Zementputz im Altbau

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Michael Zeschnigk

Guest
Hallo,
Ich lese oft sehr interessiert die verschiedensten Einträge in diesme Forum, da wir einen Altbau (1912)möglichst original erhalten und restaurieren wollen.
Das Erdgeschoß besteht bei uns aus 45er Ziegelwänden, vermutlich mit Kalkmörtel gemauert. Der Aussenputz besteht meines Erachtens aus einem Zementputz (1 cm dick, grau, sehr hart). Ich bin ziemlich sicher dass er original ist. Auf diesem Putz befindet sich noch eine dünne Schicht (2mm) Feinputz, vermutlich ein Kalkputz. Diese dünne Putzschicht ist vor 20 Jahren mit einer Kunststofffarbe zugekleistert worden. Das nannte sich wohl damals "Isolierfarbe". Diese Farbe muss nun runter wobei auch der Kalkputz abgeht. Der darunter befindliche Zementputz ist bombenfest wenn auch mit vielen Haarrissen versehen.
In diesem Form und anderen Altbau-Seiten lese ich öfters, dass Zementputz unverträglich mit dem Altbau sei.
Ich habe daher zwei Fragen:
1. Weiß jemand, ob ein derartiger Putzaufbau damals häufiger verwendet wurde und ob er bedenkenlos an der Wand bleiben kann?
2. Kann ich auf den festen Zementputz einfach wieder eine dünne schicht Kalk- oder Kalkzementputz auftragen lassen oder muss man, wie von meinem Maler empfohlen, eine 2 cm dicke Schicht Kalkzementputz, verstärkt mit modernen Geweben, einsetzen?
Viele Grüße
 
Zementputz im Altbau

Hallo Michael,
wenn der Außenputz über 100 Jahre funktioniert hat, wird er es auch weitere 100 Jahre tun, obwohl es Meinungen gibt, das "zementäre Pampen" schon nach wenigen Jahren abfallen, nachdem sie vorher das Haus zerstört haben.
Der Oberputz kann wieder erneuert werden, wichtig dabei ist nur, das er weicher als der Unterputz sein sollte; Kalkputz bietet sich dazu an.
Die Auswahl und den Farbaufbau einem Fachmann zu überlassen, ist richtig; ob 2 cm Oberputz und Gewebearmierung erforderlich sind, kann ich von hier nicht beurteilen.

Viele Grüße
Georg Böttcher
 
Zementputz im Altbau

"Die Auswahl und den Farbaufbau einem Fachmann zu überlassen, ist richtig; ob 2 cm Oberputz und Gewebearmierung erforderlich sind, kann ich von hier nicht beurteilen."
Ja, aber andererseits habe ich in meiner bisherigen kurzen Erfahrung mit Malern und Putzern den Eindruck gewonnen, dass sie einem am liebsten ungefragt und ohne Sinn und Verstand das Komplettpaket andrehen wollen, weil sie damit wohl am meisten verdienen. Alle anderen Berufsgruppen waren bislang eher bereit, sich auf meine Sparwuensche einzulassen.
Also wuerde ich an Deiner Stelle mehrere Fachleute fragen, und am besten einen durch Empfehlung suchen. Mein gesunder Menschenverstand sagt mir, dass eine Konstruktion, die einmal fast 100 Jahre gehalten hat, das vermutlich auch ein zweites Mal tun wird.
 
Also sowas von Rundumschlag

Herr Lehmann !
Wir Maler und unsere Putzerkollegen sind also nur Geldgeil und schlagen "Ungefragt und ohne Sinn und Verstand" nur das vor wo am meisten verdient ist !
So einen Blödsinn hab ich lang nicht mehr gelesen !
Ihre "Sparwünsche" befreien den Handwerker nicht von Gewährleistungsansprüchen !
Qualitätsarbeit muß es sein, schnell muß es gehn, und sauber sowieso-aber kosten darf es nichts !
 
