Holzbalkendecke...mal wieder :)

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Gollum603

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fenstern-erkennen-auflager-i23151_20206515107.jpgHallo liebe Freunde alter Häüser. Wir renovieren gerade eine alte Jugendstilvilla BJ um 1898. Die komplette obere Etage steht gerade leer, neue Fenster sind schon drin, Innenwanddämmung folgt noch. Derzeit ist der Fußboden aber an der Reihe...gestern die ersten Dielen aufgenommen um zu sehen was mich erwartet....siehe Foto.
Wir wohnen unten und durch die Decke haben wir von oben vorher jedes Wort verstanden....das möchten wir zukünftig gerne etwas verbessern....Trittschal vom oben laufen haben wir gar nicht so als störend empfunden.
Also die alten Balken sollen auf jeden Fall verstärkt werden durch Bretter links und rechts, auch um das Niveau wieder herzustellen.
Meine Frage bezieht sich nun auf Fehlboden und Dämmung. Die Dokumente von Herrn Böttcher habe ich schon durch aber meine Fragen wurden da nicht so wirklich beantwortet....daher hoffe ich auf gute Ratschläge von euch.
Folgende Fragen haben ich eigentlich...
Fehlboden wieder rein...Ja oder Nein ?
Bei Fehlboden, was drunter, was rauf?....Holzdämmung unten, Lehmschüttung oben?
Alte Fehlbodenschüttung behalten oder ersetzen?
Ohne Fehlboden...alles mit Holzdämmung (Steico) fühlen?
Dielen wieder direkt auf die alten Balken ( kann leider nur maximal 2cm erhöhen) oder was tun zur Raumschallreduktion?

So, das soll erst mal reichen..ich hänge noch einige Bilder mehr an für euch.
 
mm-balkenabstand-cm-dielenst-rke-balken-i23151_201915154212.jpegBild 2

Noch etwas über Maße.
Die Balken haben ca. 17x17 cm
Dielenstärke: 35 mm
Balkenabstand Mitte, Mitte: 1m
 
Mauerwerksstärke

Sehe ich das auf dem letzten Foto richtig, dass dort wo der Zollstock drauf steht, das Mauerwerk des unteren Geschosses ist.? Fehlboden muss wieder rein, weil auf der Deckenschalung keine Lastabtragung erfolgen sollte. Achso, welche Fragen sind nach der Lektüre von G.Bötttchers Hinweisen noch offen ?
 
Praxis

Ich kann nur aus der erlebten Praxis berichten. Ich war in den letzten Jahren auf einer Großbaustelle tätig wo einige Gründerzeithäuser sniert wurden.

Anfangs habe ich mich über die Vorgehensweise gewundert, weil ja Holzdecken bekanntlich nicht so große Lasten abkönnen, aber die haben dort tatsächlich nach erfolgter Deckenbalkensanierung / Ertüchtigung in den Häusern tonnenweise Kies in den Fehlböden verarbeitet. Darauf kamen dann wieder Dielen, und darauf ein Perlit Ausgleich + Trockenestrich. Den Fussbodenaufbau kann man sicherlich auch anders realisieren, das wird einfach der Größenordnung und der Kosten geschuldet gewesen sein.

Auf Nachfrage erklärte man mir, dass die höhere Last dazu beiträgt, dass die Decke weniger schwingt und dass man das aus Schallschutzgründen gemacht hat. Unten wurden übrigens überall noch Brandschutzdecken aus Gipskarton mit einer Mineralwolledämmung verbaut, da sagte man mir aber dass das rein dem Brandschutz und der Wärmedämmung geschuldet ist und mit dem Schall nur untergeordnet zu tun hat.

Ich hoffe das hilft weiter?

Vor einem ähnlichen Problem werde ich bei meinem eigenen Haus wohl ebenfalls stehen. Die Decken bei mir klingen so, als gäbe es keinen Fehlboden. Außen an den Wänden sieht man hin und wieder Belüftungsöffnungen für die Decken, das erklärt wahrscheinlich den guten Zustand meiner Decken.

Mal abwarten was die Profis hier sagen...
 
