Feinstaub: Quellen der Staub-Emissionen

Diskutiere Feinstaub: Quellen der Staub-Emissionen im Forum Sanierung allgemein im Bereich - In der aktuellen Diskussion um Feinstaub und die daraus resultierenden Gesundheitsgefahren wird vor allem der Straßenverkehr thematisiert. Laut...
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In
der aktuellen Diskussion um Feinstaub und die daraus resultierenden
Gesundheitsgefahren wird vor allem der Straßenverkehr thematisiert. Laut GEMIS
4.2 (Globales Emissions-Modell Integrierter Systeme) zeigen dabei
Dieselfahrzeuge im Vergleich der Personenwagen das schlechteste
Staub-Emissionsverhalten auf: Auf Basis des Durchschnitts der in Deutschland
erhältlichen Dieselqualitäten weist GEMIS dafür ein Emissionsvolumen von 67,8
Gramm pro 1000 Personenkilometer aus - für benzingetriebene Fahrzeuge dagegen im
Mittel noch 19,3 Gramm. Besser stehen Erdgasfahrzeuge da; hier betragen die
Staubemissionen im Mittel je nach Typ nur 14,1 Gramm beziehungsweise 5,4 Gramm
pro 1000 Personenkilometer bei den Fahrzeugen. In einem Hintergrundpapier vom
März 2005 macht das Umweltbundesamt verschiedene konkrete Vorschläge zur
Emissionsminderung im Verkehrsbereich, unter anderem, Busse, Müllfahrzeuge und
andere kommunale Versorgungsfahrzeuge auf Erdgas umzustellen.



<center>



<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2005/i/0709-asue1.jpg" vspace="2" alt="Heizung, Feinstaub, Staub-Emissionen, Feinstaubbelastung, Verbrennungsprozesse, Heizungsanlage">

<span style="font-size: 10px"><nobr>*) Werte von 2002 in 1.000 Tonnen</nobr></span>
<span style="font-size: 10px">Quelle:
Umweltbundesamt 2004</span>
<hr>

</center>

Wenngleich die Verbrennungsabgase im Straßenverkehr in der
Öffentlichkeit als Hauptursache für die Feinstaubbelastung wahrgenommen werden,
emittieren tatsächlich andere Verbrennungsprozesse, etwa in Kraftwerken oder
Heizungsanlagen, fast genauso viele Partikel - im Jahr 2002 laut Umweltbundesamt
nämlich rund 34.000 Tonnen der Kategorie PM<span style="font-size: 10px">10</span>
(Partikeldurchmesser kleiner oder gleich zehn Mikrometer).



Nach Ansicht der
Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e. V.
(ASUE) könnten die hohen Staubemissionen von Verbrennungsprozessen durch emissionsarme
Energieträger signifikant gesenkt werden. Denn die verschiedenen Energieträger
unterscheiden sich deutlich hinsichtlich ihrer Partikelemission ¹). Laut GEMIS 4.2
emittieren Steinkohlen-Briketts bei der Bereitstellung einer Kilowattstunde
Nutzwärme nämlich 1,25 Gramm Staub, gefolgt von Braunkohlenbriketts, die je nach
Herkunft - Rheinland oder Lausitz - 0,63 Gramm beziehungsweise 0,50 Gramm Staub
freisetzen. Das Heizöl (Brennwerttechnik) mit rund 0,03 Gramm Staub pro kWh
Nutzwärme setzt immer noch die dreifache Menge an Staubpartikeln im Vergleich zu
Erdgas (Brennwerttechnik) mit 0,01 Gramm frei.



<center>



<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2005/i/0709-asue2.gif" vspace="2">
<span style="font-size: 10px">Quelle:
Gemis 4.2; Gesamter Lebenszyklus berücksichtigt</span>
<hr>

</center>

Biogene Brennstoffe ²) weisen
ebenfalls ein schlechteres Emissionsverhalten als Erdgas auf. Eine
Holzhackschnitzel-Heizung (10 kW) beispielsweise produziert laut GEMIS 0,27
Gramm Staub pro Kilowattstunde Nutzwärme, ein Holzpellets-Heizungssystem mit
gleicher Leistung immerhin noch rund 0,08 Gramm. Das Umweltbundesamt erwartet in
Zukunft beispielsweise in der Gruppe Haushalte und Kleinverbraucher, die schon
jetzt mehr als zehn Prozent des gesamten Staubaufkommens verursacht, einen
weiteren Anstieg der Emissionen, unter anderem wegen des verstärkten Einsatzes
von Holz als Brennstoff.



Übrigens:
Als Feinstaub definiert man Partikel mit einer Größe von unter zehn Mikrometern.
Dabei gelten vor allem Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5
Mikrometern als besonders gefährlich, da sie als "lungengängiger Feinstaub" tief
in das menschliche Atmungsorgan eindringen.



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¹) GEMIS-Datenblatt "Wärme-Heizung (el-mix) -
Wärmebereitstellung je kWh Nutzwärme" unter Berücksichtigung folgender
Systemgrenzen: Betrachtung des gesamten Lebenszyklus inkl. Transporte +
Materialvorleistung ohne Entsorgung.
²) GEMIS-Datenblatt "Wärme-Heizung Bio-Rest - biogene
Wärmebereitstellung je kWh Nutzwärme" unter Berücksichtigung folgender
Systemgrenzen: Gesamter Lebenszyklus inkl. Transporte +
Materialvorleistung ohne Entsorgung.

<div align='right'>Siehe auch:

GEMIS c/o Öko-Institut e.V.
</div>
 
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