Hallo Herr Schneider,
auch aufgrund Ihrer Beschreibung, kann ich Ihnen keine Maßnahmen empfehlen, da mir natürlich die Örtlichkeiten nicht bekannt sind. Generell gilt, daß eine Ferndiagnose nicht möglich ist und hier erteilte Instandsetzungskonzepte in die falsche Richtung gehen können.
Vermutliche Schadensursachen sollten, sofern möglich, im Vorfeld schon einmal abgestellt werden. Haben Sie z.B. drückendes Wasser, dann können Sie auch die nachfolgenden Empfehlungen eigentlich vergessen.
Generell ist ein alter Keller immer feucht und er läßt sich nur mit sehr, sehr hohem Aufwand für eine Wohnraumqualität herrichten. Ob sich der Aufwand lohnt ist fraglich, denn in der Regel ist die Belichtung und Belüftung nicht ausreichend. Eine absolut unbedenkliche Wärmedämmung läßt sich nicht einbauen, auch eine horizontale und vertikale Dichtungsebene ist nur mit enormem Aufwand herzustellen.
Selbst wenn Sie den Raum nur als Hobbyraum o.ä. nutzen wollen, und einen relativ hohen Standard erreichen wollen, ist der Aufwand enorm und ein Erfolg ist nicht immer garantiert.
Folgende Maßnahmen wären dann u.a. erforderlich:
1. Den Fußboden gegen aufsteigende Feuchtigkeit abdichten.
2. Aller Wände mit einer Horizontalsperre versehen, verschiedene Möglichkeiten, sehr aufwändig und kostenintensiv.
3. Alle Außenwände an der Aussenseite mit einer Vertikalabdichtung versehen, Vorbereitungsarbeiten und Verarbeitungshinweise beachten, aufwändig und kostenintensiv.
4. Alle Innenwandflächen, auch Innenwandflächen, ca. 50 cm über den feuchten Bereich hinaus mit einem Sanierputz, Verarbeitung und Vorarbeiten beachten.
Ansonsten Kalkputz verwenden.
5. Wände nicht streichen oder diffusssionsoffene Beschichtung wählen
Für die Beseitigung von Kondensationsproblemen ist ein Sanierputz nicht geeignet, hier sind dann andere Maßnahmen einzuleiten (WD, Querlüftung o.ä).
Selbst wenn Sie die beschriebenen Arbeiten ausführen, wird das Mauerwerk lange Zeit feucht sein und gelöste Salze können weitere Schäden verursachen.
Die ausgebrochenen und abgesandeten Fugen sollten Sie mit Kalk verfugen, aber erst, wenn das Mauerwerk relativ trocken ist, wenn es Ihnen gelingt.
Wollen Sie ein Risiko eingehen, und der Raum hat nur eine untergeordnete Bedeutung
als Lager-oder Abstellraum, aber dann auch nur für lagerfähige Gegenstände (kein Holz etc.) einlagern, dann verzichten Sie auf eine Horizontal- und Vertikalsperre.
Dieses Vorgehensweise ist allerdings nur begrenzt zu empfehlen. Feuchtigkeit wird bestimmt wieder eintreten.
Grüße
Bernd Kibies