Vermietung

"Wir wohnen unten und durch die Decke haben wir von oben vorher jedes Wort verstanden....", ja , wie nooto schon sagte, bei getrennten Wohneinheiten ist da auch noch der Brandschutz zu beachten. Und richtig, Masse bringt Schwingungsdämpfung und Schallschutz, jedoch sollte die Tragfähigkeit der Deckenbalken vorher mal gerechnet werden. Und ich würde die Innendämmung durch die Decke durch bis auf die Grundmauer ziehen. Falls das machbar ist auch durch die Decke oben, um Wärmebrücken zu vermeiden.
 
Einschub...was drunter, was drauf

Vielen Dank für eure Antworten bis dato. Ihr habt recht, Herr Böttcher beschreibt ganz gut das Einschub oder Fehlböden wichtig sind, speziell auch für den Schallschutz. Bei uns war es wie beschrieben....Lehmverstrich und dann Sand und Schutt. Aber Schallschutz hatte mir das gar nicht gebracht....es war jedes Wort von oben zu hören. Mir stellen sich im Grunde zwei Fragen:
Ohne Einschub könnte ich ca 18cm Holzfaserdämmung einbringen (SteicoFlex). Oder doch mit Einschub, oben dann Gehwegplatten oder ähnliches....aber was kommt dann in die 8cm unter den Fehlboden? Da dann Holzfaserdämung?

Anbei nochmal ein Bild....euch noch einen schönen Restsonntag.
 
fehlboden-cm-verf-gbare-cm-st-rke-i23151_201916174214.jpgBild Fehlboden

Einige Maße dazu:
Platz unter dem Fehlboden: ca. 7cm
Stärke Bretter Fehlboden: 2 cm
Verfügbare Höhe auf Fehlboden für Einschub / Gewicht: ca. 7cm
 
Schau mal hier rein

Hallo Gollum,

vorschlagen würde dir hier die PuV Boden: https://www.fermacell.de/de/docs/fermacell_PuV_Bodensysteme_D.pdf

besonders die Konstruktionen für Schallschutz für Holzbalkendecken mit Einschub sind, glaube ich, hilfreich. Wenn die Decke beschwert wird, solltest du aber einen Fachplaner hinzuziehen, der das besser beurteilen kann.

Auf jeden Fall viel Erfolg bei deinem Projekt!
 
Einschub und Dämmung

Vielen Dank für die ganzen Ratschläge. Mittlerweile sind wir soweit das wir entschieden haben den Fehlboden nach Verstärkung der Balken wieder einzubauen. Darauf Gehwegplatten und Lehmschüttung. Dann kommen die alten Dielen mit Filzstreifen aufgearbeitet wieder drauf. Einen höheren Bodenaufbau bekommen wir aufgrund der Gegebenheiten der angrenzenden Räumlichkeiten leider nicht hin.

Aber eine Frage bleibt noch, auch nach studieren der Fermacell-Broschüre: Was tue ich denn nun unter den Fehlboden? Da habe ich - wenn ich den neuen Fehlboden auf gleicher Höhe einbaue - etwa 6cm Luft zwischen Unterdecke und Fehlboden. Kann ich das nicht mit Holzfaserdämmung ausfüllen? Oder den Fehlboden soweit es geht nach unten bauen und darauf dann Schüttung und Holzfaserdämmung?
Oder sollte ich da frei lassen und wenn ja warum?
 
Einbauort Fehlboden

den Fehlboden so weit wie möglich nach unten versetzen und Dämmung bis OK Balken ziehen, damit dort kein Hohlraum entsteht, sonst baust Du Dir eine Trommel ein. Der Raum zwischen Fehlboden und unterer Zimmerdecke bleibt i.d.R. frei, da die Deckenschalung nicht belastet werden sollte, dies ist ja der Grund, warum überhaupt dieser Einschub eingefügt ist.
 
Aha...

...also Fehlboden runter und mehr Schüttung und/oder Holzfaserdämmung obendrauf.

Ich dachte halt ich kann die Holzfaserdämmung ja auch unter den Fehlboden machen...diese wiegt ja quasi nichts .....so hätte ich unter dem Fehlboden Dämmung und oben drauf Gewicht und hätte den Platz optimal genutzt und ausgefüllt :)
 
Decke zwischen zwei beheizten Etagen,

darum handelt es sich doch? Es geht also primär nicht um Wärmedämmung, sondern um Schall. Daher ist Gewicht wichtig und keinen Hohlraum unter der Dielung. Gewicht kann aber eben nicht auf die Deckenschalung an sich gegeben werden, daher der Einschub.
 
Thema: Holzbalkendecke...mal wieder :)
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