Drainage bei Lehmboden notwendig?

Diskutiere Drainage bei Lehmboden notwendig? im Forum Keller & Fundament im Bereich - Guten Abend, wir haben ein altes Haus gekauft, welches uns zukünftig nicht nur als Wohnhaus dienen soll, sondern auch unsere Firma aufnehmen...
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Christina

Guest
Guten Abend,

wir haben ein altes Haus gekauft, welches uns zukünftig nicht nur als Wohnhaus dienen soll, sondern auch unsere Firma aufnehmen wird.
Nun muß im Keller ein Lager für Elektrogeräte entstehen.

Wir lassen die Kellersohle komplett neu machen, die Horizontalsperre wird erneuert und außen wird aufgebuddelt und ein Schwarzanstrich aufgebracht.
Nun stellte sich mir die Frage, ob wir, da wir Lehmboden haben, eine Drainage benötigen?
Was passiert, wenn der Keller zwar rundherum abgedichtet ist, aber das Fundament möglicherweise immer nasse Füße bekommt? Macht es Sinn, eine Drainage einzubauen?
Der Keller muß absolut trocken sein und dies auch auf Dauer.

Ich bedanke mich im voraus für Eure Antworten.

Beste Grüße
Christina
 
Feuchter Keller für Elektrogeräte

Wie war der Keller denn bisher, feucht, wie üblich bei alten Häusern oder trocken?

Wie ist denn der Bodenaufbau geplant? Lehmboden, Drainage und dann?

Wie ist die Be- und Entlüftungssituation im Keller?
 
DAS glaube ich nicht!

Zitat:
Der Keller muß absolut trocken sein und dies auch auf Dauer.

… dass das funktionieren wird …

Bei diesen "Trockenlegungen" sollte man sich immer überlegen:
Wo geht die Feuchte dann hin, wenn sie nicht mehr raus kann?

… denn …

REIN kommt sie immer!

Wenn rundum Lehm ist wird es schwierig das trocken zu bekommen.
Denken Sie an Setzungen, Risse, Statik, etc.

solche Eingriffe sollten Sie nicht an "forensischen" Zufällen festmachen sondern sich das Ganze durchplanen und durchdenken lassen.

Aber von einem "unabhängigen" Fachmann, nicht von einem "Firmenvertreter!

Also: VORSICHT!

FK
 
Am besten…

… die Branche wechseln: Weinhandel!

Vorher einfach mal hier die SuFu bemühen und lesen.
Die kompliziertesten mathematischen Gleichungen sind nichts gegen die Fragestellungen zum Trockenlegen von alten Kellern.
 
"die Horizontalsperre wird erneuert "

"und ein Schwarzanstrich aufgebracht"

Ich halte die Maßnahmen für übereilt und möglicherweise falsch hier fehlt das Gesamtkonzept!

Grüße Gerd
 
Vielen Dank für die Antworten...

...und das mit dem Branchenwechsel werde ich noch einmal überdenken und wahrscheinlich einen Weinhandel aufmachen... :)

Jetzt aber mal im Ernst...es sollen dort hochwertige elektronische Geräte gelagert werden.
Der Keller wird später beheizt und da er etwa zur Hälfte aus dem Erdreich ragt und reichlich Fenster hat, ist auch für eine Belüftung gesorgt.

Auch im Neubau wird der Keller immer gegen Erdreich gedämmt und gegen durchdringende Feuchtigkeit geschützt. Warum sollen diese Maßnahmen bei einem alten Gemäuer nicht angewandt werden? Was spricht dagegen?
Meine Frage war doch, ob auch noch eine Drainage notwendig ist?

Der Keller war, wie bei alten Häusern eben üblich, feucht. Die Horizontalsperre in Form einer Dachpappe bröselig und somit nicht mehr intakt. Allerdings war der Keller nicht so feucht, wie wir befürchtet hatten. Eine Analyse wird jedoch zeigen, wie hoch der Salzgehalt ist und ob ein Sanierputz zur Aufnahme der Salze notwendig ist.

Das Problem meines Erachtens ist eine Verfüllung mit Sand nach Aufbringen des Schwarzanstriches. Genau dann kann ja das Wasser bis zum Fundament durchrauschen, um dann hier auf dem nun folgenden Lehmboden erst einmal eine Zeit lang zu stehen, bevor es weiter versickert.
Macht es eventuell Sinn, nach dem Schwarzanstrich wieder mit dem Lehmboden zu verfüllen?

Ich freue mich auf Ihre Antworten.

Beste Grüße
Christina
 
von Anfang an

Zitat:

"hier fehlt das Gesamtkonzept"

genau!

dieser Mischmasch von hint und vorn und diesem und jenem wird Sie da nicht weiter bringen!

FK
 
Gesamtkonzept?

Der Keller soll einer anderen Nutzung zugeführt werden. Er soll trocken und warm sein.
Eine neue Sohle, eine neue Horizontalsperre und eine Außenabdichtung gegen vertikal drückendes Wasser ist das Konzept.
Was für ein anderes Gesamtkonzept wäre denn Ihrer Meinung nach notwendig?

Danke.
Christina
 
die Sache an sich …

ist so ne Sache.

Wenn Sie einen hübschen alten Fiat Spider aus den 50er Jahren kaufen, können Sie auch nicht so einfach mal einen SUV draus machen.

