlehnung an die Norm bewertet werden. Bei der
dynamischen Teilprüfung wird das Garagentor durch einen 30 kg schweren
Stoßkörper (Sandsack) impulsartig beansprucht. Das Kriterium zum Bestehen der
Prüfung ist die Vermeidung von Beschädigungen und dem Entstehen einer durchgangsfähigen Öffnung von 400 mm /
250 mm. Es dürfen sich bei der Prüfung aber auch keine Teile am Torpanzer oder
an der Füllung lösen. Bei der manuellen Teilprüfung (Einbruchsversuch) mittels
eines der Widerstandsklasse zugeordneten Werkzeugsatzes und einer begrenzten
Werkzeug-Kontaktzeit ist das Kriterium zum Bestehen der Teilprüfung das
Verhindern einer durchgangsfähigen Öffnung. In der Widerstandsklasse 2 muss das
Garagentor dem Werkzeugangriff durch Schraubenzieher, Zangen und Keile
mindestens 3 Minuten standhalten. Die manuelle Prüfung ist von besonderer
Bedeutung, da realitätsnah die Einbruchssituation geprüft wird.



Die Aufwendungen für die eingehende Prüfung nach DIN V ENV 1627 können mit rund
2.400 Euro veranschlagt werden. Darin enthalten sind alle Kosten für die Prüfung
sowie ein ausführlicher Prüfbericht. Für die dauerhafte Zertifizierung und die
Produktionskontrollen in der Fertigung fallen je nach Aufwand zwischen 2.000 und
3.000 Euro pro Jahr an.



siehe auch für weitere Informationen:<img src="http://www.baulinks.de/i/m-leer.gif" alt="WK 2-Zertifizierung, einbruchhemmende Garagentore, einbruchhemmendes Hallentor, Kommission Polizeiliche Kriminalprävention, KPK-Liste, Hallentore, Garagentor, Torindustrie, DIN V ENV 1627" width="4" height="4" border="0">




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