Bad unter dem Dach

Diskutiere Bad unter dem Dach im Forum Dach & Dachraum im Bereich - Liebe Fachwerkgemeinde, auf der Suche nach einem Raum für unser Bad fiel die Wahl auf das im folgenden beschriebenen Zimmer mit Dachschräge und...
gepant-dusche-wand-i27427_2021321225513.jpgAn dieser Wand ist die Dusche gepant,

desshalb wird das Fenster aus Platzgründen zugemauert.
 
Fange nochmal von vorne an

Lieber Solo,
nachdem du mittlerweile scheibchenweise kund getan hast dass
- das Dach so marode ist, dass es schon aus statischen Gründen "angefasst" werden muss,
- sich in/auf/unter der Decke, oder wo auch immer, ein Mischmasch aus alukaschierter Mineralwolle,
Styroporplatten, Heraklithplatten, Stroh, Dreck und losem Putz befindet,
- noch allerlei Rohre und Kabel verlegt werden müssen,
- überall eine ordentliche Dämmung eingebaut werden soll,
- und du anscheinend sowieso erst am Anfang dieses "Bauabschnittes" bist,
solltest du dir überlegen und recherchieren ob es nicht sinnvoller und am Ende vielleicht sogar kostengünstiger ist, wenn du den alten Sch...ß komplett weg reißt und das Ganze grundlegend "runderneuerst".
Es macht m. E. wenig Sinn auf alten, mehr oder weniger defekten/losen/vergammelten Unterbau Neues "irgendwie" drauf zu bauen. Drehe lieber jetzt das große Rad als dich in ein paar Jahren über deinen eigenen Pfusch zu ärgern.
Reiße lieber jetzt die Deckengefache komplett raus (die Balken natürlich nicht, wenn sie noch fit sind, was du jetzt auch noch nicht weißt) und baue sie von unten nach oben neu auf, als dass du versuchst den losen Putz irgendwie zu retten.
Frage den Zimmerer nach dem Preisunterschied zwischen einer Ertüchtigung des alten Dachstuhls und einer kompletten Erneuerung (mit winddichtem Unterdach). Meinetwegen unter Verwendung der vorhandenen Dachziegel.
Erst wenn das Gröbste gemacht ist, solltest du dir Gedanken über den Innenausbau des zukünftigen Bades machen.
Anders gesagt, wenn du so denkst und planst wie du bisher deine Beiträge/Infos schreibst, gehst du m. E. die ganze Sache von hinten an.
Das verkompliziert das Ganze nur unnötig.
Und wie gesagt, es kann am Ende sogar teurer werden, als wenn du gleich strukturierter ran gehst.
 
Weil das ganze nicht ohne ist,

war der Anlass mir bei euch erfahrenen Fachwerkern Rat zu holen. Bei vielen Fragen haben sich bisher auch sehr brauchbare Antworten ergeben. Allerdings ergeben sich aus manchen Fragen auch neue Fragen. Dachte das überrascht hier niemanden. Die Struktur die du vermisst, ist meiner Absicht nach gegeben. Angebote in Bezug auf statische Etüchtigung, Neueindeckung und Dämmung bei Zimmerern sind eingeholt. Doch auch hier ist mir zeitweise eine Zweitmeinung wichtig. Ein Beispiel beim Thema Dämmung: Es war an Empfehlungen dieses Thema betteffend alles dabei von EPS bis Holzfaser. Ich behaupte jetzt einfach mal, hier einmal zu wenig um Rat zu bitten kann in 10 Jahren auch jede Menge Geld kosten. Zu Struktur gehört ohne Zweifel auch, dass manche Arbeiten erledigt sein sollten, bevor die Fassade gedämmt wird. Dazu gehört das Zumauern des Fensters, wozu mir mittlerweile viele Ratschläge geholfen haben die richtige Vorgehensweise zu finden. Danke nochmal für den Ratschlag es lieber einmal richtig zu machen um hinterher nicht enttäuscht zu sein.
@Pope: Wenn zu der Decke weitere Fragen auftauchen, werde ich diese selbstverständlich einem Fachmann vor Ort stellen, auch weil das Thema nicht mehr in die Kategorie Bad passt.
 
decke-dachlatten-geschossdecke-i27427_2021326145447.jpgUm einen Überblick zu bekommen,

wie es in der Decke des zukünftigen Bads aussieht habe ich einige Dielen die im Dachboden verlegt sind herausgenommen. Nachdem der Blick in die Balkenzwischenräume frei war fand ich wie bereits vermutet verschiedene Dämmmaterialien aus der Zeit vor als:

- die Giebelwand eine Eternitfassade mit dahinter eingelegter 6 cm Steinwolle bekam,

- in die Decke über dem Keller Schlacke und Styropor eingebracht wurde.

Der Aufbau der oberen Geschossdecke von unten kann man also wie folgt beschreiben: Gipsputz auf Schilfmatten, im Daumenabstand auf die Balken genagelte Dachlatten, Bretter aufgelegt auf die Dachlatten, Schlackeschicht ca. 3cm, Mineralwolle bzw. Styropor 6cm, Luftschicht 15cm, Dielen mit großzügigen Fugen genagelt. Weil bei jedem Schritt im Dachboden undefinierbarer Staub durch die Fugen der Geschossdecke tritt, habe ich mich entschlossen den alten Dreck aus der Decke zu holen.
Wäre es in der Folge sinnvoll auf der warmen Seite unterhalb der Dachlatten eine Dampfbremse vorzusehen, welche verhindert dass feuchte Luft aus dem Bad in die neue Dämmung (Zellulose) gelangt? Weil der Dachstuhl wie schon erwähnt, nicht zum Wohnraum werden soll/darf/kann stellt sich mir die Frage wozu dann noch dessen Dach zu Dämmen und nicht belüftet zu lassen. Ist diese Überlegung abwägig? Schließlich könnte so auf eine Dampfbremse verzichtet werden, und die Dämmung von selbst nach oben austrocknen. In Bezug auf eine Förderung steht dieser Variante auch nichts im Weg, denn der Platz in der Geschossdecke ist ja ausreichend für die geforderte Dämmstoffstärke.

