Dach-Zentrum fragt: Planen Architekten am Bauherren vorbei?

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Interessante
Ergebnisse, auch zum Verhältnis von Bauherren und Architekten ergab eine
Trendstudie, die das Deutsche Dach-Zentrum e.V. durchgeführt hat. Bundesweit
wurden rund 550 Architekten und Bauherren zu wichtigen Erfolgsfaktoren bei der
Wahl von Dachkonstruktionen und Baustoffen befragt. Über die Hälfte der
befragten Bauherren hatten ihre Planungsaufgabe für Neubau oder Sanierung durch
einen Architekten planen lassen. Dabei zeigte sich, dass die Zufriedenheit mit
der Planung überdurchschnittlich positiv bewertet wurde. Trotzdem stellt sich
bei Betrachtung der Ergebnisse der Studie die Frage ...



Planen Architekten an den Vorstellungen von Bauherren vorbei?



Die weitaus meisten Bauherren bevorzugen bei ihren
Hausvorstellungen das Geneigte Dach, über die Hälfte der Bauherren sogar steile
Dachneigungen. Auch Architekten und Planer wissen, was ihre Kunden wollen, denn
die befragten Planer erkennen grundsätzlich den Bauherrenwunsch nach der
bewährten Dachform des Geneigten Daches. Entgegen diesen Vorstellungen der
Bauherren gaben aber ca. 50% der befragten Architekten an, dass sie die Form des
Flachdaches bevorzugen würden. Dahingegen sprachen sich nur 2% der Bauherren für
diese Dachform aus.



<center>


<img alt="geneigtes Dach, Deutsches Dach-Zentrum e.V., Dach-Zentrum, Dachdeckung, Betondachsteine, Dachziegel, Dachsteine" src="http://www.baulinks.com/webplugin/2006/i/1240-rathscheck1.jpg" vspace="2" border="1" name="sponsor" width="400" height="307">

<span style="font-size: 10px">Bild aus dem Beitrag "Frei
Ottos Seiltragwerk in Stuttgart saniert mit Schiefer
" vom 24.7.2006</span>
</center>
Den Vorzug für das Geneigte Dach begründeten die Bauherren mit
den Eigenschaften "regensicher, "schöne Optik" und "lange Lebensdauer". Auch bei
den befragten Architekten stehen diese bewährten Produkt- und
Konstruktionsvorteile in der Bewertung ganz oben. Gerade diese Diskrepanz
zwischen den baupraktischen und emotionalen Vorteilen des Geneigten Daches sowie
der vermeintlichen Modernität des Flachdaches fordert zur Diskussion heraus.



Beobachtet man aktuelle Studien-Arbeiten an unseren
Architektur-Hochschulen und studiert aufmerksam unsere führenden
Fachzeitschriften, so scheint das Geneigte Dach in der Architektur unmodern
geworden zu sein und nicht mehr den städtebaulichen und gestalterischen
Leitbildern der Architektur zu entsprechen. Dabei bestätigen auf der Suche nach
den Wurzeln dieser Verunsicherung unisono auch Kritiker die unbestreitbaren
Vorteile des Geneigten Daches, wie schnelle und sichere Ableitung des
Regenwassers, lange Lebensdauer der Materialien und Wartungsfreundlichkeit.



In der Entwurfspraxis moderner Architekten in Deutschland kommt
allerdings das Geneigte Dach nur selten vor. Es bleibt als eine These die
Vermutung, dass der Anspruch unserer Baukultur-schaffenden Architekten wohl an
der Vorstellungswelt und den Sehgewohnheiten vieler Bauherren vorbei plant.



für solare Energiegewinnung bestens geeignet




<img alt="Photovoltaik, Solarstrom-System, Solarzellen, Fotovoltaik, Solar-Energie, Solarstrom, Solarmodule, Solarmodul, Dacheindeckung, Dachhandwerker-Fachbetrieb" hspace="3" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2007/i/1135-braas.jpg" align="right" vspace="3" border="1">Der
Bedeutung des Geneigten Daches für unsere Baukultur wird dies allerdings nicht
gerecht, denn schließlich ist die Dachform kein Dekor-Stück, sondern unmittelbar
der Urform unserer Häuser entwachsen und somit ein wichtiges Element unserer
Baukultur. Neben den klassischen baukonstruktiven Vorteilen, auch der
emotionalen Akzeptanz bei seinen Bewohnern und Nutzern sind es gerade die neuen
Funktionen der Energie- und Wärmegewinnung durch photovoltaische und
solarthermische Anlagen, die, in das Geneigte Dach integriert, sich nicht nur
als eine geschmäcklerische Versatzlösung präsentieren.



Perspektiven für moderne Architektur sind sehr wohl mit dem
Geneigten Dach unter Berücksichtigung der Leitbilder unseres baukulturellen
Erbes, dem werkstoffgerechten und wirtschaftlichen, vor allem aber dem
bedürfnisgerechten Bauen gestaltbar.



Dies zeigt sich auch bei der Einschätzung der befragten
Architekten zu möglichen Dachaufbauten. Zwar werden z.B. Dachgauben häufig
eingebaut, aber aus stadtgestalterischer Sicht bei unverhältnismäßiger
Gestaltung auch als störend empfunden. Dachwohnfenster hingegen stören nach
Meinung der Befragten das Stadtbild kaum.



Auch für kleinste Bauaufgaben gilt, dass der verantwortungsvolle
Umgang mit Baustoffen einen Beitrag zum Erhalt und zur Stärkung unserer
Baukultur leistet. Mit der Vielfalt der heutigen Werkstoffe und Planungsvorgaben
können Architekten und Planer das Geneigte Dach modern interpretieren, seine
funktionalen und gestalterischen Vorteile nutzen, ohne Sorge, in überkommene
Gestaltwelten zu verfallen.



Die Trendstudie steht als Download auf der Web-Seite des
Deutschen Dach-Zentrum e.V. unter

www.dach-zentrum.de als pdf-Dokument
zur Verfügung.



siehe auch für weitere Informationen:<img src="http://www.baulinks.de/i/m-leer.gif" alt="" width="4" height="4" border="0">


  • Deutsches Dach-Zentrum e.V. (DDZ)


    Neutralitäts-Check: Das DDZ ist ein Verband, in dem sich Hersteller von
    Dachziegeln, Dachsteinen, Schiefer und Dachwohnfenstern zusammen gefunden
    haben - nämlich: Dachziegelwerke Nelskamp
    GmbH, Lafarge Dachsysteme GmbH (Braas), Rathscheck Schiefer und Dach-Systeme
    KG und VELUX Deutschland GmbH. Ziel des Verbandes ist es, fachlich fundiert
    und baustoffneutral zu Themen rund ums Dach Stellung zu beziehen. Die
    Informationen sind auf Planer, Architekten sowie Bauherren zugeschnitten.



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