Man kann nur hoffen…
… dass die Fachwerkszene nicht so endet, wie die Oldtimerszene:
Wo früher engagierte Laien und Werkstattgemeinschaften längst aufgegebene Schätzchen und Scheunenfunde liebevoll und fachgerecht aufgearbeitet haben, natürlich nicht ohne den Rat altgedienter und positiv gesonnener Fachleute, gibt es heute fast nur noch eine abgeschmackte Szene von Profis, die Wohlbetuchten ihre Angeber-Oldtimer in schon fast überrestaurierten Zustand versetzt und scheckheftgerecht wartet. Teilemärkte, Liebhaberclubs, Informations- und Erfahrungsaustausch, das gibt es zwar alles noch, aber es gibt fast überall nur noch Monopolisten, die allem ihren Meinungsstempel und ihre Vermarktungsstrukturen aufsetzen.
Wenn man früher auf Trödelmärkte, die den Namen noch verdienten, ging, habe ich es immer so gemacht, dass zuerst "meinen" Preis nannte, dann der Händler seinen und man sich schnell und zur gegenseitigen Zufriedenheit einig wurde.
Preisschilder gab's im Supermarkt…
Hier möchte ich noch einmal den von Dirk zitierten Artikel aus dem Holznagel aufgreifen: Es ist wirklich nicht abwegig, dem Verkäufer nach Durchkalkulation der eigenen Sanierungskosten ein Angebot zu machen (und sich in etwas Geduld zu üben). Nicht umsonst werden viele Häuser schon weit unter Verkehrswert abgeboten, wobei mir die Kriterien zur Ermittlung desselben oft schleierhaft sind. Viele Häuser, die wir uns angesehen haben, stehen jetzt, nach 2-3 Jahren immer noch (zum m.E. zu hohen Preis) zum Verkauf, nur eben 2-3 ungeheizte Winter verrotteter. Oft lenkten die Verkäufer schon von selber ein und sekten den Preis um bis zu 20% (was oft trotzdem zu wenig ist). Man muss natürlich auch bedenken, dass im Falle einer Finanzierung die Banken lieber, also zu besseren Konditionen einer Wohnhaftanstalt im Neubaugebiet zustimmen, als einer gewagten Althaussanierung.
Die Häuser für den symbolischen einen Euro, für vierstellig oder wenige Zehntausend, dann aber riesig und mit ebensolchem Grundstück, die finden sich nun mal nicht am Rande der großen Städte, zumindest nicht im Westen (?).
Somit kann mancher Verkäufer froh sein, wenn ihm die Augen geöffnet werden und er besser einen realistischen Preis erhält, als dass ihm die Bude zum Phantasiepreis wegfault.
Aber wie ich weiter oben schon schrieb, werden im Ruhrgebiet unnatürlich hohe Preis bezahlt, das gilt vor allem für Mietwohnungen. Und da liegt auch an besagtem Haus letztenbdlich die Crux.