Energetische Sanierung eines Bruchsteinhauses (um 1900) - Was kommt zuerst?

Diskutiere Energetische Sanierung eines Bruchsteinhauses (um 1900) - Was kommt zuerst? im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Hallo liebe Community, ich bin absoluter Fachwerk-Neuling und dies ist mein erster Post im Forum! Ich stehe vor der Aufgabe, das 1. OG eines...
Kompetente Berater II

Ich bin gerade dabei, mich bei der Verbraucherzentrale als Energieberater für solche vor-Ort-Beratungen zu bewerben. Sollte ich dort tätig werden, kann ich Ihnen eine Rückmeldung zur Kompetenz der Berater geben. Ich hoffe, sie bietet nicht eine so große Bandbreite wie die der sonstigen "Energieberater". Nur mit enem handwerklichen Hintergrund ist Ihnen nicht gedient.

Sie sind wahrscheinlich zu weit entfernt. Ich würde Ihnen sonst meine Beratung anbieten.
 
@Pickartz

Hallo,

für mich hat die Wärmeleitzahl eines Baustoffes nur eine sehr geringe Bedeutung.

Eher das Raumgewicht, bezüglich der Speicherung und wenn es um die Beurteilung des Wärmeschutzes/Bzw. Tauwassernachweises geht ist die Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl und auch nicht der SD Wert für mich ausschlaggebend.

Wer nach der Din 4108 als Architekt plant. Muss auch nachher sehen das seine Haftpflicht bezahlt. Sie wissen Ja, Din Normen schützen nicht, sind nur Empfehlungen und nicht die anerkannten Regeln der Technik. Vielleicht Stand der Technik.

Die EnEv ist einzuhalten. Da die meisten Dämmmaßnahmen nach dem Enerieeinspargesetz unwirtschaftlich sind und sich nicht nach 10 Jahren amortisieren.

Sie behandeln hier alles gleich wie es mir scheint, Strahlungswärme und Konvektionswärme, Ja so ist es in der Din, aber das Rechenmodell ist für Architekten, die den Interessen der Industrie folgen und nicht dem Interessen des/der Kunden.

Architekten müssen Energetische Maßnahmen durchführen, die sich nach spätestens 10 Jahren amortisieren, aber ich glaube und hoffe das wissen Sie.

Zum Thema Wärmebrücke kann ich noch sagen, das diese Ja nur größer werden, wenn Sie nicht gedämmt werden können, gerade im Altbau oft schwierig.

Dadurch können Schäden auch durch aus beachtlich werden.

Das Energiesparen fängt mit einer sehr guten Gebäudedämmung und minimaler Anlagentechnik an??????

Passiv Haus...... die Zahl der Astma - Toten Kinder wird dadurch vielleicht auch noch steigen.

Ein gesunder Albau, ist Massiv und hat sehr wenig Wärmedämmung und wird beheizt mit einer Anlagentechnik die 60 Prozent Strahlungswärme liefert und 40 Prozent Konvektionswärme.

Im diesem Sinne......
 
@Yvonne

Hallo,

Thermografie an Bestandsgebäuden habe ich ca. 5 Jahre selbst durchgeführt. Bin auch Ausgebildet darin.

Ich kann nur sagen, das diese Bildchen kein Geld der Welt Wert sind.
Die Witterungsverhältnisse für eine Thermografie, müssen so so gut sein um ein Gebäude zu bewerten. Das Wetter gibt es aber nur im Labor.

Meine Erfahrung!

In meinen Augen ist das Scharlatanerie, die ich auch mal verkauft habe, irgendwann ist mir das bewusst geworden. Zu meiner Schande.

Zum Thema Energieberater:

Suchen Sie sich jemanden der nicht versucht aus dem schönen Altbau ein
Sondermüll haufen zu machen. Nach dem Motto: Aus Alt mach Neu.... nach und nach....

Und denken Sie immer daran. Das sich energetische Maßnahmen nach Deutschen Gesetz und nach 10 Jahren amortisieren müssen. Andernfalls muss die Haftpflicht Ihres Energieberaters dran glauben, denn Sie können Ihn auf Schadensersatz verklagen, wenn dies nicht der Fall ist.

Viele Grüße Jens
 
Na dann

ist ja alles gesagt und die Fronten sind abgesteckt. Eine weitere Diskussion erübrigt sich dann.

Sie haben zwar nichts zu Ihrer Qualifikation geschrieben, die Sie in die Lage versetzt, das komplexe Gebiet der Bauphysik und der Baukonstruktion so forsch zu durchschreiten. Aber vielleicht muß man da in Ihrem Fall auch nichts nachweisen, wenn die Welt eine einzige Verschwörung ist.

