Innendämmung von Lehmaußenwand im Bad

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Kristina Schubert

Guest
Unser Häuschen ist um die 350 Jahre alt. Demnächst soll die Renovierung des Bades in Angriff genommen werden. Frage: Was eignet sich am besten für die Innendämmung der Lehmaußenwand? Wir wollen die Wand nach innen mit Feuchtraumrigips verkleiden. Was kann man als Wärmedämmung dahinter machen?
Wäre dankbar für schnelle Antwort, da wir bald loslegen wollen.
 
Empfohlen

als Dämmung werden meist Schilfrohrmatten und darauf Lehmputz. Ich habe bei mir vom Vorbesitzer installierte Gipskartonplatten wieder ausgebaut, da sie reichlich durchfeuchtet waren. Ich weis nicht, wie sich Feuchtraumplatten verhalten, denke aber, ins Fachwerkhaus gehört so etwas einfach nicht. Besser finde ich, die Wände mit Strohleichtlehm zu verstärken, darauf dann Lehmputz.
Man kann ausrechnen, dass eine Strohlehmwand von 25-30 cm Dicke etwa so gut isoliert wie eine 24er Hochloch-Ziegelwand mit 50 mm Styropordämmung. Allerdings hängt das vom Feuchtegehalt ab, werde deswegen in die Außenwände eine Wandheizung installieren. Habe schon einige Beiträge hierzu auch in diesem Forum gelesen, manch einer ist begeistert ...

mfg
 
U-Werte

- 30cm Strohlehm mit innen und Außenputz U-Wert 1,25 W/(m²K)
- 30 cm Leichtlehm Rohdichte 400 U-Wert 0,37 E/(m²K)
- 24 cm Ziegel mit 5 cm Styropor zwischen 0,25 und 0,31 W/(m²K)

Dass mit der Strohlehmwand ist also erst einmal ein Gerücht. Eine Lehmwand hat allerdings andere Qualitäten.

Auch ich würde auf Gipskartonplatten im Bad so weit wie möglich verzichten und statt dessen Lehmputze einbauen.
 
I186_2172_2004819135212.jpgKonstruktionsvorgabe

Es ist wichtig, die vorzufindende Konstruktion genauestens zu prüfen und danach die entsprechende Lösung zu suchen.
Diese ist abhängig vom Anspruch und vom Investitionsaufwand.
Möglichkeiten gibt es derer Viele, doch die Variante mit Lehmbaustoffen ist schon einmal okay.
Lehmgrundkonstruktion und Lehminnenausbau sind harmonisch und bauphysikalisch sinnvoll.
Gekoppelt mit einer Innendämmschale ist diese wiederum abhängig vom Energiekonzept (Heizungsvariante) und den Ansprüchen (Holzweichfaser, Lehmsteine, Heraklith etc.).
Eine hohe Speicherfähigkeit im Badbereich ist sinnvoll, was Gipskarton nicht schafft (und außerdem auch noch fault!).
Sanierungen von Bädern mit Lehm haben wir schon mehrfach mit großem Erfolg ausgeführt und die Funktionsfähigkeit von Lehm im Feuchtraum damit bestätigt.

Grüße von den LehmHandWerkern.
 
" ...
- 30cm Strohlehm mit innen und Außenputz U-Wert 1,25 W/(m²K)
- 30 cm Leichtlehm Rohdichte 400 U-Wert 0,37 E/(m²K)
- 24 cm Ziegel mit 5 cm Styropor zwischen 0,25 und 0,31 W/(m²K)

Dass mit der Strohlehmwand ist also erst einmal ein Gerücht. Eine Lehmwand hat allerdings andere Qualitäten.
..."

Richtig! Habe nochmal nachgeschaut: Diese Werte erreicht man mit Leichtlehm mit aufgeblähten Glasperlen. Sorry! Wer Ordnung hält ... !
 
