Jetzt auch Risse im Oberputz

Diskutiere Jetzt auch Risse im Oberputz im Forum Lehm- & Holzbau im Bereich - Guten Abend, nachdem ich ja bereits Fragen zu Rissen im Unterputz gestellt hatte, habe ich jetzt weitere Probleme mit Rissen im Oberputz. Kurz...
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Benny42

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fachwerk-I19231_2017115174714.JPGGuten Abend,
nachdem ich ja bereits Fragen zu Rissen im Unterputz gestellt hatte, habe ich jetzt weitere Probleme mit Rissen im Oberputz.
Kurz mal zum Verlauf der weiteren Arbeiten seit meiner damaligen Fragestellung. Der Lehmputzer hat auf die erste Lage Unterputz die zweite Lage Unterputz mit einer Überdeckung von ca. 5-10mm inkl. Glasfasergewebe eingebracht. Nachdem dieser getrocknet war, wurde der Lehm Oberputz Fein mit Flachs von Claytec eingebracht. Danach fingen die Probleme dann an. Bereits nach wenigen Tagen entstanden Risse in der Oberflche. Teilweise nur kleine Risse, welche mich auch nicht gestört hätten. Teilweise aber solche Risse, dass der Lehmbauer nachgearbeitet hat. Siehe Bilder. Bei dem ersten Termin hat er versucht, die entsprechenden Stellen punktuell zu bearbeiten, aber ohne Erfolg. Bei dem zweiten Termin hat er die entsprechenden Wände komplett wieder genässt und gerieben. Aber auch nach diesem Versuch waren die Risse am nächsten Tag wieder da. Bei dem dritten Nachbesserungstermin hat er sich dann dazu entschieden, die entsprechenden Wände wieder neu zu überziehen. Trotzdem gab es wieder Risse in den Wänden, an einer Wand waren danach sogar mehr Risse als vorher, auch an Stellen, welche vorher Rissfrei waren. Danach hat ein Termin mit einem Techniker von Claytec stattgefunden. Dieser hat zwar festgehalten, dass die Risse einen Mangel darstellen und der Lehmputzer da noch mal ran muss, aber zur Ursache konnte er auch nicht viel sagen, oder wollte nicht? Bei dem vierten Termin hat der Lehmputzer dann zwei Wände wieder neu verputzt und in den Oberputz ein Gewebe mit eingelegt. Seitdem ist an den entsprechenden Wänden Ruhe. Allerdings gibt es jetzt noch weitere Wände welche Risse vorweisen, welche er aber nicht mehr nacharbeiten möchte, da ihm lt. Seiner Aussage die Kosten davon laufen. Mir stellt sich hauptsächlich die Frage, woher dieses Problem kommt.
Folgende Dinge waren mir aufgefallen:
1. Im Unterputz waren Unebenheiten von bis zu 7mm, welche der Lehmputzer anschließend mit dem Oberputz Fein ausgeglichen hat. Auf diese hohe Schichtdicke des Oberputzes habe ich den Lehmputzer angesprochen, seiner Meinung nach aber wäre das kein Problem.
2. An einer Wand entstanden Risse diagonal aus den Türecken heraus. Als diese Wand neu verputzt wurde, hat ein Mitarbeiter diese Ecken von Lehm entfernt, um diagonal ein Gewebe einzulegen. Mich hat dabei gewundert, dass er fast 15mm Material heraus nehmen konnte, ohne auf das ursprünglich eingebrachte Gewebe zu stoßen. Kann es sein, dass das Gewebe zu tief liegt?
Ich weiß langsam wirklich nicht mehr was ich machen soll. Uns läuft die Zeit immer weiter davon und eigentlich müssten wir schon längst eingezogen sein.
Über Antworten und Meinungen würde ich mich sehr freuen.
 
Lehmputz

Für mich sehen diese großen Risse aus wie ungenügende Überlappungen bzw. Stückelung der Armierung aus.
Als weitere Möglichkeit vermute ich ungenügende, nur oberflächliche Trocknung der Schichten.
Dann sind die vielen Schichten schon arg heftig.
Näheres zu dem Fall werden die Praktiker sagen können die täglich mit Lehmputz zu tun haben.
 
