Innen Schwellenbalken stützen und unterfüttern

Diskutiere Innen Schwellenbalken stützen und unterfüttern im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Von der unglaublichen Menge an Fachwissen beeindruckt, möchte ich gerne folgende Frage stellen: Wir haben kürzlich ein gemauertes Haus, das innen...
@KH

Danke, lieber KH, auf DIch ist Verlass!! Schönen Sonntag!
 
@judith & KH

..natürlich meinte ich das Kondensatproblem bei Schwellenlagen auf/an Betonestrich..
Kalkmörtel ist, bei Richtiger Anwendung und Verarbeitung kapillaraktiv (Abtransport von Kondensat) im Gegensatz zu Beton, der u.U. auch hygroskopisch wirken kann und zu einer Auffeuchtung des Bauteils führen kann.
Danke für die Richtigstellung
Aber bei den Ton/Feldbrandziegeln möchte ich eine, im Mittelhessichen Fachwerkbau üblichen Herangehensweise erwähnen :
Schwellenauflagen wurden gerne mit einer Rollschicht (hochkant stehende hartgebrannte „Kanal“Klinker unter/über einer liegenden Lage Normalbrandziegel verbaut.
Der Sinterungsbrand der Ziegel wirkte als Sperrschicht gegen Feuchte.
Das braucht aber Aufbauhöhe die in der Sanierung fehlt - hier sind meist andere tradierte Techniken (Auszwickeln, Heißkalk etc.) eine Gute Wahl.
Wenn dann noch das Konzept Fußbodenaufbau stimmig ist, sollte damit das Fehlerpotential bezüglich Kondensatausfall minimiert sein!
LG und Glückauf!
Ole
 
@ Ole

"Der Sinterungsbrand der Ziegel wirkte als Sperrschicht gegen Feuchte. Das braucht aber Aufbauhöhe die in der Sanierung fehlt..."
Du hast damit prinzipiell schon recht, ich widerspreche dem auch nicht, bin nur an dem Beton "hängen geblieben".

Die andere, oft mangels Klinkersteine, einfachere Möglichkeit ist eben, auf ein Fundament oder einen Sockel eine Mauersperrbahn zu legen und darauf eine Lage "normaler", sprich eher vor Ort vorhandener, vorher an anderer Stelle ausgebauter Ziegelsteine zu verlegen. Ob die als Rollschicht oder normal, flach liegend vermauert werden, ist eher eine Frage der Optik, nicht der Bauphysik.

Die Heißkalktechnik ist m. M. n. eher etwas für die Extremisten in der Denkmalpflege oder andere Puristen. Mir ist sie definitv zu aufwändig. Anders gesagt, selbst wenn ich sie anwenden wollte, würde es Ottto Normalverbraucher nicht bezahlen wollen.
Abgesehen davon ist auch ein Heißkalkmörtel kapillaraktiv, eignet sich als Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchte nicht.
Und bevor ich auf einem feuchten Sockel/Fundament mit "tradierten" Mitteln rum experimentiere (die ja zum Teil zum damaligen Zeitpunkt mangels anderer Materialien auch nur Notlösungen waren), lege ich lieber gleich eine "moderne" Folie, o. ä. unter. Auch wenn darauf dann mangels Platz keine Ziegelsteinlage mehr passt und die Schwelle im Mörtelbett direkt auf der Folie liegt. Immerhin kommt dann von unten garantiert nichts mehr durch. Kondensatausfall an der Schwelle selbst ist ja auch in so einem Fall (Innenwände) eher das kleinste Problem. Wenn überhaupt. Die aufsteigende Nässe ist im Vergleich dazu viel mehr.

Bei Schwellen von Außenwänden ist es was anderes. Da kommt das an der Fassade ablaufende Regenwasser ins Spiel. Das soll von der Steinlage auf der Horizontalsperre aufgesogen werden, wenn es schon drunter gelaufen ist (Thema "vorstehende Sockelvorderkanten abschrägen").
Was wiederum "weich" gebrannte Ziegelsteine besser/schneller können als Klinker.

Gruß,
KH

PS: Es ist schön mit dir fachlich zu diskutieren, aber ich glaube so kommen wir immer mehr von der Eingangsfrage ab... ;-)
 
@KH und @ole

Wahnsinn, was für ein geballtes Fachwissen Ihr mir bietet. Ich fühle mich jetzt wirklich super beraten und kann noch mit ohne Ende Hintergrundwissen unsere Handwerker beeindrucken :)
Danke, Danke für Euren Input!
 