Gips ist Gift im Fachwerkhaus

Hallo, Innendämmung und Gipskartonplatten sind Gift für ein Fachwerkhaus, da hier keine Feuchtigkeitsaufnahme- und abgabe stattfinden kann. Schimmelpilz und Stockfäule bis hin zur Zerstörung der Fachwerkbalken sind zu erwarten. Dämmen Sie innen nur mit Lehmbauprodukten, z.B. Stampflehm mit Schilfrohrmatten. Hier kann der Feuchtigkeitshaushalt wie vorher funktionieren. Keine Schädigungen zu erwarten, zudem ist das Material "weich" und macht die natürlichen Bewegungen des Holzes gut mit, ohne Risse zu bilden.
 
I186_2825_2004819135254.jpgNochne Anregung...

...bezugnehmend zur vorangegangenen Antwort (Innenstampfschale).

Mfg die Lehmbauer
 
k-Wert Theorie

Allen Jägern von Zahlen, wie k- Werten, U-Werten usw. sei gesagt, daß ein Fachwerkhaus (mit Lehmausfachungen) insbesondere dadurch funktioniert, daß einerseits Speichermasse für Wärme vorhanden ist und andererseits eine nahezu konstante Luftfeuchtigkeit herrscht. Bei herkömmlichen Gebäuden neuerere Bauart und schon gar bei "Syropor" also Gebäuden mit Wärmedämmverbundsystem kann es zu erheblichen Schwankungen und Unterschieden in den Dampfdrücken kommen. Man kann die Konstruktionen nicht rechnerisch miteinader vergleichen. Das wäre Äpfel und Birnen vergleichen zu wollen. Ich wohne mit meiner Familie in einem Fachwerkhaus ohne jegliche zusätzliche Innendämmung. Geringfügig höhere Heizkosten nehmen wir zugunsten der herausragenden baubiologischen Eigenschften des Gebäudes gerne in Kauf. Gesund wohnen hat nichts mit k- Werten zu tun.
 
Gesund wohnen hat nichts mit k- Werten zu tun.

Das kann ich unterschreiben, aber alles hat seine Grenzen:
U-Werte haben etwas mit Energieverbrauch zu tun (auch wenn Konrad Fischer das anders sieht). Energieverbrauch hat etwas mit Umweltschutz zu tun und Umweltschutz hat viel mit unseren Kindern zu tun.
 
Heizkosten ohne Dämmung?

" ... Ich wohne mit meiner Familie in einem Fachwerkhaus ohne jegliche zusätzliche Innendämmung. Geringfügig höhere Heizkosten nehmen wir zugunsten der herausragenden baubiologischen Eigenschften des Gebäudes gerne in Kauf ... "

Da würde mich ja mal interessieren, wie dick die Wände sind, wie sie beschaffen sind und um wieviel höher die Heizkosten gegenüber einem heutzutage üblichen Haus mit vergleichbarer Wohnfläche sind. Dann könnte man u.U. abschätzen, wie zuverlässig - oder eben auch nicht - k- und u-Wert anwendbar sind.
 
Ich sehe es nicht nur anders,

sondern die Praxis beweist es allerorten, daß U-wertige Dämmung, vor allem auch als nachträgliche Dämmung, nichts bringt.

Deswegen:
1. Wand lassen, wie sie ist.
2. Als Heizsystem Strahlungsheizung/Hüllflächentemperierung.

Dann sparen Sie am meisten Geld und Energie und leben obendrein gesund.

Die Links geben weitere Details und Belege:


Richtig und falsch heizen - Zur Hüllflächentemperierung



Dämmstoff dämmt nicht und bringt Schäden



Dämmstoff dämmt nicht wirklich - die Praxis beweist es



Zu Wandbildnern und Fachwerk - Technische Daten und Aufklärung
 
k-Wert Klimbim

Also unsere Aussenwände sind ca. 20 cm stark. Eichenfachwerk mit Lehmstakenausfachungen und Lehmputz innen und aussen.
Unsere Heizkosten sind gegenüber sog. "Niedrigenergiehäusern" etwa gleicher Größe um ca. 30 € höher pro Monat. Der k-Wert Jäger wird lachen, wenn ich sage, daß ich über nicht vollständig dichtschließende historische Holzfenster dankbar bin, da hier selbst bei geschlossenen Fenstern ein Feuchtigkeitsausgleich und eine Lüftung zwischen innen und aussen stattfindet. Für die Werterhaltung des Gebäudes und das Wohnklima (wie vorher beschrieben)könnten Eingriffe, die den rechnerischen (nicht tatsächlichen) k-Wert verbessern, katastrophale Folgen haben. Auch ein Blower-Door Test ist insoweit Theorie, als daß er über die baubiologischen Folgen keine Konsequenzen aufzeigt. Mein Rat: im Zusammenhang mit historischer Bausubstanz nicht den Jäger der verlorenen theoretischen Werte spielen, sondern in der Praxis leben, ausprobieren, sensibel mit Um- und Ausbauten umgehen und vorallem Umbauten an der Konstruktion mit größter Vorsicht und der Hilfe von Fachleuten (Architekten)angehen.
Amen
 
So langsam rotten sich die Massivbaufans zusammen,

jetzt wüßte ich nur noch gern, welche Heizung Sie haben:

Konvektionsheizung (mit klassischem Heizkörper)?
Und Nachtabsenkung?

PS. In Grindelwald werden seit 300 Jahren im Durchschnitt 9 cm dicke Holzbohlenwände gebaut (selbst gemessen, diesen U-wertigen Mist). Das sind Energiesparer auf 1000 m +.

Das Heiz-Holz mußte unter Lebensgefahr im steilen Bergwald eingeschlagen, den Steilhang runtergeschlittert und dann vor der Hütte kleingehackt werden. Da wurde nicht viel rumexperimentiert und gerechnet, es wurden die Schwielen und Todesfälle gezählt, um herauszukriegen, wie man vernünftig Energie spart. Und dem bleib man treu.
 
@ Martin, jetzt schon Amen?

schreib doch mal wieviel Wohnfläche du wie beheizt und wieviel Energie (Öl, Gas, Pellets oder Festmeter Holz ...) du dazu benötigst.
Wo steht das Haus und wieviele frei bewitterte Wände gibt es?
 
Ich würde vor die Außenwand eine Ständerwand stellen Lattenstärke(Dämmstärke) 6-8cm (je nach U-wertberechnung, kann ich machen **********), die Hohlräume mit Hanf-dämmwolle ausstopfen.Befestigung der Ständer mittels Schrauben in der Außenwand. Das Ständerwerk kann dann von innen mit allen mögliche Platten( OSB,Span, HWL, Gipskarton, Fermacell...) Paneelen ,o.ä. beplankt werden. Fertig. Hinweis: unter Umständen ist eine Dampfbremse anzuraten. Ganz besonders bei Außenwanddämmungen , die im Innenbereich angebracht werden soll. Hanf-Dämmwolle bekommt man bei www.bauhanf.de
Jörg Wagner
 
Nicht aufgepasst - Herr Wagner...

Das sind dann die sicher gutgemeinten Tips von Menschen, die etwas verkaufen wollen; aber Vorsicht!
1. Ständerwerk aus Holz: o.k.
2. Dämmwolle (egal ob Stein-, Mineral-, Hanfdämmwolle): AUF KEINEN FALL! (maximal Korkleichtlehm, besser Stampflehm)
3. Beplankung OSB, Spanplatte, HWL (Holzwolleleichtbauplatten): gerade noch o.k., aber unsinnig, wo es doch Lehmbauplatten gibt
Beplankung mit GK Platten, Fermacell: AUF KEINEN FALL!
4. Dampfbremse: AUF KEINEN FALL!
Wer soetwas rät, hat von Bauphysik keine Ahnung. Es handelt sich hier um Fachwerkhäuser!
Gegen den Einsatz von Hanfprodukten spricht im Übrigen nichts. Ob der Einsatz notwendig ist, sei dahingestellt.
Also nochmal: Nicht irgendetwas raten oder rätseln, sondern fundiert und qualifiziert vorschlagen. Fachliteratur von (Fachwerkpapst) Prof. Dipl. Ing. Manfred Gerner sind überaus empfehlenswert.
 