Auftragsstärke...

der Lehmfeinputz mit Flachs ist schon ziemlich Fett eingestellt und neigt bei zu grosser auftragsstärke zu Schwundrissen.
noch eine weitere Schicht aufzuziehen ist da auch keine Lösung

die Unebenheiten im UP hätten mit UP augeglichen werden müssen bis auf <3mm
und dann,nach Rissfreier Auftrocknung auf die W 2-3mm Lehm OP Flachs in 2 Spachtelgängen...

Die Gewebepfeile (die dinger in den Türecken)waren nicht bereits in der Unterputzebene Vorhenden? sondern wurden dann als schadensbegrenzung eingepflegt?sprich haben mit der Tatsächlichen Gewebeebene keinen Kontakt?
Die Gewebeebene würde ich bei einem Solchen Putz so 5 mm hinter Fertiger Oberfläche Planeben einbauen nicht wirklich viel Tiefer..

Worauf wurde Überhaupt Verputzt? Gemäuer?oder Fachwerk?

ich denke am einfachsten wäre es mit Lehmkleber ne Technische Vliestapete einzuarbeiten und dann ,nach auftrocknung mit Lehmspachtel drüber..
vorher natürlich grob alle Risse Flicken mit Unterputz und nicht mit Feinputz OP Flachs.
Risse vor dem Zuschmieren einzeln nassmachen und zur not sogar grösser auskratzen (Fleissarbeit)Nervig aber Nötig.

gutes gelingen wünscht Flakes..
 
Danke....

schon mal für die Antworten. Also verputz wurde auf Rohrgewebe welches auf Holzuntergrund aufgebracht wurde. Darauf sitzt dann noch eine Wandheizung.
Gewebepfeile wurden ursprünglich nicht eingebaut. Der Lehmbauer hatte das Gewebe aus der Fläche über die Tür gezogen und dann mit dem Teppichmesser entlang der Türkontur abgeschnitten.
Gestückelt wurde bei der Armierung nicht, ich habe mir die ganze Sache meist angeschaut, und es wurde immer nur von der Rolle gearbeitet.
 
Und den Lehmputzer

ein wenig in Schutz zu nehmen, der Oberputz mit Flachs ist ne echte "Zicke"mit wenig Fehlertoleranz.
Flachs Armiert halt nicht ganz so Toll wie Stroh hat aber dafür nachher die einheitlichere Oberfläche.

meiner Meinung nach dürften da Schärfere Sande rein die etwas Spatiger sind dann würde der Putz auch grössere Auftragsstärken vertragen aber das fragt ja keiner:))

greets Flakes..
 
Ich hoffe nicht...

Ich habe den Lehmputzer auch nicht einfach so weiter arbeiten lassen. Aber so einfach sagen, alles muss runter und neu geht ja auch nicht. Beim ersten Mal war auch schon ein Techniker von Claytec vor Ort um sich alles anzuschauen und hat bestätigt, dass weitergearbeitet werden kann. Nachdem ja schon im Forum ein Großteil der User dieser Meinung war, habe ich Ihn auch weiter arbeiten lassen.
 
Ursache

Und was ist deiner Meinung nach denn jetzt die genaue Ursache für diese Risse im Oberputz?
 
Die

Lehmdicke allgemein, oder nur das der Lehm in zu dicken Schichten auf einmal aufgebracht wurde?
 
Lehmputz

Ihre Beschreibung der Putzarmierung deckt sich nicht mit dem was ich auf dem Foto sehe. Ein etwa 10 mm breiter Putzriss ist über einer Armierung unmöglich. Im Riss kann ich kein Armierungsgewebe sehen.
Gibt es Hohlstellen und Schollenbildungen (Klopftest!)?
 
Hallo Oli...

