Dachbodendämmung Kehlbalkendach

Diskutiere Dachbodendämmung Kehlbalkendach im Forum Fußboden, Wand & Decke im Bereich - Liebe Fachwerk.de Community, ich bin gerade dabei neuen Wohnraum in unserem 200 Jahre alten Bauernhaus zu schaffen. Dazu zählt auch der Ausbau...
Um mal auf die Eingangsfrage zurückzukommen

ich hoffe dass sich die Streithähne wieder beruhigen, denn in diesem Fall greift die ENEV mit Mindestwärmeschutz, wenn man nicht mehr Dämmung anbringen kann als die Sparrenstärke hergibt, ist die Enev ja auch zufrieden, genauso wie die DIN.

Zumal in diesem Fall interessant wäre zu erfahren, was sichtbar bleiben soll?
Frage 1: der gesamte Stuhl mit Sparren, Druckriegel und Druckstreben?
Oder nur Druckriegel und Druckstreben?
Ich vermute mal zweiteres, da eine Massnahme von aussen wohl nicht mher in Frage kommt.

Wenn klar ist was nun definitiv gedämmt werden soll, wird es auch einfacher einen Ratschlag zu geben.
Bei Fragen dürfen Sie sich auch gerne bei uns melden.

Grüsse Thomas
 
neue Fotos

Genau, von außen her ist alles abgeschlossen. Ich habe einfach ein paar neue Fotos hoch geladen und die Balken markiert die ich dann gerne im Raum sehen würde. Ob komplett oder z.B. nur zur Hälfte spielt für mich keine Rolle. Ich möchte nur diese schöne Konstruktion weiterhin sichtbar erhalten.
 
Moin Herr Thunder,

ich halte es für möglich, alles was unter der Sparrenebene ist zum Teil sichtbar zu lassen. Also: Die liegenden Bünde, die Kehlbalken und die Horizontalaussteifungen ( Streben & Riegel)
Gruß
Ralph Schneidewind
 
Dann würde ich empfehlen eine Unterkonstruktion auf die Sparren zu montieren, darauf, ohne Dampfsperre oder -Bremse, dann Lehmtrockenbauplatten und den so entstandenen Hohlraum mit Zellulose ausblasen zu lassen.
So sind etwa noch 50 % der Balken sichtbar und Sie hätten eine Dämmung geschätzt >15 cm, allein schon ein U-Wert von >0,26.

Alternativ geht das auch durch verschalen mit Holz (Foto), und dann verputzen.
Wird sicher etwas günstiger, macht aber mehr Dreck und bringt erstmal mehr Feuchte in den Bau.

Grüße
Oliver Struve

[img 25677]
 
Herr Thunder,

die Fotos mit den Linien hammns geklärt!
Tschüßle
Ralph Schneidewind
 
@ Thunder

Was ist hinter der Schalung?
Teerpappe?
Unterdach: Platten oder Folien?
Konterlatten?
Traglatten?
Wie ist der Aufbau vom Boden zum nächsten Geschoß?
Was für eine Heizung ist geplant?

@Baust
Bin begeistert! Alles was der Ökubaumarkt geboten hat! Weiter so!

Ergänzung des Zitats:
Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert … und das Dilettantische ihren Untergang
;-)

FK
 
Nicht so viel und nicht so dumm rumlabern lieber Florian.
Einfach mal die Fragen und Kommentare der Fragesteller lesen.

Dilettantische Planung fängt nämlich so an.

“>>>Unser Dach wurde vor wenigen Tagen einseitig neu gedeckt (Heidelberger von Brass). Auf dieser Seite befindet sich auch eine Unterspannbahn. Die andere Dachseite wurde vor ca. 15 Jahren mit den gleichen Dachsteinen neu gedeckt. Dort allerdings ohne Unterspannbahn.”<<<
 
Wer Recht hat - hat Recht!

Das ist die eine der Fragen - die Anderen?

FK
 
weitere Informationen

@Florian Kurz

Wetterseite: Schalung - Lattung - Dachsteine
Ich bin mir aber nicht zu 100% sicher ob es nicht doch noch eine Konterlattung gibt. Das muss ich mir heute Abend noch genau ansehen.

andere Seite: neu eingedeckt nach aktuellen Vorgaben, also mit Unterspannbahn, Konterlattung, Lattung

Ich schaue mal nach, ob ich davon Fotos finde.