Ich vermute, Sie lieben auch Heizleisten und Konrad Fischer ?
 
Na gut.

Bin staatl. gepr. Hochbautechniker und gelernter Dachdecker.
Beschäftige mich seid über 10 Jahren mit dem Thema Wärmeschutz.
Habe auch die EnEv komplett gelesen. Sie auch?! und verstanden?

Konrad Fischer kenne ich. Er gehört zu den besten Architekten die ich kenne, wenn es um kostengünstiges und wirtschaftliches sanieren geht.

Aber mein Lehrvater ist er nicht, sondern meine eigene Erfahrung.

und Sie Lieben die Dämmstoffindustrie und deren Helfer?
 
zu meiner Fortbildung:

"für mich hat die Wärmeleitzahl eines Baustoffes nur eine sehr geringe Bedeutung.

Eher das Raumgewicht,"

Wenn ich nicht mehr verdienen kann, soll ich mir dann lieber eine größere Geldbörse anschaffen anstatt weniger auszugeben?

Da Raumgewicht hat (in gewissen Grenzen) Einfluss auf die spezifische Wärme (vulgo: Wärmespeicherkapazität), das bedeutet doch aber nicht, dass die große Menge an Energie, die vorne eingesetzt wird, um das Bauteil endlich warm zu bekommen, hinten nicht easymatic wieder verschwindet wenn die Rückseite wegen der hohen Wärmeleitzahl alsbald auch warm wird.
 
Alles klar

Konrad Fischer ... Dann freuen wir uns auf weitere lustige Beiträge. Es gibt/gab noch ein paar andere glühende KF-Verehrer hier in diesem Forum. Die meisten sind aber nicht mehr aktiv, wegen fehlender Resonanz. Aber vielleicht gelingt es Ihnen ja, einen Freundeskreis oder einen Club zu gründen...

Übrigens: Chapeau ! Sie haben gleich am ersten Tag einen prägenden Eindruck hinterlassen.
 
@Pickartz II

Verstehe nicht, warum Sie hier auf Konrad Fischer rum reiten und die angeblichen Verehrer hier andeuten.

Es mag diese Verehrer geben, auch hier im Forum, aber jemanden gleich auf diese Schiene zu stellen, was Sie getan haben, zeigt jetzt nicht grad vom strengen Glauben in und an seiner eigenen Welt.

Nun verstehe ich, wenn man hier als Architekt jemanden schon gerne seine Leistungen anbieten würde.......wenn man nicht so weit weg wäre.... von einem Standort, wie Sie es geschrieben haben, nachzulesen hier im Verlauf.
Fühlt man sich irgendwie vielleicht aus einer Gewissen Sicht auf den Schlips getreten?! oder?! Wenn da jemand schreibt, der nicht Verkäufer von der Dämmstoffindustrie ist, wird er direkt auf eine Schiene gestellt. Wer weiß, wer weiß....!

Bitte verurteilen Sie nicht die Leute die mit Grundlage ihrer schulischen Bildung über Bauphysik und Ihrer beruflichen Qualifikation, sich weiterbilden und irgendwann feststellen, das was Industrie und Handwerk machen nicht gut für ein gesundes Haus im Bestand ist und auch nicht für die Menschen die dort leben.

Sie können gerne Passivhäuser bauen und den Altbau verdämmen, aber in der Sache müssen wir nicht einer Meinung sein.

In diesem und letzten Sinne für den heutigen Abend.

Jens Urbas

aus dem schönen Sauerland.
 
Ziegelphysiker...

Das Heizöl sprudelt auch in Zukunft unbeschränkt aus dem Schlauch.

Dem Schimmel ist es egal woran wir glauben, er braucht nur genug Feuchtigkeit zum gedeihen. Ein Wunder dass es in diesem Haus nicht mehr davon hat, da hat Ihre Grossmutter wirklich sorgfältig gelüftet.

Natürlich kann man solche Häuser auch minimalistisch renovieren. Man darf sich dann nur nicht wundern, dass sie dann den Wohnkomfort von 1900 bieten, und einen eher bescheidenen Marktwert haben.

Fenster ordentlich zu renovieren ist schnell teurer als ein Ersatz, neben dem Tischler braucht es auch einen guten Maler.
 
Herr Böttcher

schön das Sie das Lichtenfelser Experiment verstanden haben und einsehen das man dort lediglich feststellen kann wie gut Baustoffe Wärmespeichern können und nicht Wärmedämmen.

Aus diesem Grund sollte ein Heizsystem mehr auf Strahlung ausgelegt sein, als auf Konvektion, wenn man sich dazu entscheidet mehr die Wärme speichern zu wollen als Sie zu dämmen, sind auch eher Baustoffe die speichern können mehr zu betrachten. (Stabiles Raumklima?)

