21. ACS mit BIM und PeP

Diskutiere 21. ACS mit BIM und PeP im Forum Sanierung allgemein im Bereich - Der Branchentreff ACS 2004, Fachmesse für Informations- und Kommunikationstechnologien im Bauwesen, ging am 23.10. in Frankfurt am Main nach...
F

Fachwerk.de

Beiträge
6.432
Der
Branchentreff ACS 2004, Fachmesse für Informations- und
Kommunikationstechnologien im Bauwesen, ging am 23.10. in Frankfurt am Main nach
drei Tagen mit gemischten Gefühlen zu Ende. Auf erheblich verkleinerter
Gesamtfläche präsentierten sich 173 Unternehmen und Verbände (2003 waren es 218
Aussteller), und auch bei der Zahl der Fachbesucher musste nach 7.580 im Vorjahr
heuer ein Rückgang auf etwas mehr als 5.000 in Kauf genommen werden. (Übrigens:
die 4-tägige

CAT.PRO
- sozusagen die ACS für die ganze restliche Konstruktions- und
Design-Branche - hat in diesem Jahr offiziellen Angaben zufolge 5.050 Besucher
gehabt.)



<center>



<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2004/i/1450-acs1.jpg" vspace="2" alt="Bausoftware, Architektursoftware, BIM, PeP, CAD-Programme, Architektur-CAD, AVA-Software, Ausschreibung, Vergabe, Abrechnung, Building Information Modeling, BIM, Facility Management, Statik-Programm, kaufmännische Software, Praxisinitiative erfolgreiches Planungsbüro">

</center>



Auffällig
war, dass einige der "großen" Hersteller wie Graphisoft, Nemetschek oder
RIB in diesem Jahr ihren Messeauftritt erheblich bescheidener gestaltet hatten,
während die Messestände diverser "kleiner" Unternehmen gewachsen waren sowie
professioneller erschienen als in den Vorjahren. Dadurch wirkte die diesjährige
Messe einerseits konzentrierter und andererseits ausgewogener; sowie mit Blick
auf die Meinungsführerschaft der "Großen" im gewissen Sinne auch
gleichberechtigter - ein Trend, von dem die ACS in Zukunft profitieren könnte.



kein klim-BIM!



Während sich die Messe selber kein spezielles Thema auf die
Fahnen geschrieben hatte, zogen die Aussteller von Mainstream-Software (d.h.:
CAD steht im Mittelpunkt des Angebotes) das "Building Information Modeling"
(kurz: BIM) aus dem Hut. Gleichwohl war es in gewisser Weise symptomatisch, dass
versucht wurde, eine an sich gute Idee - nämlich das computergestützte
Planen, Bauen und Bewirtschaften von Gebäuden ganzheitlich zu betrachten -
deutschen Architekten mit englischem Vokabular nahe zu bringen. Ob die
Zielgruppe damit erreicht wurde? Zumal sich zentrale Aussagen zu BIM nicht
wesentlich von den diversen Broschürentexten von vor 5, 10, 15 oder 20 Jahren
unterschieden haben und somit eigentlich ausgebrannt waren / sind. Schade, denn
das durchgängige Hantieren mit Geometrien und Sachdaten in Kombination mit
einem "intelligenten" Datenaustausch (Stichwort: IFC)
hat nach langem Anlauf nun tatsächlich das Potential, Planungsprozesse zu verkürzen, Redundanzen und
Übertragungsfehler zu vermeiden, Informationsverluste während der Planungs-,
Bau- sowie Lebenszeit einer Immobilie zu reduzieren und damit Kosten zu sparen.
Zur Erinnerung: Allein die fehlende Datenkompatibilität und Interoperabilität in
der Planungsphase von Gebäuden kostet laut einer aktuellen Studie des
US-amerikanischen National Institute of Standards and Technology (NIST) in den
USA jährlich über eine Milliarde US Dollar. Diese Zahl bezieht sich zwar auf die
USA, aber das typische Arbeiten in Deutschland läßt vermuten, dass auch
hierzulande die Auswirkungen der fehlenden Datenintegration beim Planungsprozess
von Gebäuden gravierend sind.



Vor diesem Hintergrund wiegt es um so schwerer, wenn gewichtige
Marktteilnehmer die Verschmelzung von Geometrie und Sachdaten nur bis zum
eigenen Tellerrand predigen und durch mangelnde Unterstützung BIM-gerechter
Datenaustausch-Standards  (gemeint ist z.B. IFC)
den Markt der Bau- und Architektur-Software insgesamt ausbremsen. Zwar ist die
kritische Masse an unterstützenden Unternehmen eigentlich längst erreicht, aber
die Bremser eignen sich eben zu gut als Alibi, wenn Gründe gegen die neue,
bauteilorientierte Art
des computerunterstützten Planens gesucht werden.



PeP, PeP Hurra!



Von ganz anderem Kaliber war die Präsentation von PeP, dem
zweiten dominierenden Thema der ACS. "PeP" steht für "Praxisinitiative
erfolgreiches Planungsbüro" sowie ein Benchmarking-System für Planungsbüros, das
im Rahmen zweier Veranstaltungen auf der ACS sehr nachdrücklich vorgestellt
wurde (siehe auch
Meldung
vom 21.9.2004
) - offensichtlich auch erfolgreich, denn recht viele Personen
trugen einen PeP-Button während der Messe spazieren. Und dem Vernehmen nach,
zeigten viele Hersteller entsprechender <strong style="font-weight: 400">Büro-
und Management-Software für Planungsbüros ([/B]BMSP) Interesse, dieser
Initiative beizutreten. Insgesamt scheinen die meisten Software-Hersteller, die
die betriebswirtschaftlichen Aspekte der Branche im Auge haben, auf einer
eigenen Konjunkturwelle zu schwimmen - wen wundert's?!



<center>



<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2004/i/1450-acs3.jpg" vspace="2">

</center>



Fortbildung statt PISA



Immer mehr Architektenkammern fordern nach dem Vorbild der
Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen von ihren Mitgliedern eine regelmäßig
Fortbildung ein, die mit so genannten Fortbildungspunkten vergütet werden. So
war es nur konsequent neben dem üblichen Messegeschehen ein
zeitgemäßes und marktrelevantes Veranstaltungsprogramm anzubieten. Die Tagesthemen lauteten ...






... und sollten Architekten sowie Ingenieuren Möglichkeiten
aufzeigen, ihren eigenen Hals angesichts der baukonjunkturellen Rahmenbedingen
aus der Schlinge zu ziehen - denn eines ist gewiß: für die Architektenschaft
insgesamt ist der Markt inzwischen viel zu klein (siehe Meldungen "Architekten nun auch offiziell Künstler"
und "Architekten-Studie:
Vom Künstler zum Kaufmann
").
Angesichts eines Bauvolumens, welches immer noch bei über 200 Milliarden Euro
liegt, begründet sich die Misere aber wohl eher an der zu hohen Zahl von
Architekten und anderer Planer als am grundsätzlichen Potential des Marktes. Und
es gibt ja auch ausreichend positive Beispiele, in denen sich Architekten und Ingeneure
mit guten Ideen, Marktnähe, Kostenbewußtsein und dem konsequenten Einsatz von
Software - auch wenn dadurch Mitarbeiter eingespart werden - ihre ganz eigene Sonderkonjunktur beschert haben.



<center>



<img border="1" src="http://www.baulinks.de/webplugin/2004/i/1450-acs2.jpg" vspace="2">

</center>



<div align='right'>Siehe auch:

ACS-Organisation der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen
</div>
 
Thema: 21. ACS mit BIM und PeP
Zurück
Oben