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Tom33
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Hallo, ich habe mir viele Artikel zu dem Thema hier durchgelesen und viele Anregungen bzw. Mechanismen aufgenommen. Dennoch bin ich mir zum optimalen Aufbau weiterhin unsicher.
Situation: Ein 500 Jahre altes FW-Haus ist größtenteils nicht unterkellert. Es steht auf ebenem lehmigem Boden, das Grundwasser ist ca. 5m tief, die Gegend ist eher regenarm. Noch habe ich nicht erkundet, in wie weit die Balken unter den Dielen ersetzt werden müssen.
Am stimmigsten finde ich 2 konträre Bodenaufbauten:
(1) diffusionsoffen (zB mit Glasschaum)
(2) diffusionsgeschlossen und hohlraumfrei unter den Dielen (zB Glasschaum, Beton, Abdichtung, Holzfaserdämmplatte)
Gründe für (1) und gegen (2):
Ich fürchte, dass bei einem Versiegeln eines Großteils des Bodens die Feuchte im Boden ansteigt (weniger Verdunstungsfläche) und solche Balken stärker angreift, die einerseits die Stile tragen, andererseits unzugänglich für das Einbringen einer Dampfsperre sind. Hier vermute ich, dass eine Dämmung mit Glasschaum die Bodenfeuchte wenig beeinflusst. Zudem sollte sie das Luftvolumen unter den Dielen und somit den Feuchtigkeitseintrag reduzieren. Auch fände ein Großteil der Luftbewegung in wärmerer Umgebung statt. Das Argument von G Böttcher, dass der Glasschaum durch seine poröse Oberfläche die Verdunstung erhöht, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Weder die Oberfläche noch die Schotterstruktur dürften Feuchtigkeit aus dem Boden saugen und wenn die Luftbewegung vornehmlich in den wärmeren, oberen Steinen stattfindet, sollte auch nicht so viel mehr durch Konvektion als auf der ursprünglichen Erdschicht kondensieren.
Zudem stellt die Struktur originär den Fachwerksverbund der Wände her.
Gründe für (2) und gegen (1)
Zumindest im Bereich der Dielung kommt keine Bodenfeuchte hoch, und auch die Konvektionsfeuchte entfällt. Man könnte vermutlich Balken zwischen zB Holzfaserplatten für den Fachwerksverbund und für die Fixierung der Dielen einbringen, ohne dass diese schädlicher Feuchte ausgesetzt sind. Aber wie gesagt, was passiert unter den Fassaden und den Wänden?! Es gibt kein Risiko von muffigen Düften und man darf auch großflächig einen Teppich darauf legen. Es reduziert auch das Risiko bei (1), dass der untere Bereich des Balkens durch eine zumindest teilweise daneben befindliche Isolierung mit Glasschaum noch kühler und feuchter als gegenwärtig wird und somit stärker angegriffen wird.
Stimmt mein Verständnis zu den Risiken, übersehe ich etwas? Und vor allem, habt Ihr Erfahrungen, welches Risiko im Kontext eines Fachwerkhauses dominiert?
Vielen Dank
Tom
Situation: Ein 500 Jahre altes FW-Haus ist größtenteils nicht unterkellert. Es steht auf ebenem lehmigem Boden, das Grundwasser ist ca. 5m tief, die Gegend ist eher regenarm. Noch habe ich nicht erkundet, in wie weit die Balken unter den Dielen ersetzt werden müssen.
Am stimmigsten finde ich 2 konträre Bodenaufbauten:
(1) diffusionsoffen (zB mit Glasschaum)
(2) diffusionsgeschlossen und hohlraumfrei unter den Dielen (zB Glasschaum, Beton, Abdichtung, Holzfaserdämmplatte)
Gründe für (1) und gegen (2):
Ich fürchte, dass bei einem Versiegeln eines Großteils des Bodens die Feuchte im Boden ansteigt (weniger Verdunstungsfläche) und solche Balken stärker angreift, die einerseits die Stile tragen, andererseits unzugänglich für das Einbringen einer Dampfsperre sind. Hier vermute ich, dass eine Dämmung mit Glasschaum die Bodenfeuchte wenig beeinflusst. Zudem sollte sie das Luftvolumen unter den Dielen und somit den Feuchtigkeitseintrag reduzieren. Auch fände ein Großteil der Luftbewegung in wärmerer Umgebung statt. Das Argument von G Böttcher, dass der Glasschaum durch seine poröse Oberfläche die Verdunstung erhöht, kann ich nicht ganz nachvollziehen. Weder die Oberfläche noch die Schotterstruktur dürften Feuchtigkeit aus dem Boden saugen und wenn die Luftbewegung vornehmlich in den wärmeren, oberen Steinen stattfindet, sollte auch nicht so viel mehr durch Konvektion als auf der ursprünglichen Erdschicht kondensieren.
Zudem stellt die Struktur originär den Fachwerksverbund der Wände her.
Gründe für (2) und gegen (1)
Zumindest im Bereich der Dielung kommt keine Bodenfeuchte hoch, und auch die Konvektionsfeuchte entfällt. Man könnte vermutlich Balken zwischen zB Holzfaserplatten für den Fachwerksverbund und für die Fixierung der Dielen einbringen, ohne dass diese schädlicher Feuchte ausgesetzt sind. Aber wie gesagt, was passiert unter den Fassaden und den Wänden?! Es gibt kein Risiko von muffigen Düften und man darf auch großflächig einen Teppich darauf legen. Es reduziert auch das Risiko bei (1), dass der untere Bereich des Balkens durch eine zumindest teilweise daneben befindliche Isolierung mit Glasschaum noch kühler und feuchter als gegenwärtig wird und somit stärker angegriffen wird.
Stimmt mein Verständnis zu den Risiken, übersehe ich etwas? Und vor allem, habt Ihr Erfahrungen, welches Risiko im Kontext eines Fachwerkhauses dominiert?
Vielen Dank
Tom