Manches geht, manches geht nur mit Gewalt, manches geht gar nicht.

Trocken und warm sind zwar schöne begriffe, aber hier muss man ins eingemachte gehen und die gesamten Randbedingungen mit in Betracht ziehen, die so eine Ausführung machbar machen können.

Wenn das ein sehr lehmiger Baugrund ist, kann angenommen werden, dass evtl Schichtenwasser anfällt …
Eine "Drainage" kann auch das Gegenteil von Trocknung hervorrufen - nämlich Durchfeuchtung.
Wenn man einen lehmigen Baugrund "trocken-legt" kann es zu statischen Setzungsrissen kommen …
und so weiter und so fort

dieses komplexe Thema in einem Forum zu "klären" ist unmöglich, denn bei so was ist eine Kenntnis der Umgebung, des Hauses etc. unabdingbar.

Sie schreiben ja schon selbst zweifelnd:
ZItat:"wenn der Keller zwar rundherum abgedichtet ist, aber das Fundament möglicherweise immer nasse Füße bekommt?"

Das ist nämlich ein sehr wichtiger Punkt.

Der Keller muß absolut trocken sein und dies auch auf Dauer.

Konzept:
Anamnese - Diagnose - Therapie
möglichst umfassend natürlich

FK
 
Ich versteh davon nix, aber...

Selbst wenn es gelingen würde, die Kellerwände von außen 100% dicht zu bekommen den Anschluss des neuen Keller Fußbodens an die Kellerwand auch, wo soll denn dann die Horizontalsperre hin?
Die müsste ja unter das Niveau des Kellerbodens, wenn sie die Kellerwand bis unten trocken halten soll.
Dazu müsste man das komplette Fundament freilegen, was ein großes Risiko ist.
und wenn die Drainage wirklich 'vertical drückendes' Wasser (Grundwasser??) ableiten sollte, muss man dann nicht fürchten, dass sich der Boden senkt und auf lange sicht Setzungsrisse enstehen?
Solange der Lehmboden bis an das Haus reicht ist doch alles gut. Besser wirds m.E. nicht werden.
Und wenn das nun doch alles funktioniert, wird es doch immer noch Kondenswaser an den kalten Kellerwänden geben.

Ist es nicht möglich, einen innenliegenden Kelleraum zu benutzen oder herzustellen, der einen dichten Bodenbelag bekommt, den man beheizt und nötigenfalls mit einem Entfeuchter versieht (ein Lagerraum für hochwertige Elektronik wird man ohnehin überwachen und klimatisieren müssen)? Für das ganze Geld, das die Ausschachterei, der neue Boden und die Drainage kostet, wird man die Keller-Bude ungefähr 300 Jahre mit Strom versorgen können.

Gruß Götz
 
Sie dürfen einen....

Lehmboden nicht Trockenlegen!!

Herr kurz hat es kurz angedeutet.
Es kommt zum Grundbruch und in der Folge zu erheblichen Bauschäden.

Die Frage ob ein Fundament trocken sein muss stellt sich so nicht.
Es gibt keine trockenen Fundamente!!
Wozu auch??
 
Jetzt bin ich schlauer...vielen Dank!!

Ein herzliches Dankeschön an die Teilnehmer Florian Kurz und Jens H.Schröters, Sie haben mich ein klitzekleines bischen schlauer gemacht und mir die nötigen Antworten gegeben!

Einen Dank natürlich auch an alle anderen Teilnehmer.

Wir werden also einen Fachplaner hinzuziehen und alles vernünftig durchplanen lassen.

Beste Grüße
Christina
 
Hallo Christina,

es ist selten hier das man ein feedback hier erhält, im besonderen noch so ein nettes.

Grüße und viele Erfolg
 
Keller trockenlegen

Hallo Christina,
die Frage ob eine Dränung erforderlich oder nicht hängt von den konkreten geotechnischen Bedingungen vor Ort ab, also Geländeform, Grundwasserstand, anstehende Bodenart. Ich empfehle Ihnen die Abdichtungsmaßnahmen und den Ausbau der Räume von einem damit bewanderten Planer konzipieren und überwachen zu lassen.
Falls eine Dränung erforderlich sein sollte, muß die ohnehin geplant werden.

viele Grüße

Georg Böttcher

p.s. Die Regeln wann eine Dränung erforderlich ist finden sich in der DIN 18195-5, wie eine Dränung zu planen und auszuführen ist steht in der DIN 4095.
 
Zum Thema,

Der Keller soll trocken werden!!.
Wie beschrieben ist eine alte bröslige Sperrung vorhanden. Daraus schlussfolgere ich dass es sich um einen Ziegelbau handelt. Die nachträgliche Horizontalsperrung wenn möglich im Sägeverfahren einbringen.
Bei der Abdichtung von außen z.B. mit KMB gegen drückendes Wasser ( DIN 18-195 Teil 6). Aufbau nach WTA. Drainung bei Lehmboden (Grabenbereich mit Kiesauffüllung) in jedem Fall einbauen, da der Versickerungsfaktor des Lehmbodens zu gering ist. Es würde ansonsten zu kurzzeitig aufstauender Sickerfeuchte kommen.
Dampfsperre im Fußbodenaufbau nicht vergessen.

MfG
J. Zinke
Zinke Bausanierungs-und Bau GmbH
 
Thema: Drainage bei Lehmboden notwendig?

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