Wie so oft im Leben liegt die Wahrheit in der Mitte eines Ganzen.

Ein wenig wärme Dämmen, mit Baustoffen die nicht voller Chemie etc. sind
und zugleich Wärme zu speichern und das alles unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit. Was sagen Sie? Herr Böttcher?

oder ist es Ihnen wichtiger die EnEV zu erfüllen? Einzelmaßnahmen mit unwirtschaftlichen U-Werten zu planen? Dachdämmungen einzubauen die im Sommer im Warmdach richtig Heiss werden und in der Nacht abkühlen, nass werden und durch eine Folie die nicht wirklich nach Jahren noch diffusionsoffen ist abtrocknen können? Dampfsperren an Holzkonstruktion als Dauerhaft zu verkaufen? Beweis mit Blowerdoor?

Was ist Ihr Ziel Herr Böttcher?
 
Dämmung

"Sachlich ist für den Erfolg der Absicht, jemanden mit Verstandesgründen von der Richtigkeit seiner Absicht zu überzeugen, stillschweigende Voraussetzung, das ein für beide Seiten verbindlicher Maßstab der Wertung besteht. Ohne ein gemeinsames Wertgesetz ist jeder Streit sinnlos."

Zitat aus Rudolf Rybicki, Bauausführung und Bauüberwachung, Werner Verlag

Dieser gemeinsame Maßstab (die klassische Physik) fehlt zwischen uns beiden, Sven.
Deshalb ist jede Diskussion mit einem Glaubensfanatiker wie Ihnen sinnlos.

Was ich zu dem Thema zu sagen habe steht auf meiner Homepage unter der Rubrik "Dämmung" (es gibt dazu noch zwei weitere Beiträge). Versuchen Sie mal den ganzen Text nicht nur zu lesen sondern auch zu verstehen. Ich habe ihn bewußt so geschrieben das er möglichst einfach rüberkommt.

An Oli Struve:
Mir ging es um die grundsätzliche Frage und nicht um die Art der Ausführung.
Ob Schaumpolystyrol, Weichholzfaserplatten oder gewalktes Feenhaar ist ein anderes Thema.
 
Wärmedämmung

Dieses große Fass, Wärmedämmung generell pro oder kontra, und die Rolle der Dämmstoffindustrie, wollte ich eigentlich hier gar nicht aufreißen. Mir liegt auch nichts daran, mein Haus mit Plastik (Sondermüll wie manche sagen) einzupacken. Das finde ich irgendwie zu kurz gedacht. Andererseits haben sich die Menschen vor 100 einfach noch nicht so viele Gedanken über machen müssen, und waren vieleicht auch ein bisschen härter drauf als die verwöhnten Wohlstandsmenschen vonn heute. Meine Mutter, die selbst in dem Haus aufgewachsen ist, hat mir zum Beispiel erzählt, dass sie als Kind im Winter in ihrem Zimmer immer Eisblumen auf der Innenseite der Fenster hatte. Das muss man sich mal vorstellen. Früher war das einfach so. Wenn man nun aber mit modernem Wohnkomfort in einem Haus von vor 100 Jahren leben möchte und gleichzeitig nicht will, dass einem die Heizkkostenrechnung um die Ohren fliegt, kommt man wohl nicht umhin, an den besonders kritischen Stellen ein bisschen nachzubessern. Nicht alles, was vor hundert Jahren beim Hausbau Standart war schlecht, aber sicher auch nicht alles gut. Und an welchen Stellschräubchen (oder auch größeren Schrauben) ich wie drehen muss, um dass hinzukriegen - das versuche ich hier mit Ihrer aller Hilfe ein bisschen auszuloten. Ich bilde mir natürlich nicht ein, dass das eine qualifizierte Vor-Ort Beratung ersetzen kann. Aber Zwei Meinungen einzuholen ist immer besser als eine und drei sind besser als zwei und so weiter. ;)

@ Teich: sind 15-20 Euro pro Quadratmeter nur für die Materialkosten oder inclusive der Handwerker-Kosten? Und kennen Sie Fachbetriebe im Märkischen Kreis, die solche Dämmungen mit Zellulose durchführen und bei denen man einmal Angebote einholen könnte?
@yogumon: Geheizt wird bei uns übrigens nicht mit Heizöl sondern mit Holz-Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald. Nur der Richtigkeit halber.
@ Jens: Sie sagen sie haben Erfahrungen mit Thermografie-Aufnahmen. Wir sollen für die Aufnahmen die Temperatur in allen Räumen auf gleichmäßig 20 Grad bringen. Das ist uns im Winter bei kühler Witterung, wenn die Aufnahmen sinnigerweise gemacht werden sollen, aber überhaupt nicht möglich. Inwieweit verringert das die (Ihrer Meinung nach sowieso schon geringe) Aussagekraft der Aufnahmen?
 