Aufgepaßt vor Päpsten, lieber Bruder Martin!

Deren Metaphysik ist ein Graus. Und rechnet mit dem U-Wert! Das ist falsch. Ich kenne den Papst auch in Filmen, wo das ganze Fachwerkhaus nach päpstlicher Empfehlung und seinem tatkräftigen Segen in Kleinholz zerpflückt wurde (skelettiert!). Wohl als Methode, die Holzschädlinge wirklich alle zu finden.

Den antipäpstlichen Rest nur im persönlichen Gespräch.

Und ansonsten, vielleicht ein bisserl zu viel Dämmstoff geraucht? Was soll denn der Hanf in einer Bude (außer als Teppichfaser)? Nochmals: Massiv mein Haus (oder so ähnlich), Hanf ist gut für Mäusenester.
 
Interessante Beiträge

doch sollte nach Aussage unseres "Holzwurmes" zwar keine Dampfsperre eingebaut werden (richtig!), aber eben eine Winddichtungsebene (Baupapiere), wenn es zu innengedämmten Vorsatzschalen in Trockenbauweisen kommen soll.
Baut man dagegen homogen (verklebend!), so kann auf derartige Ebenen verzichtet werden.
Speichermassen sind wichtig und die Dämmbetrachtungen hängen einfach von den Beheizungsvarianten ab (Öl/Gas!!).
Emmissionsausstoß und deren Reduzierung von CO².
Dagegen ist bei Holzheizungen oder artgleichen Beheizungsvarianten (Stroh, Biomassen) dies unrelevant, da diese nur das CO² wieder freisetzen, was in ihrer lebenszeit aufgenommen wurde!

Grüße aus einer kalten Oberlausitz, wo jetzt auch wieder die Öl- und Gasheizungen brummen.
 
Laß mal Luft ab, lieber Udo -

es ist CO². Und wie fühlst Du dich nun? Als Umweltzerstörer und Klimamörder? Als sündiger CO²-Sünder? Gleich 10 EUR mehr CO²-Steuer überweisen, damit das Schuldgefühl nachläßt?

Sei beruhigt - die 0,03 % CO² haben mit dem Klima wirklich nicht das Geringste zu tun.

1. Ist Klima definitionsgemäß ein Mittelwert aus 30 Jahren Wetter.
2. Ist Wetter eine Sache der Jahreszeiten und Sonne, nicht des CO².
3. Geht mehr CO² in die Luft, wenn es wärmer wird (wie bei der Flasch Bier)
4. Ist CO² (Molgewicht 44) deutlich schwerer als Luft (MG 29 - nachprüfbar in jedem Gärkeller (Mein Opa war Bräuer) und bei jedem Silotodesfall (Opa war auch Bauer, hatte Harvester-Silo, einsteigen verboten)) und kann schon deswegen rein gar nix in irgendwelchen erdfernen Luftschichten bewirken, sondern plumpt am Boden herum und fördert den Pflanzenwuchs (CO²-Bespülung holländischer Gewächshäuser), Reflexion/Absorption von Wärmestrahlung durch CO² wg. CO²-gemäßer Absorptionskennlinien (Fraunhofer-Linie) so gut wie null und nix, was jede Wärmebildaufnahme der Erde vom Satellit beweist.

Deswegen: CO² sollte hier kein Argument sein - laß die Lügen der Politik, den Medien und den "Klimawissenschaftlern".
 
Wenn

sie die CO2 Problematik schon nicht akzeptieren können, sollten sie wenigstens erkennen können, dass wir mit unseren endlichen Ressourcen so sparsam wie möglich umgehen sollten.
 
Thema: Innendämmung von Lehmaußenwand im Bad
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