Kalkfarbe mit Waserglas als Bindemittel

Diskutiere Kalkfarbe mit Waserglas als Bindemittel im Forum Farben & Stuck im Bereich - Hallo zusammen, ichnlese hier schon geraume Zeit mit und habe schon gute anregungen bzgl.Kalk bekommen. Nun zu meiner Frage: Wir haben ein...
Kalkfarbe

Besenwurf 2008
Diesen Putz färben wir mit verschiedenen Steinmehlen ein und wird nicht gestrichen.
Bild:Besenwurf gelb
Das Bindemittel, wie bei allen unseren Deckputzen ist holzgebrannter Sumpfkalk.
Ein macher Neubau sieht schon nach ein paar Jahren schlimm aus.
...
 
Kalkanstrich

es ist weder Quark noch Wasserglas noch sonst irgendwas nötig im Kalkanstrich

Mit freundlichen Grüßen
 
Kalkfarbe mit Wasserglas als Bindemittel gibt es nicht!

Hallo Willi,

Thomas Lingl gibt den richtigen Hinweis!
Auf organische Untergründe kann keine Reinsilikatfarbe (Wasserglas) und auch kein Sumpfkalk gestrichen werden. Ratschläge dieser Art an dieser Stelle sind fachlicher Unsinn! Sie werden sich Anstrichschäden einfangen, die sich gewaschen haben!
Seriös kann man erst einen Ratschlag geben, wenn man ihre Schäden gesehen hat. In der Tendenz ist aber die Siliconharzfarbe der richtige Ansatz.
Zu Ihren Aussagen:
- Kalkfarbe hat nichts mit Wasserglas zu tun!
- Sie können Wasserglas nicht einfach kaufen, weil es sich um einen Gefahrenstoff (Erblindungsgefahr bei Spritzer ins Auge) handelt.
- Es kann eine Reinsilikatfarbe gestrichen werden (aber vermutlich nicht auf Ihrem Untergrund!), das kann aber nur ein Malerfachbetrieb, siehe vorherigen Punkt.
- Suchen Sie einen seriösen Malerfachbetrieb auf! Der hilft Ihnen sicher weiter!
- Algen, Pilze, Moose, Flechten müssen bekämpft werden, da sie sonst in Ihren Putz einwachsen! Geschieht das frühzeitig ist keine Chemikeule nötig. Ist Ihr Biotop auf der Fassade aber schon weit fortgeschritten, muss man zu härteren Mitteln greifen. Das kann man aber nur vor Ort klären und nicht theoretisch im Internet!

Achtung: Das Biotop muss erst tot sein, ehe ein neuer Anstich aufgetragen wird, weil es sonst unter der Farbe weiterwächst und sie dann schwere Anstrichschäden bekommen! Hier darf es keine Kompromisse geben!

Der von Ihnen per Link angegebene Farbenhersteller ist in der Branche praktisch unbekannt. Ich weiß auch nicht wie man mit einem Anstrich ernsthaft Energie sparen soll.
Ich halte das für eine ähnliche Marketingidee wie in den 70ern kreidende Dispersionsfassadenfarben denen man eine selbstreinigenden Eigenschaft zuschrieb. Ist klar wenn die Oberfläche ständig abwittert, oder wie auch jetzt wieder, wo einer Silikonharzfarbe eine selbstreinigende Wirkung zugeschrieben wird (Lotuseffekt) wenn der Regen den Dreck bzw. Staub von der Fassade wäscht. Das ist bei allen Silikonharzfarben der Fall. Die anderen sind nur um 50% günstiger. :)
 
Willi, bei ihren Äußerungen zur Handwerkszunft, wundert sie der unfreundliche Gegenwind sicher nicht, oder?

Das mit dem Pudern der Luftkalkfarbe ist tatsächlich auf mangelndes Know-How zurückzuführen.

Zwar findet die Karbonasitierung „Aushärtung“ unter Aufnahme von Luftkohlensäure (CO2) statt, allerdings, was häufig unter den Tisch fällt (insbesondere bei Laien), dazu braucht der gelöschte Kalk (das Kalkhydrat) trotzdem das Wasser, welches das Einbringen diese Luftkohlesäure überhaupt erst ermöglicht. Dabei entsteht kurzfristig H2CO3. Aus dieser Verbindung und dem Kalkhydrat geht CaC03 (der eigentliche „Kalk“, unddas was man haben will) und H20 hervor. Das H20, das dabei abfällt, ist das Nebenprodukt der Karbonasitierung, und dient somit nicht nur dazu die Pampe streichfähig zu machen. Verstanden?

Also auch Luftkalk braucht Wasser. Ihn zu früh trocknen zu lassen bedeutet die Aushärtung zu unterbrechen. Das Ergebnis kennen sie. Eigentlich wäre die erhöhte Zufuhr von CO2 für eine beschleunigte Aushärtung zu empfehlen. :-D

Ihr Handwerker hätte das wissen können, aber dass jemand Tips gibt zu einer Sache, von der er an sich nichts versteht, muss noch kein Grund sein, alle Handwerker in Sippenhaft zu nehmen und zu beschimpfen.

Des weiteren: Kalk hält auf Beton natürlich nicht, wenn darauf eine Sinterschicht ist, und die hat man eigentlich fast immer. Man muss die vorher also entfernen. Auch daraus kann ein Beschichtungs Haftproblem entstehen.

Zum Thema wetterbeständige Kalkanstriche:

Die Wetterbeständigkeit von Kalkfarbe kann durch hydraulischen Zusätze nicht unerheblich erhöht werden. Dazu zählen NHL Kalke („Natürliche hydraulische Kalke“), oder Puzzolane (z.B. Trass) u.a. Über genau Rezepturen oder Hersteller, welche das fertig anbieten, bin ich nicht im Bilde, aber prinzipiell gibt es solche Produkte.

Ferner ist auch auch eine Zugabe von Leinöl möglich (10-30g /l Kalktünche), wodurch sich wasserunlösliche Kalkseife bildet.

Und auch, obwohl hier gegenteiliges behauptet wird, ist die Zusatz von Wasserglas möglich. Durch Kaliwasserglas (K2SiO2) wird der Kalk, oder besser das Kalkhydrat in wasser- und und sogar säurefestes Ca-Silikat (CaSio3) umgewandelt. (Dazu 1 Rtl. Wasserglas auf 10-12 Rtl. Kalkmilch). Womit wir beim Silikat angekommen wären.

Unnötig zu erwähnen, dass das Arbeit für darauf spezialisierte Betriebe ist. Auch taugt ihr Untergrund dazu, wie schon erwähnt, nichts. Von allen sicher zu stellenden Randbedingungen daher mal abgesehen, wollte ich hier nur „fachlich“ Bezug zur ihrer Ausgangsfrage nehmen.

Gruß
 
Thema: Kalkfarbe mit Waserglas als Bindemittel

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