Bei einer fachkundigen Begutachtung der Decke durch einen Stukkateur von unten stellte sich heraus, dass diese an manchen Bereichen nachgibt. Nach Meinung des Stukkateurs liegt dies an der Schilfmatte, deren Drahtgeflecht teilweise den Geist aufgibt. Weil Raumhöhe ein Thema ist und eine Dauerhafte Lösung angestrebt wird, spricht für mich nun alles für das Entfernen der losen Schilf-Gips-Schicht. Die Dachlatten würde ich sofern nur genagelt und nicht im Wasser mit Spax bzw. Justierschrauben zusätzlich befestigen um nach dem Anbringen der Konterlattung und Installation der Elekrik, Farmacellplatten als neue Decke anbringen.
 
Neuer Deckenaufbau

Hallo Solo,

bleiben wir jetzt mal bei deinem letzten Eintrag zur Decke.
Du schreibst einerseits dass du den losen Put, das Schilf und den ganzen Dreck auf den Einschubbretter entfernen willst, andererseits fragst du nach einer Dampfsperre auf der warmen Seite der Dämmung.
Mein Vorschlag ist, baue alles zurück, bis auf die nackten Deckenbalken, schraube 18mm-OSB-Verlegeplatten (die mit Nut + Feder) unter die Deckenbalken, verklebe die Stöße und die Ränder/Anschlüsse zu den Wänden, luftdicht mit entsprechendem Klebeband ab, damit hast du eine Dampfbremse UND eine Auflage für die Dämmung UND, von unten gesehen, eine durchgängige Fläche für die Unterkonstruktion der Trockenbaudecke.
Kabel für Deckenlampen kannst du in der Ebene der Unterkonstruktion verlegen. So brauchst du die Dampfbremse nicht zu durchlöchern.
Von oben gesehen, kannst du direkt auf die OSB-Platten eine Dämmung legen/schütten. Da der Dachboden nicht bewohnt wird, brauchst du auch nicht besonders auf Schallschutzmaßnahmen zu achten. Wenn du bis Deckenbalken-Oberkante mind. 25 cm Höhe hast, reicht das als Dämmdicke.
Falls die Deckenbalken flacher sind, kannst du vorm Einbringen der Dämmung an die Deckenbalken seitlich z. B. normale 4- 4,5 cm dicke Baudielen als neue Auflage für den Boden des DG dran schrauben, diese dabei auf die 25 cm Dämmhöhe und waagrecht justieren.
Über die Dämmung und die Deckenbalken/neuen Lagerhölzer verlege eine diffusionsoffene Folie (z. B. eine Dach-Unterspannbahn), damit in Zukunft kein Dreck mehr in die Dämmung fällt. Zum Schluß verlege wieder die Bodenbretter, oder z. B. neue Rauspunddiele. Aber keine OSB-Platten mehr, da die die kalte Seite zu machen und an deren Unterseite Kondensat entstehen kann.
Ich denke, das ist am Ende die einfachste und schnellste Lösung.
 
Klasse...so mach ich's!

Alles raus, denn Raum für Dämmung gibt es bei lichten gemessenen 34cm genügend in der obersten Geschossdecke. Die alte MiWo entsorge ich selbst auf der Deponie. Die Schlacke kann man sich hier von einem Unternehmen im Raum Stuttgart absaugen lassen, die Entsorgung gibt es dann auch inclusive. Dein Ratschlag mit den OSB-Platten klingt nach dem Motto innen diffussionsdichter (OSB) als außen (Dielenboden) plausibel in Bezug auf Kondensat. Denke auf diese Weise auch das meiste an Raumhöhe rausholen zu können. Danke
 
Brandschutz

Ein Thema habe ich in meiner Antwort vergessen: Brandschutz.
Aktuell gibt es einen Beitrag dazu: https://community.fachwerk.de/index.cfm/ly/1/0/forum/a/showForum/296377$.cfm
Eine "Brandschutzschicht" könntest du dir mit der noch vorhandenen Schlackefüllung einbauen, indem du nach Ausbau aller Gefachfüllungen ca. 3 cm über UK Deckenbalken seitlich Leisten annagelst, dann wie beschrieben die OSB von unten an die Deckenbalken schraubst und darauf eine 6-8 cm dicke Schlackebetonmischung rein schüttetst (die vorhandene Schlacke einfach mit Zement mischen, erdfeucht anrühren, in die Gefache füllen und so verdichten, dass sich die Masse an den seitlich angenagelten Leisten verkrallt und im Prinzip daran hängt), darauf dann die Dämmung.
Dieser "Brandschutz" ist mit Sicherheit alles andere als normgerecht, aber immer noch besser als gar nix.
Zumal du dann auch weniger Schlacke zu entsorgen hast.
Wenn du die alte Schlacke lieber los werden willst, kannst du das Ganze natürlich auch sinngemäß mit jedem anderen nicht brennbaren Dämmstoff machen (Perlite, Blähton, o. ä.)
 
Thema: Bad unter dem Dach
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