Hallo

Thomas,

ich kann Deine Verägerung durchaus verstehen und die Wortwahl von Herrn Lehmann war sicherlich nicht gerade diplomatisch, allerdings muss man sagen, dass blutige Laien sich auf die Fachfirma verlassen müssen oder zusätzlich ein Kontrollorgan in Form eines Architekten, Ingenieurs oder Gutachters zukaufen müssen.
Der Punkt ist leider der, dass sehr viel oder fast alles über den Preis gemacht wird. Wie sollen den nun die Lehmanns (entschuldigung Herr Lehmann, is nicht böse gemeint) dieser Welt Preisunterschiede in Angeboten um bis zu 60% zuordnen können. Geld zu verschenken hat niemand, also wird meist der "billigste" genommen.
Das eine fachgerechte Leistung ihren Preis hat ist uns Fachleuten klar aber der Laie kann icht wissen, dass er für den angebotenen Preis nicht einmal das Material kaufen kann.
Thema Gewährleistung: Auch hier das Gleiche, sollte im Schadensfall der Betrieb überhaupt noch existieren, wird er sich natürlich herausreden........

Dies ist keine Kritik gegen Dich Thomas, aber gegen all diese Billigheimer und Pfuscher die nicht nur in Deiner Branche sondern auch in allen anderen Branchen für den schlechten Ruf sorgen
 
Guter Beitrag Olaf !
@ Konrad Lehmann Zu den Sparwünschen auf die sich die anderen Berufsgruppen eingelassen haben kann ich nicht viel sagen, ist deren Arbeit und Geschäft, aber woran sparen diese Handwerker ? Aber auf was für Sparwünsche soll ich mich als Maler einlassen ? Dünner streichen mit einer Wassersuppe, oder mit Wassersuppenputz verputzen ? All das wäre nachteilig für die Haltbarkeit, dann kann ich die Hauptaufgabe meines Berufes, Schutz/Werterhaltung gleich vergessen und lospfuschen ! Haben sie was gespart wenn sie ihre Fassade bereits nach 5, 6 ,7 Jahren wieder neu machen lassen müssen ?
Gute Arbeit hat ihren Preis, wer nicht bereit ist dafür Geld auszugeben soll auf Billigwichskolonnen zurückgreifen und sich nachher nicht beschweren wenn es schnell verbleicht,abblättert usw. !
 
Qualität und Preis

EIne bestimmt Qualität hat einen bestimmten Preis, der sich aus der Arbeitszeit, den Hilfsmitteln und den verwendeten Materialien zusammensetzt.
Das ist einfache Mathematik.
Gespart kann eigentlich nicht werden - ausser an der Qualität, die sich aus Zeit und Material zusammensetzt.
Schnell heisst billig; und Material aus der Großproduzentenindustrie.
Diese Industrie hat eine Lobby und ein Allumfassendes Organ, das dafür sorgt, dass das Zeug auch in Umlauf kommt und durch Zertifikate, etc. abgesegnet wird: das Normen-Institut.e.V.
Verkauft wird es vor allem durch Werbung: sauber, schnell, billig, super, nachhaltig, CO2-frei, biologisch, nachhaltig, …… - durch nicht stichhaltige Eigenschaften, die den Menschen in seiner Entscheidung beeinflussen dies oder das zu kaufen …

Und was heisst da: der Putz hat funktioiert?
Er ist halt an der Wand kleben geblieben. Wenn man so die Qualität eines Putzes definiert ist der Putz 1A.

Zement und Konsorten finde ich nicht überzeugend - weder innen noch aussen.
Tagtäglich sehe ich die Schäden, die daraus über die Zeit erwachsen. Aber diese Schäden werden dann von guten Verkaufs-Beratern als "schlechte Handwerksleistung" oder damaliger Materialfehler abgetan ... "jetzt und momentan haben wir aber dank der modernen Materialforschung in unserer Firma ein viiiiieel besseres Produkt auf dem Markt" und der Kunde freut sich, kauft es und nach soundsoviel Jahren steht der Nachnutzer vo dem selben Problem... und wieder geht es von vorne los ... Money makes the world go round ....
Das ist undere "Klimakatastrophe" - unsere Gesellschaft produziert gewollten Abfall, weil sich mit dem gutes Geschöft machen lässt ... das "Stimmvieh" zahlt es ja .. ein paar neue Verordungen, Gesetze etc. und der Rubel rollt ...

Ich würde den Zementputz entfernen und einen mehrlagigen Luftkalkputz drauf machen.
Oder dann lassen und mit irgend was streichen (oder auch nicht).

Wenn Sie beim Zahnart sind und der feststellt, dass im Zahn ein Loch ist wird der auch die Schadstelle ausbohren (auch wenn das unangenehm sien kann) - oder überzeugen Sie Ihen, dass er das Bohren lassen soll und einfach nur das Loch zuspachteln soll. Ist das so sinnvoll? So vom Prinuzip her?

mfG

FK
 
Thema: Zementputz im Altbau

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