Kurze Anregung

Der Mehrwert des Portals besteht ggf. im Einholen verschiedener Ansichten und Lösungen. Aber eine verbindliche Lösung auf Basis eines Fotos zu finden, ist recht problematisch. Würde da lieber auf die Architekten, Ingenieure oder Handwerker vor Ort setzen.

Mir ist stets wichtig, im System zu bleiben. Zur Bauzeit gab es ja auch keine Kunststofffolie.

Problem bei Folie/Dachpappe ist die Wirkung als Sperrschicht, so daß sich Kondensat bildet. Dies führt dann zu Schimmel, Pilz, Feuchteschäden, etc.

Die Feuchte ist durch den Boden gegeben. Wichtig wäre, dass diese durch die Baustoffe leicht wieder abgegeben werden kann.

PS
Auch auf die Gefahr der Wiederholung: ggf. Kalkmörtel unter die Schwelle mit diesen Zwickelsteinen ..und fertig,
 
@Tobias

Sorry, wenn ich dich jetzt direkt anspreche, aber du vermischt und verwechselst mit deinen Aussagen Dinge die wenig bis nichts miteinander zu tun haben.

Beispiel 1:
"Zur Bauzeit gab es ja auch keine Kunststofffolie"
Deshalb sieht die Schwelle jetzt auch so aus wie sie aussieht: Von unten angerottet.

Beispiel 2: "Problem bei Folie/Dachpappe ist die Wirkung als Sperrschicht, so daß sich Kondensat bildet."
Der Sinn und Zweck einer Folie/Dachpappe, allgemeiner gesagt Horizontalsperre, IST in diesem Zusammenhang als Sperrschicht zu wirken.
Dass sich auf dieser Abdichtung automatisch/immer (das impliziert deine Aussage) Kondensat bildet ist einfach falsch.
Kondensat bildet sich nur wenn Luftfeuchtigkeit auf eine "kalte" Oberfläche trifft. (wobei "kalt" relativ ist)
Liegt die Temperatur der Abdichtung über dem Taupunkt bildet sich kein Kondensat. Egal aus welchem Material die Abdichtung ist und egal wie hoch die Luftfeuchtigkeit ist.

Beispiel 3: "Die Feuchte ist durch den Boden gegeben."
Richtig. Das stimmt zunächst. Nur, diese Feuchte kommt von unten und soll durch die Abdichtung von der Schwelle weg gehalten werden. Selbst wenn diese Feuchte an der "Sperrschicht" kondensiert, ist das Kondensat an der Unterseite der "Sperrschicht", das Holz aber AUF ihr. Die "Sperrschicht" funktioniert also.

Beispiel 4: "Wichtig wäre, dass diese durch die Baustoffe leicht wieder abgegeben werden kann. "
Selbst wenn die Schwelle nachdem die Baustelle abgeschlossen ist, auf beiden Seiten völlig frei liegen würde, wäre sie nach deinem Prinzip (Kalkmörtel, Zwickel, KEINE Sperrschicht) mindestens auf der Unterseite permanent durchfeuchtet, da permanent Feuchtigkeit aus dem Erdreich/Untergrund durch den Kalkmörtel ins Holz nach "strömt". Steckt die Schwelle am Ende sogar im Fußboden, kann dadurch nicht von der Raumluft frei umströmt werden, wirds noch kritischer, weil die von ihr aufgesogene Feuchte noch schlechter verdunsten kann.

" Mir ist stets wichtig, im System zu bleiben."
Mir nur wenn das System an sich stimmig ist.

".... Kalkmörtel unter die Schwelle mit diesen Zwickelsteinen ..und fertig,"
Das kann man durchaus machen, wenn der Untergrund DAUERHAFT trocken ist und bleibt. Z. B. in einem Obergeschoss, oder ähnlich trockenen Situationen, aber nicht in diesem konkreten Fall.
Insofern hast du mit deiner Aussage: "Aber eine verbindliche Lösung auf Basis eines Fotos zu finden, ist recht problematisch." recht, vor allem mit "verbindliche".

Nix für ungut.
Gruß,
KH
 
Schwelle mit Kalkmörtel untefüttert zu weich? @KH et al.

Hallo Ihr Lieben, lieber KH,

wir haben jetzt endlich die Schwellen mit Kalkmörtel (Sand-Kalk-Verhältnis 4:1) untermauert, stellen jetzt aber nach ca. 3 Woche fest, dass der Kalk total sandig und porös ist und alles andere als fest wirkt. Haben wir was falsch gemacht? Oder wird das noch richtig fest? Mein Mann kriegt gerade die Krise, das alles nochmal neu machen zu müssen...
Danke!
 
Thema: Innen Schwellenbalken stützen und unterfüttern

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