Die Heizung ist derzeit noch eine Gusseiserne DDR Schwerkraft-Holzheizung und wird bald zur Holzheizung mit Pumpe und evtl. Öl-Unterstützung umgebaut. In die Dachbodenzimmer kommen gewöhnliche Heizkörper unter die Fenster am Giebel. Die Dämmung des Giebels ist auch noch ein Thema, denn dort sieht es wie folgt aus: Fachwerk (nicht ausgemauert) - Schalung - Dachpappe - Schiefer

Der Bodenaufbau sieht wie folgt aus:
Dielen - ca. 5cm Lattung auf den Deckenbalken - Deckenbalken (dazwischen Hülsen von Getreide u.s.w.) - DDR Sauerkrautplatten (Zementgebundene Holzfaserplatten) - Lattung ca. 3cm (dazwischen Styropor) - Panele (kein Vollholz)

@BAUST Vielen Dank für den Vorschlag. Ich sehe da allerdings wahnsinnige Kosten auf mich und meine junge Familie zu kommen. Von daher würde mich interessieren, ob es nicht auch eine Möglichkeit der Dämmung mit Zwischensparren-Klemmfilz und Dampfsperre z.B. von Isover gibt? Ökotest hatte diese zusammen mit 17 anderen Dämmstoffen getestet (unter anderem auch ökologisch wertvolle) und mit sehr gut bewertet.

Ich bin gegenüber naürlicher Bauweise aufgeschlossen, aber der Kostenfaktor spielt auch eine wichtige Rolle. So habe ich z.B. bei den inneren Sichtfachwerken inzwischen die alten Lehmsteine durch Gasbetonsteine ersetzt. Eine Restauration und Wiederherstellung mit den alten Steinen wäre einfach zu Aufwendig gewesen. Sicher werde ich durch diese Aktion hier von einigen kritisiert werden, aber mit meinen 32 Jahren, Frau und Kleinkind muss ich jetzt kostengünstig noch etwas neuen Wohnraum schaffen.

Vielen Dank auch für die Antworten von Herrn Schneidewind.
 
hallo Thunder

Wer wenn nicht Du, oder besser Ihr, als junge Familie könnte mehr und länger von einer nachhaltigen Sanierung profitieren.

Ich wünsche euch wirklich viel Glück bei eurem Vorhaben, Langweile kommt so beu Euch sicher nie auf.

Grüße
Oliver Struve

PS.
Die Entsorgung meiner alten Dämmung aus Miwo war fast genau so teuer wie der Einkauf der neuen.

Immer schön an die Kinder denken ;-)
 
Bestand Dachschalung

Die Erwähnung des Schiefers am Giebel hat mich hellhörig werden lassen. Es zieht sich ein Streifen durch Deutschland, in dem viel Schiefer verwendet wurde. Mich würde nicht wundern wenn auf der Dachseite, die verbrettert ist früher Schiefer drauf war. Und vermutlich Dachpappe zwischen Schiefer und Brettern. So wie beim Giebel.Und wenn die Dachdecker keine Konterlattung beim Eindecken mit Pfannen drauf gemacht haben, dann warens Döspaddels.
Steht das Haus in einer Schiefergegend?
Gruß
Ralph schneidewind
 
Schiefer

Ja, es steht am Rande des Thüringer Schiefergebirges. Früher war tatsächlich Schiefer auf dem ganzen Dach. Dieser liegt noch in den Dachkästen und auf dem oberen Dachboden verteilt. Ob Konterlattung, Dachpappe oder nur Lattung werde ich mir wie gesagt heute Abend genauer nochmals ansehen. An ein paar Stellen wurde von innen ein Teil der Schalung entfernt um von innen alte defekte Ziegel zu entfernen. Diese Lücken werde ich aber noch schließen. Es sind nicht viele. Dort kann ich es aber bestimmt ganz gut erkennen.
 
Lattung

Die Wetterseite besteht tatsächlich nur aus Schalung, Lattung und Dachsteinen. Es gibt keine Konterlattung und auch keine Dachpappe. Die Schieferbedeckung wurde Anfang der 50er Jahre entfernt, dann wurde die Lattung aufgebracht und es wurden Ziegel eingedeckt. Später dann einfach neue Ziegel drauf da Lattung und Schalung noch in Ordnung waren.

Von daher denke ich mal das ich um eine Dampfsperre nicht herum komme.
 
Da kann ich mich meinem Zimmererkollegen nur anschließen

das waren dann tatsächlich Döspaddels, die da gedeckt haben. Das Mindeste wäre gewesen, den Bauherren auf diese Tatsache aufmerksam zu machen.
Wir hatten neulich einen ganz ähnlichen Fall bei einer Sanierung und es ist schon erstaunlich, wieviele sogenannte "Fachleute" da draußen noch unterwegs sind, während viele fachlich wirklich gute Firmen in den Jahren der Krise die Segel streichen mußten.

Zum Thema selbst:

Wäre eine Aufdachdämmung hier nicht die optimale Lösung gewesen, wenn man das halbe Dach eh neu eingedeckt hat ? Zumindest hätte man so die Ansicht an der Dachinnenseite erhalten können.

Gruß Andreas

Edit: Kleine Frage noch: Sind jetzt Heidelberger Ziegel eingedeckt oder Braas-Ziegel ? :)
 
Ich frage mich nun ernsthaft, wo das Problem liegt?

Es besteht ja immerhin noch die Möglichkeit, das Dach, wie ein Blechdach zu behandeln!
In der Regel reicht in diesem Fall "eine" diffussionsoffene Seite und Windbruchpapier.