... es ist ja nicht so, dass ich den Lehmputzer damals einfach habe gewähren lassen. Allerdings war Claytec vor Ort um sich die erste eingebrachte Lage anzuschauen und hat die Auftragsstärke so freigegeben.
Gibt es auch für Lehmputz eine Fachregel, wo genau das Gewebe liegen muss?
Gruß Benny
 
Hallo

Herr Böttcher. Also 10mm breit sind die Risse nicht. Das untere auf dem einen Bild sind noch die Richtscheite in der Tür. Ich habe noch weitere Bilder in meiner Galerie eingefügt.
Aber das Problem liegt wohl genau bei dem was Sie ansprechen, nämlich dass das Gewebe wohl schon zu tief im Grundputz liegt und seine Arbeit nicht richtig verrichten kann. Dazu kommt, dass der Oberputz Fein auch noch in zu dicker Auftragsstärke eingebracht wurde, zumindest punktuell.
 
Achso...

....Hohlstellen oder gar Abschüsselungen gibt es keine. Zumindest habe ich keine gefunden.
 
Diese

Befürchtung habe ich auch. Der Unterputz hätte wahrscheinlich erstmal mit einer Spachtelung Oberputz Fein abgezogen werden müssen.
 
Lehmputz

"Richtscheite"?
Was soll denn das nun wieder.
Irgendwie habe ich das Gefühl das Sie mit aller Macht Ihren Putzer verteidigen.
 
Nein,

ganz im Gegenteil. Richtscheite sind bei uns die Bretter welche in die Tür kommen, um darüber abzuziehen. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass das kein Teil der Wand ist.
 
Lehmputz

Ein Richtscheit ist ein Richtscheit und kein Brett zum Einschalen der Putzkanten. Wenn ich einen Sturz einschale dann liegt das Brett waagerecht an und steht nicht senkrecht.
Ich kann mir nicht vorstellen das ein Profiputzer so eine Kante einschalt.
Wenn die Türlaibung eingeschalt ist dann können Sie mit einem Richtscheit überprüfen ob die Türanschläge in der Flucht stehen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Richtscheit
 
Wenn

bei uns aber Wände verputzt werden, in denen sich Innentüren befinden, dann werden dort aber eben Türscheite eingeklemmt, um drüber abzuziehen. Weiß aber gerade nicht, was das mit meiner eigentlichen Fragestellung zu tun hat?
 
Lehmputz

Dann ist doch alles gut.
Für Sie.
Für mich als Gutachter führt diese kreative Lösung zur Vermutung das beim Putz ähnlich kreativ gearbeitet wurde.
Wie geht es an der Tür weiter wenn die Bretter abgebaut sind?
 
Dann....

....wird die Tür eingebaut. Oder wie meinen Sie das?
 
Innenputz

Wird das eine Futtertür oder eine Blendrahmentür?
Soll das Futter bündig mit dem Putz stehen oder warum haben Sie den Putz um die Öffnung herum ausgeklinkt?

Ich schildere Ihnen mal meine Variante: Man nehme drei Bretter, ein kurzes unter dem Sturz und zwei lange für die Laibungen. Die werden entweder mit Putzhaken oder, wenn man keine hat, mit ein paar Spreizen und Keilen festgesetzt. Die Kanten werden auf Putzstärke, Lot und Flucht ausgerichtet. Dann wird (mit Armierung)herangeputzt und wenn der Putz angezogen hat ausgeschalt. So würde es ein Putzer machen; gute Leute putzen ohne Schalung wenn ein Blendrahmen draufkommt.
So wie die Bretter auf dem Foto gesetzt sind putzt man die Laibung, nicht die Wand. Die ist bei einer Futtertür aber bekleidet.
DAS verwundert mich und macht mich misstrauisch gegenüber der fachlichen Kompetenz des Putzers- es sei denn er hat mit der Türlaibung irgendwas Besonderes vor.

Um bei den Rissen zu bleiben:
Wer wenn nicht der Putzer sollte an dem Schlamassel- nicht so sehr die Risse sondern die unnötige Anhäufung verschiedener Materialien aufeinander- schuld sein?
 
Thema: Jetzt auch Risse im Oberputz

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