Hallo,
die Herkunft des muffigen Geruchs im Fertighaus ist eigentlich recht zweifelsfrei geklärt.
Die äußere Spanplatte reagiert mit dem Isolierungsmaterial und setzt sog. Chloranisole frei. Die riechen wir verkorkter Wein, etwas muffig, gammlig.
Die Wirkung des Schafwollvlies ist durchaus bestätigt, macht aber nach den Aussagen des bei mir messenden Luftanalytikers nur dort Sinn, wo auch direkt Formaldehyde "produziert" werden.
Konkret wird bei den Fertighaussanierungen dieses Vlies innerhalb des "Fachwerks" an die Spanplatten angebracht.
Zur Schadstoffreduzierung mittels im Raum montiertem Vlies müsste demnach die Raumluft komplett durch das Vlies geblasen werden, da das Vlies die Schadstoffe ja nicht "anzieht".
Insofern wäre ich schon skeptisch, ob es hier was bringt.
Ggfs. könnte man ja erst einmal messen, ob wirklich Schadstoffe vorhanden sind. Einfache Formaldehydtests gibt es ja schon für kleines Geld.
An Herrn Wardacki-Almaz: Ich habe bis jetzt erst einmal ein schriftliches Angebot der Fa. Okal erhalten (rund 14tsd Euro für eine Erneuerung von drei Hausseiten, (Bungalow) die vierte ist bei mir ja aufgrund eines Massivanbaus entfallen.
Angebotsumfang ganz! grob:
Entfernung der Asbestzementplatte, der äußeren Pressspanplatte sowie der alten Dämmung.
Streichen der Holzständer mit Kalkmilch, einbringen der PU Dämmung, verschließen und neu verputzen.
Ich erwarte nun noch den Besuch der Fa. Renopan sowie nächste Woche einen Vertreter dieser Fa.
http://www.sr-fassadenbau.de/fertighaussanierung.html
Somit habe ich leider noch keinen Vergleich.
Was mir bisher an der OKAL Haus Methode nicht gefällt ist:
-Die Beibehaltung der inneren Pressspanplatte (wobei ich erwäge, die nach der Aussensanierung danach selbst zu ersetzen
-Die Dämmung mittels Hartschaum (PU, -chemisch vergleichbar mir Styropor, nach heutigen Kenntnissen zwar physiologisch unbedenklich, jedoch nicht förderlich für die zu niedrige Luftfeuchtigkeit im Fertighaus)
Vorteil: Vermutlich der günstigste Anbieter / recht günstiger Preis
Um hier direkt noch einmal das Problem mit der niedrigen Luftfeuchtigkeit aufzugreifen:
In meinem Wohnzimmer habe ich eine gemessene rel. Luftfeuchtigkeit von 35%, was ca. 10% unter der "gesunden" Luftfeuchtigkeit liegt. (Fertighaustypisch) Folgen: Ausgetrocknete Schleimhäute, brennende Augen. -Theoretisch, ich habe bisher keine Probleme, allerdings sind abgesehen von Bad und Küche alle restlichen Räume massiv gebaut, die Luftfeuchtigkeit dort spürbar höher und somit die tägliche Belastung niedriger.
-Hier jedoch Achtung! Wer glaubt, mit einem Luftbefeuchter Abhilfe schaffen zu können, ersetzt eine recht harmlose Beeinträchtigung durch eine größere!
Hohe Luftfeuchtigkeit führt dazu, daß aus den Pressspanplatten vermehrt Formaldehyd ausgast!
Die Sanierung wie sie mancher Privatmann durchgeführt und vorgestellt hat (Entfernen von Innen- und Außenwand, Auffüllen der Leerräume zwischen den Spanten mit Mineralstein (Fachwerkhausprinzip)) wird von den Firmen offensichtlich nicht angeboten. Warum weiß ich nicht.
Wirklich schlauer geworden bin ich bisher noch nicht wirklich.
Sobald ich die Messergebnisse sowie die weiteren Angebote vorliegen habe, werde ich das hier ergänzen.
Wenn sonst noch jemand seine Erfahrungen nach erfolgter Renovierung hier vorstellen könnte, würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße
P.S Herr Almaz: Wenn Sie noch Fragen haben, können Sie mir auch gerne eine mail schicken (**********) -dann kann ich Sie auch einmal anrufen.