Man kann es auch schwieriger machen als es ist.

Auf den Bildern geht klar hervor, dass der ganze Dachstuhl mit Schalung versehen ist, auf der einen Seite ist eine Schalungsbahn angebracht als Wasserführende Schicht, auf der anderen Seite nix, das ist doch kein Problem, denn es gibt nur Lösungen. Es wäre sehr viel sinnvoller auf das Thema und die Problemlösung einzugehen, als ständig zu streiten.Ich lese hier nur Beiträge die am eigentlichen Thema vorbeigehen und absolut nicht hilfreich sind.
Dösbaddel hin Dösbaddel her, welche Lösung habt Ihr?

Grüsse Thomas
 
Ein sehr interessanter Einwurf,

ist mir gestern auch schon aufgefallen, daß zum eigentlichen Thema nicht so richtig was beigetragen wurde, auch von meiner Seite nicht.
Ich versuch es mal:
Das Problem ist doch grundsätzlich, daß man eine einigermassen vernünftige Dämmung einbauen und gleichzeitig die Sparren herausschauen lassen will. Das ist mMn. ein Ding der Unmöglichkeit. Ich würde den Bildern nach zu urteilen davon ausgehen, daß wir es hier mit 12er bzw. 14er Sparren zu tun haben. Leider gibt es meines Wissens keinen einzigen Dämmstoff, der hier Abhilfe schaffen könnte.
Das zweite Problem ist die Dachseite, auf der keinerlei Unterspannbahn verlegt wurde. Man könnte jetzt selbstverständlich hergehen und sagen, wir dämmen den kompletten Zwischenraum zwischen den Sparren, legen dann nochmal eine Konterlattung, dämmen diese ebenfalls aus und bringen dann darauf eine Duplex mit variablem Sd-Wert an. Die Balkenoptik könnte man dann erzielen, indem man auf eine angebrachte Gipskartonplatte einfach ein paar alte Balken auftrennen läßt und diese an zusätzlich in Sparrenflucht aufschraubt - ein Fake sozusagen. Damit wäre also mMn. zumindest der architektonische Aspekt erledigt.
Allerdings frage ich mich, was passiert, wenn mal ein Dachziegel bricht oder irgendein Blech undicht wird. Wohin läuft mir dann das eindringende Regenwasser - oder noch genauer gefragt....wie soll das eingedrungene Regenwasser wieder austreten ? Klar, man könnte jetzt auf den Sommer warten und hoffen, daß die Feuchtigkeit sich wieder den Weg durch die vermutlich inzwischen mit reichlich Zwischenfugen versehene Dachschalung nach außen sucht. Da durch die fehlende Konterlattung leider keine Dachhinterlüftung vorhanden ist, scheint mir das mehr als unwahrscheinlich. Viel wahrscheinlicher scheint mir das Szenario zu sein, daß die Dämmung absäuft, der Schimmel sich im Paradies wähnt und die Schalung ordentlich zu faulen anfängt.
Deshalb die Aussage mit den Döspaddels. Mit etwas Vorausschau hätte man dieses Problem vermeiden können.
Um ganz ehrlich zu sein:
Ich würde die eine Dachseite abdecken, eine diffusionsoffene Unterspannbahn aufbringen, anschließend eine Konterlattung montieren und somit für eine vernünftige Belüftung des Oberdaches sorgen. Schon klar, daß das recht aufwendig ist, aber alles andere wäre mir persönlich zu unsicher. Es gibt nix Schlimmeres als eine abgesoffene Dämmung - Bauherren mit angeborenem Risikofaktor können natürlich auch drauf hoffen, daß kein Dachziegel den Geist aufgibt bzw. keine Kamineinfassung einreißt....

Übrigens: Ich konnte trotz mehrfacher Studie Ihres Posts ebenfalls keine Lösung entdecken :) Aber vielleicht kommt die ja noch. Bin schon gespannt....

Gruß Andreas
 
Ich muss ja nicht gleich mit der Tür in Haus fallen...:)

Also wenn ich mir die Bilder so betrachete, sollen ja nur die Bundstreben, Druchriegel und Streben sichtbar bleiben.
Somit dienen die Sparren als Dämmebene und verschwinden unter der Deckenbekleidung.
Als Dämmung erster Wahl würde ich mich für Perlite entscheiden, (z.B.ThermoFill S), diese ist diffussionsoffen, unbrennbar und verrottungssicher.
Was ich anhand der Fotos nicht abschätzen kann, ob Luft zwichen Bundstreben, Druchriegel und Streben ist.
Bei der anderen Dachseite, sollte richtigerweise in Erwägung gezogen werden, eine dementsprechende Unterspannbahn einzubauen.
Auf jedenfall ist mit Windbruchpapier gewährleistet, dass genügend Rücktrocknungspotential zum Innenbereich vorhanden ist.

Grüsse Thomas
 
Thema: Dachbodendämmung Kehlbalkendach

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