Dämmen in der Praxis

Wir wohnen jetzt endlich in unserem Haus aus dem Jahr 1905. Hier in der Schweiz sind die Dämmvorschriften einiges strikter, Unwirtschaftlichkeit reicht nicht unbedingt als Ausrede...

Massivbau, unten 38 cm Backsteinwände, im DG 25 cm und im Giebelbereich sogar 15 cm.

Kellerdecke voll ausgedämmt (Blähtonschüttung und Glaswolle WLG032).

Alle neuen Bodenplatten mit XPS gedämmt.

Massive Innenwände EG und OG nicht gedämmt wegen Denkmalpflege. Ausnahme: Gästezimmer (früherer Ziegenstall) mit 6 cm Multipor gedämmt.

Holzständerwände im Anbau mit Zellulose ausgedämmt. Trennwände zwischen beheizt und unbeheizt mit Glaswolle ausgedämmt. Türe Windfang mit Gummidichtung.

Estrich im OG mit PIR-Platten auf der kalten Seite gedämmt, Holzflex und Zellulose in Wänden und Dachschräge. Unbeheizte Pufferzone, etwas problematisch wegen Feuchtigkeit.

Im Dachgeschoss Dämmung der Wände mit Zellulose im Nassverfahren.

Dach mit 3.5 cm Holzweichfaser auf den Sparren, Zellulose zwischen den Sparren, Dampfbremse, 4 cm Glaswolle zwischen der Lattung, Gipsfaserplatte. Dieses Dach überhitzt dank thermischer Masse nicht im Sommer.

Mit den exorbitanten Baukosten hier in der Schweiz war das ganze natürlich ein Fass ohne Boden, aber aus einem Abbruchobjekt wurde ein urgemütliches Haus.

Für euer Haus könnte Innendämmung mit Multipor ein Kandidat sein - am besten mal mit den Technikern des Herstellers reden und fragen ob die das für geeignet halten.
 
@Yvonne/Zellulosebetrieb im Märkischen Kreis und Breckerfeld

Ein guter Fachbetrieb ist in Kierspe. Dachdeckerei OTTO. Einfach mal googln.

Oder in Breckerfeld bei mir um die Ecke, Firma Platner, der macht das auch schon sehr lange.

Thermografie:Zur Temperatur. Je höher die Temperatur Innen, desto besser.


Also, als ich noch geflockt hab, waren das kosten bei 100qm Geschossdecke offen aufgeblasen, Dämmhöhe 24 cm, ca. 18€ pro qm. Inkl. alles. 1800€

Jens Urbas
 
Noch eine Frage.

Wir haben uns entschlossen, als Sofortmaßnahme mal die alten Rippenheizkörper gegen Flachheizkörper auszutauschen. Meine Überlegung: Bei Strahlungswärme spielen die hohen Decken, die zugigen Fenster und die fehlende Wanddämmung keine so große Rolle wie bei Konvektionswärme.
Eigentlich würde ich gerne zuerst den Wärmebedarf der Räume ermitteln bzw. ermitteln lassen. Ich frage mich allerdings, da sich u-Werte für das alte Naturstein-Gemäuer nur schwer angeben lassen, laufen solche Berechnungen in unserem Fall nicht auf Rätselraten hinaus?
 
Heizkörper Typ 10 Ist zu empfehlen. @Yvonne

Einfach mal googln. Da brauch man halt nen bisschen Fläche (Typ10). Weil das ja nur eine Platte ist die strahlt. Den U-Wert für Ihr Mauerwerk lässt sich sicher Zielorientiert ermitteln.
 
Wärmebedarf der Räume

Messung am besten an einem trüben, bewölkten Tag.

Türe zu, Fenster zu, Heizkörper abstellen. Einen elektrischen Heizlüfter mit einem Zwischenstecker zur Messung des Stromverbrauchs in den Raum stellen. Temperatur ungefähr konstant halten. Aussentemperatur messen. Nach ein zwei Stunden den Stromverbrauch ablesen... Dann kann man den Wärmeverlust in Watt pro Kelvin Temperaturdifferenz innen - aussen abschätzen.

Gegenrechnung mit u-wert.net und Danfoss Danbasic.
 
Kann mich bitte jemand schlau machen ?

Wo steht das, dass sich etwas in 10 Jahren amortisieren muss.
 
Thema: Energetische Sanierung eines Bruchsteinhauses (um 1900) - Was kommt zuerst?
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